Test - Star Wars: Jedi Survivor : Test: Größer, schöner, besser als der Vorgänger
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Wow, das habe ich nicht erwartet! Eigentlich hätte es gereicht, wenn sich Entwickler Respawn für Star Wars: Jedi Survivor am ohnehin schon sehr guten Vorgänger orientierte, einfach eine neue Geschichte, neue Schauplätze und Charaktere liefert und ein bisschen an den Kritikpunkten schraubt. Aber das schien den Machern nicht genug zu sein. Bei weitem nicht. Stattdessen gehen sie gleich mehrere Schritte voran, verschieben ihr Spiel in Richtung Open-World-Erlebnis, verdoppeln mal eben den Umfang auf monströse Ausmaße und schaffen dergestalt gar so etwas Ähnliches wie die Star-Wars-Ausgabe von Elden Ring. Ihr merkt: Wir haben viel zu bereden.
Wo fange ich am besten an? Mit dem Open-World-Ansatz, der sich glücklicherweise nicht an der Ubisoft-Philosophie mit seinen abzuklappernden Fragezeichen orientiert, sondern an Elden Ring und Zelda: Breath of the Wild, in denen ihr die Spielwelt auf eigene Faust erkundet? Oder damit, dass das alles endlich mal richtig Next-Gen-geil aussieht, weil sich die Entwickler nicht mehr darum sorgen mussten, dass das Spiel auch auf der alten Konsolengeneration läuft? Mit dem tollen Design, dem anspruchsvollen Kampfsystem oder dem enormen Umfang? Oder zähle ich einfach nur schnell die wichtigsten Punkte auf, um euch einen groben Vorgeschmack zu geben, was euch in diesem Test erwartet? Was ich hiermit getan habe. Also gut, erledigt, fangen wir also ganz traditionell von vorne mit der Geschichte an …
Endlich Star Wars in Next-Gen
Noch immer ist Cal Kestis auf der Flucht vor den Inquisitoren des Imperiums, die die überlebenden Jedi-Ritter seit der Order 66 durch die ganze Galaxis jagen. Da erfährt er von der Legende eines verborgenen Planeten der Hohen Republik, jener Ära im Star-Wars-Universum, die Disney unlängst für neue Romane und Comics, möglicherweise auch zukünftige Filme in der Galaxis weit, weit entfernt eingeführt hat und dem nun eine große Rolle in Jedi Survivor zuteil wird. Dort erhofft er, vor seinen Häschern in Sicherheit zu sein und eine neue Zuflucht für sich und seine Gefährten zu gründen. Doch auf der Suche nach einer Karte zu dem heiligen Ort beschwört er ein neues Übel herauf, das sich diesem Vorhaben mit aller Macht in den Weg stellt ...
Die Geschichte von Star Wars: Jedi Survivor ist nicht arm an Momenten, die gemeinhin gern als „episch“ bezeichnet werden: der Moment, wenn sich überraschend der neue Bösewicht enthüllt, die spektakuläre Schlacht gegen den Koloss auf dem Berg, der plötzliche Sandsturm in der Wüste – regelmäßig bleibt einem angesichts der Inszenierungswucht regelrecht die Spucke weg. Zumal diese Szenen in einer grafischen Qualität präsentiert werden, wie sie etwa Star Wars: The Old Republic vor Jahren noch allenfalls in sündhaft aufwändigen CGI-Trailern präsentieren musste. Unvorstellbar, dass so etwas mittlerweile echtzeitberechnet möglich ist.
Überhaupt ist Star Wars: Jedi Survivor anzumerken, dass sich Entwickler Respawn nicht mehr um die technischen Beschränkungen der letzten Konsolengeneration scheren musste und sich voll in den Möglichkeiten von PS5, Xbox Series X|S und PC austoben konnte. Da glitzert das Sonnenlicht auf jedem einzelnen Stein des Wüstenplaneten, taucht der Nebel den Dschungel in ein gespenstisches Licht und breitet sich die Spielwelt stets in einer beeindruckenden Weitsicht vor dem eigenen Auge aus.
