Test - SSX On Tour : SSX On Tour
- PS2
- Xbox
- GCN
Die Entwickler haben sich einiges einfallen lassen – nur leider wirkt das Konzept mit den vielen verschiedenen Aufgaben etwas verkrampft. Statt sich auf die Rennen als eigentliches Kernstück des Spiels zu konzentrieren, muss man sich mit meist eher anstrengenden als unterhaltsamen Missionen herumschlagen. Immerhin dürft ihr euch mit dem erspielten Geld im Shop neue Klamotten, bessere Boards und diverse Spezial-Fähigkeiten zulegen. Unzählige erspielbare Gegenstände inklusive völlig abgedrehter Kostüme motivieren zum Geld-Scheffeln. Apropos Motivation: Der Schwierigkeitsgrad von ’SSX On Board’ ist anfangs etwas niedriger ausgefallen als beim dritten Teil, nimmt dann aber später im Spiel sprunghaft zu. Die Steuerung wurde in punkto Tastenbelegung ebenfalls ein wenig geändert, das etwas ungewöhnliche Handling mit dem linken Stick zur Steuerung der Figur und dem Digi-Kreuz für die Trick-Drehungen geht aber nach wie vor nach einer kurzen Eingewöhnungszeit sehr gut von der Hand. Ebenfalls altbekannt sind die Monster-Tricks: Durch spektakuläre Grinds, Flips und Grabs ladet ihr eure Turbo-Anzeige auf – ist diese voll, könnt ihr besonders sehenswerte Trick-Manöver vollführen.
Wer sich auf die enorm spaßigen Rennen von ’SSX On Tour’ konzentrieren will, der kann den ’On Tour’-Modus zur Abwechslung mal links liegen lassen und sich auf der Strecke seiner Wahl mit einem der typischen ’SSX’-Charaktere in ein ’Schnelles Spiel’ stürzen. GameCube-Fans kommen bei ihrer Version hier ein besonderes Schmankerl spendiert: die Nintendo-Gesellen Mario, Luigi und Prinzessin Peach stehen als Bonus-Spielfiguren zur Auswahl. Die Knuddelfiguren wirken auf den Boards und Skiern zwar ziemlich deplaziert, das dürfte die Nintendo-Anhänger aber kaum stören. Das ’Schnelle Spiel’ eignet sich auch bestens, um mit einem Kumpel im Splitscreen um die Wette über die Schneehänge zu rasen. Leider hat Electronic Arts den in ’SSX 3’ eingeführten Online-Modus komplett gestrichen – Online-Spieler gehen in ’SSX On Tour’ also leer aus.
Die Grafik des neuen ’SSX’ hinterlässt einen eher zwiespältigen Eindruck. Man hat irgendwie das Gefühl, als wäre die Optik von ’SSX 3’ direkt übernommen worden, wodurch die Technik nicht mehr ganz taufrisch wirkt. Einzig die Weitsicht wurde bemerkbar verbessert. Im Hinblick auf das genial-ungewöhnliche Intro und Menü-Design, welches auf witzige Gekrakel-Cartoons setzt, hätte man diesbezüglich etwas mehr frischen Wind erwarten dürfen. Klar sehen die riesigen Strecken toll aus und bieten einige hübsche Details sowie Effekte – die Strecken der Vorgänger sind aber etwas spektakulärer inszeniert. Die Charaktere gefallen mit gelungenen Animationen, wirken in den Nahaufnahmen aber etwas eckig. Außerdem vermisst man die fiesen Rempeleien und Rivalitäten zwischen den Fahrern. Die Xbox-Version bietet das schärfste Bild und marginal bessere Texturen im Vergleich zu den anderen Fassungen. Das größte Manko ist aber die Framerate: Alle Versionen leiden an leichtem Dauer-Geruckel, die PS2-Version geht je nach Spielsituation noch stärker in die Knie als ihre beiden Kollegen. Wenig zu bekritteln gibt es hingegen beim gewohnt starken Sound. Dieser punktet durch eine tolle Surround-Abmischung auf allen Konsolen, gelungene Soundeffekte und einen fetzigen Soundtrack mit 41 Songs von Maximo Park, Iron Maiden, Pennywise, Queens of the Stone Age, The Hives, Def Leppard und vielen mehr.
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