Allerdings kam es dadurch in unserer Testversion (Playstation 5) trotz aktiviertem Leistungsmodus regelmäßig zu Performance-Einbrüchen, störenden Tearing-Schlieren und gelegentlichem Texturflimmern – was aber hauptsächlich daran lag, dass uns in der Testphase der Day-1-Patch noch nicht zur Verfügung stand. Dieser wurde erst kürzlich veröffentlicht, weswegen wir die Verbesserungen noch nicht im Detail überprüfen konnten. Auf den ersten Blick scheint es aber so, als seien die meisten Probleme damit behoben, weswegen ihr von den technischen Problemen, über die jetzt womöglich andernorts im Internet die Rede sein wird, gar nichts mehr mitbekommen werdet. Abgesehen davon und gelegentlichen, unerheblichen KI-Aussetzern lief die von uns getestete PS5-Version für ein Vorabpressemuster aber schon außergewöhnlich fehlerfrei. Kein Vergleich jedenfalls zu dem unfertigen Zustand, in dem noch der Vorgänger Jedi: Fallen Order erschien.
Ein Hauch von Elden Ring
Auf der Suche nach dem versteckten Heiligtum der Hohen Republik bereist ihr in der Rolle von Cal Kestis wieder mehrere Planeten des Star-Wars-Universum, die diesmal allesamt deutlich größer ausfallen als im Vorgänger. Mitunter geradezu riesig. Der erste, Coruscant, ist fürs Tutorial noch recht linear aufgebaut, nimmt aber bereits mit vier bis fünf Stunden ungewöhnlich viel Spielzeit in Anspruch. Doch schon der zweite, Koboh, eine Wüsten- und Dschungelwelt, breitet sich in gewaltiger Größe vor euch aus.
Star Wars: Jedi Survivor inszeniert die Ankunft dort als imposanten Breath-of-the-Wild-Moment, wie ihn Open-World-Spiele, zuletzt etwa auch Elden Ring, mittlerweile gerne zitieren: Ihr erklimmt vom Landeplatz eures Raumschiffs einen Hügelkamm, und dort erstreckt sie sich plötzlich bis zum Horizont: eine ganze Welt, die ums Erkunden bittet.
Star Wars: Jedi Survivor folgt darin glücklicherweise nicht der umstrittenen Ubisoft-Formel, die euch mit Fragezeichen und Questmarkierungen auf der Landkarte überschüttet und euch zum reinen Staffellauf auffordert. Eine Übersichtskarte gibt es zwar auch, und diese ist dankenswerterweise deutlich übersichtlicher aufgebaut als ihr umständliches Pendant im Vorgänger (erinnert ihr euch?). Doch ist dort nichts per Markierung vorgezeichnet. Wie in den genannten Beispielen Zelda und Elden Ring gilt: Wenn ihr wissen wollt, welche Geheimnisse die Spielwelt verbirgt, was sich dort in der Höhle oder drüben in der Schlucht befindet, dann müsst ihr sie selbst erkunden.
Bevor ein falscher Eindruck entsteht: Jedi Survivor ist kein reines Open-World-Spiel, sondern nach wie vor ein klassisches lineares und story-getriebenes Action-Adventure, das sich allerdings regelmäßig zu einer quasi-offenen Welt verbreitert und euch die Wahl lässt, ob ihr weiter der Story folgt oder die Gegend erforscht. Den Weg, den etwa Uncharted: Lost Legacy mit seinem berühmten Open-World-Level schon zaghaft zu gehen versuchte und auch die letzte Tomb-Raider-Trilogie oder God of War mit ihrem nahtlosen Metroidvania-Levelaufbau ansatzweise verfolgten, geht Star Wars: Jedi Survivor nun konsequent mit dem nächsten Schritt zu Ende. In gewissem Sinne sehen wir hier dieser Art Action-Adventure dabei zu, wie es die nächste Evolutionsstufe im Genre erklimmt, ohne dabei seine Identität zu verlieren und zu einem reinen Open-World-Spiel zu mutieren. Oder zu verkommen, je nachdem wie man dazu steht.
Vielmehr kanalisieren die Entwickler das Spielerlebnis recht geschickt immer wieder in Phasen, in denen sie die Zügel stärker in die Hand nehmen und das Geschehen geradliniger nach Muster des Vorgängers gestalten: in tollkühnen Kletterpartien durch den Dschungel mit wilden Bestien und schießwütigen Sturmtrupplern, in wilden Schnetzeleien durch eine Raumstation auf einem geborstenen Mond, und hui!, dieser Level durch das Wrack eines alten Schlachtschiffs der Handelsföderation, in dem eine Armee von Kampfdroiden aus den Klonkriegen im Verborgenen überlebt haben.
In diesen Passagen zelebrieren die Entwickler alles in Sachen Spieldesign, was sie im Vorgänger gelernt haben: die Souls-artige Levelarchitektur mit seinen Abkürzungen und Umwegen, das vielseitige Spielerlebnis zwischen Kletterpartien und akrobatischen Geschicklichkeitspassagen mit Wandläufen und Saltorollen durch die Luft, und natürlich das anspruchsvolle Kampfsystem, das wie in Fortsetzungen üblich nochmal ein paar Schippen drauflegt.
Im Gegensatz zum Vorgänger ist Cal Kestis nämlich kein Padawan mehr und muss sich entsprechend die Beherrschung der Macht nicht erst nach und nach aneignen. Gegner per Telekinese in den Abgrund schleudern, die Zeit verlangsamen und elegant tänzelnde Choreographien am Lichtschwert beherrscht er diesmal schon von Anfang an, erlernt aber natürlich im Spielverlauf durch gewonnene Erfahrungspunkte stets neue dazu.
Neben den üblichen Bewegungsabläufen wie leichte und schwere Angriffe, Blocken und Parieren, indem ihr exakt im richtigen Moment den Schlag des Gegners kontert, um ihn ins Wanken zu bringen, fallen vor allem die unterschiedlichen Kampfstile auf, aus denen ihr euren bevorzugten herausfinden dürft: der Klassiker mit einem Schwert, die wirbelnde Doppelklinge von Darth Maul, die elegante beidhändige Variante oder eine Kombination zwischen Lichtschwert und Blaster, was das Spielerlebnis geringfügig Richtung Bloodborne verschiebt. Mir persönlich war der Kreuzritter-Stil von Kylo Ren am liebsten, der weitschweifend und wuchtig ausholt, aber verhältnismäßig langsam agiert.
Das kann am Anfang schon etwas überfordern und auch später immer mal wieder den Durchblick im Rausch der Möglichkeiten nehmen. Aber wenn man sich erstmal konzentriert damit auseinandergesetzt hat, stellt die Komplexität kein Hindernis mehr dar. Wie schon im Vorgänger fällt das Kampfsystem spielerisch anspruchsvoll und vielseitig, aber trotz seiner Souls-Einflüsse keinesfalls zu schwer aus. Präzises Timing und taktisch kluges Vorgehen führen stets zum Erfolg, planloses Button-Mashing hingegen nicht.
Dennoch werden viele Spieler dazu tendieren, sich an einige Manöver zu gewöhnen und den Rest wieder zu vergessen. Während sich Profis vermutlich mit Leidenschaft in die zahlreichen Gameplay-Schichten vertiefen werden, dürfte mancher Normalspieler die zahlreichen Moves und Button-Mehrfachbelegungen als etwas überladen einstufen.
Vor- und Nachteile einer riesigen Spielwelt
Nach immerhin zehn Stunden auf dem ersten Planeten hatte ich diesen laut Statistik gerade mal zu 30% erkundet – und das, obwohl ich sehr gründlich vorging. „Wie groß ist dieses Spiel bitteschön??“, war ein Hilferuf, den ich regelmäßig in die Richtung meiner Kollegen absetzte. Überall lockt das Spiel mit versteckten Schatztruhen, einer finsteren Höhle mit einem optionalen Rancor-Boss, einer Basis des Imperiums, an deren Ende ein wertvoller Boost auf euren Gesundheitsbalken zur Belohnung wartet, oder ein Tempel der alten Republik, die mit ihren cleveren Macht-Rätseln an die Schreine aus Breath of the Wild erinnern. Immer wieder passierte es mir, dass ich nur mal eben schnell dort noch drüben um die Ecke schauen wollte, nur um festzustellen, dass sich dort ein ausladendes Tal, eine ganze Bergfestung oder eine tiefe Höhle verbarg, die mich für die nächste halbe Stunde in Beschlag nahm.
Wie genanntes Breath of the Wild erzeugt Jedi Survivor eine unwiderstehliche Lust am Erkunden, deren Vergnügen aus sich selbst heraus entsteht. Der Reiz der Belohnung trägt dazu nämlich nur bedingt bei und fällt leider wie schon im Vorgänger höchst wankelmütig aus. Während man für wertvolle Charakterverbesserungen und Perks die Mühen mit Freude auf sich nimmt und sie mit einem triumphalen Gefühl abschließt, besteht ein Großteil des Loots lediglich aus nutzlosem Krimskrams wie neuen Farben für den Droiden, Griffe und Knäufe fürs Lichtschwert, die man aus der Entfernung eh nicht erkennen kann, oder eine neue Jacke und Hose, die einem der Redensart nach genau das eine wie das andere sind.
Ein kaum zu vermeidender Nebeneffekt der ausfallenden Open World besteht zudem darin, dass die Phasen des Erkundens und Entdeckens regelmäßig den vorwärtstreibenden Fluss aus der Geschichte nehmen und in Gefahr geraten, sich zäh und tretmühlenartig anzufühlen. Auch deshalb, weil man in einem Star-Wars-Spiel gewohnt ist oder zumindest erwartet, unterschiedlichste phantastische Welten zu bereisen und ständig Neues zu erleben, statt stundenlang durch dieselbe Wüste zu waten. In diesem Zusammenhang reichlich merkwürdig wirkt die Wahl der Entwickler, den Spieler im Anschluss an den Wüsten-und Dschungelplaneten Koboh direkt weiter auf den Wüsten-und-Canyonplaneten Jedah zu schicken, der Fans aus dem Film Rogue One bekannt ist. Erst der dritte Planet, ein in Stücke geborstener Mond, kann wieder abwechslungsreiche Akzente setzen.
Doch die Entwickler gehen unvergleichlich geschickt darin vor, den Verlauf in stets neue Richtungen zu lenken, bevor sich Langeweile einschleichen kann. Auf einmal schickt euch das Spiel in eine riesige versunkene Tempelruine inmitten der Wüste, scheucht euch einen majestätischen Berg empor, dessen reißende Höhenwinde mit List und Tücke umgangen werden müssen, oder entsendet euch für ein paar Stunden zu einer Mission auf ein anderes Gestirn, bevor ihr erst sehr viel später wiederkehrt und noch verbliebene Regionen auskundschaftet.
An diesem mäandernden Ablauf lässt sich aber bei genauerer Betrachtung auch erkennen, dass die Geschichte über lange Zeit lediglich einen lausigen Vorwand für die interstellare Schnitzeljagd liefert, die mit der Suche nach den Teilen einer Schatzkarte zudem den simpelst möglichen McGuffin aufruft. Andererseits: purer könnte Star Wars überhaupt nicht sein, das ja schon immer in seinem Kern auf einfachen, allgemeingültigen Erzählmustern abstellte, um diese modern und neu aufzuziehen. Und letzten Endes vergisst man sowieso schnell wieder, warum man eigentlich nun gerade an diesem oder jenem Ort ist, wenn erstmal ein weiterer epischer Moment in einer Zwischensequenz die Kinnlade zu Boden schleudert.
Bemerkenswert ist zudem, wie das Spiel zwischen allem Bombast und Spektakel auch den zwischenmenschlichen Tönen Raum zugesteht, etwa die Freundschaft zwischen Cal und einem verwegenen Weltraumpiraten wie ein Buddy-Movie der 80er thematisiert und sogar zaghaft eine tragische Romanze zu der aus dem Vorgänger bekannten Nachtschwester-Hexe Merrin andeutet.
Und noch so viel mehr zu tun
Eine Spielzeit für all das anzugeben, fällt naturgemäß höchst individuell aus. Ich selber bin nach 30 Stunden noch nicht ganz beim Abspann angekommen, biege aber allmählich in Richtung Zielgerade ein. Wer sich hauptsächlich mit der Story beschäftigt, kann zu dieser Zeit sicherlich schon komplett durch sein. Wer wie ich ausgiebig erkundet, darf vermutlich gerne eine Dauer von 40 bis 60 Stunden veranschlagen.
Doch das sind lediglich Schätzwerte und letztlich Zahlen, die ohnehin nach oben hin beliebig offen stehen. Denn auch nach Beendigung der Story hält das Spiel mit seinen zahlreichen „Metroidvania“-Elementen jede Menge Beschäftigung bereit. Wie in derlei Spielen üblich stoßt ihr nämlich ständig auf versperrte Wege, an denen es zum momentanen Zeitpunkt noch nicht weitergeht, weil euch die entsprechende Fähigkeit fehlt: der Machtgriff zum Heben schwerer Tore etwa, der Luftsprung zum Überwinden größerer Abgründe oder der Unkrautvernichter für giftige Ranken.
Wer das Spiel zu 100% komplettieren möchte, sieht sich möglicherweise dazu genötigt, einen Großteil der Spielwelt erneut abzulaufen. Allerdings bietet Jedi Survivor im Gegensatz zum Vorgänger dafür eine komfortable Schnellreise-Funktion und sinnvolle Abkürzungen an, die eine „Ehrenrunde“ zum Ausklang unter Umständen gar zum Vergnügen machen. Zudem führt euch das Spiel ohnehin im Storyverlauf immer wieder geschickt an bereits besuchte Orte, an denen sich Unerledigtes dann automatisch ganz nebenbei abhaken lässt.
Wer seine Spielzeit ins Unermessliche ausdehnen möchte, der hat ohnehin jede Menge Gelegenheit und Anlass dazu. Durch die Kopfgeldjagden zum Beispiel, die euch nochmal zurück in bereits erforschte Gebiete und in den Kampf gegen besondere Bosse schicken, ein Trading-Card-Minispiel, in dem ihr in taktischen Scharmützeln gegen andere Galaxisreisende antretet, oder NPC-Nebenquests, die zahlenmäßig zum Glück nicht ausufern, aber regelmäßig Ablenkung von der Story verschaffen und nebenbei illustre Nebenfiguren für eure Heimstatt, eine runtergekommene Cantina, rekrutieren. Wer gerne beschauliche Spiele wie Stardew Valley spielt oder einfach nur komplett sinnlos seine Zeit verplempern will, der kann sich dort gar der Gartenarbeit widmen, indem ihr euch an der Schönheit außerirdischer Fauna erfreut, deren Samen ihr auf euren Reisen sammelt.
Star Wars in Reinkultur
Überhaupt bildet die Cantina und ihre bunte Schar von Gefährten, die ihr dort versammelt, zum Abschluss dieses Testberichts ein schönes Beispiel dafür, wie bewundernswert fantasievoll und kongenial die Entwickler der Designkunst huldigen, die Star Wars mittlerweile als eigene Tradition innerhalb des Science-Fiction-Genres etabliert hat: die vor Einfallsreichtum übersprudelnden Aliens wie die spindeldürre Dame mit den langstieligen Schneckenaugen oder der sprechende, bärtige Fisch in seinem kleinen Raumanzug, die kreativ erdachten Droiden wie die Zinnsoldatin Zee oder der Barkeeper mit seinem abstehenden Kopf und dem Wasserbuckel.
Vor allem aber ist es einmal mehr die Spielwelt selbst, die allein schon durch das ausgefallene Design ihren Zweck als Anlass zum Erkunden unterstreicht. Da haben sich die Banditen im Sumpf ihre armseligen Hütten aus alten Wracks von Vulture-Droids und Klonkriegs-Panzern zusammengebastelt, steht eine Sturmtruppler-Rüstung als Vogelscheuche aufgebahrt auf dem Feld, lassen sich in den Wolkenkratzern von Corsuscant architektonische Ähnlichkeiten zu den Raumschiff-Designs des Imperiums erkennen, winden sich die Fossilien monströser prähistorischer Ungetüme durch den Canyon und erzählen geborstene Wände und abgestürzte Kampfschiffe von den tragischen Ereignissen, die vor Jahrhunderten den Bergtempel der Jedi zum Einsturz gebracht haben.
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Respawn gelingt es auf respekteinflößende Weise, einen authentischen Ausschnitt der Star-Wars-Galaxis zu zeichnen, der sich glaubhaft ins Universum einschmiegt, ohne dass sich wie so häufig in dieser Art von Hommage der Eindruck aufdrängt, das alles so ähnlich bereits gesehen zu haben. Eine wahrlich große Leistung!
Jedi Survivor ist dadurch wahrscheinlich nicht nur das vollkommenste Action-Adventure der Gegenwart (sorry, God of War: Ragnarök). Es ist gleichzeitig auch das vollkommenste Star-Wars-Spiel, das es gibt.
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