Test - Spyborgs : Der kunterbunte Action-Titel in der Kritik
- Wii
Handlung irrelevant
Wer sich von Spyborgs eine tiefsinnige Geschichte à la Metal Gear Solid mit emotionalen Momenten, überraschenden Wendungen und komplexer Tiefe erwartet, der wird enttäuscht, denn die sie bildet allenfalls eine kleine Rahmenhandlung für das Bud Spencersche Dauergekloppe: Die Basis der Superheldenvereinigung Spyborgs Initiative wird eines Tages von unzähligen Gegnern angegriffen, was darauf zurückzuführen ist, dass es Verräter in den eigenen Reihen gibt. Die gilt es nun zu finden und zu vernichten, weswegen ihr auf große Roboterjagd gehen müsst.
Das Spielprinzip bleibt dabei durchweg recht einfach, allerdings hat man euch zumindest etwas Ansporn auf die nächsten Spielabschnitte eingebaut, indem ihr Punkte sammeln und diese zwischen den Missionen gegen sinnvolle Updates eintauschen könnt. Damit werdet ihr stärker oder haltet mehr aus, was gerade in den späteren, schwierigeren Abschnitten dringend nötig ist.
Überhaupt ist Spyborgs trotz der kindlichen Motive kein leichter Titel. Selbst geübte Hasen werden es auf der normalen Schwierigkeitsstufe ziemlich schwer haben, sonderlich weit zu kommen, ohne andauernd zu sterben. Das kann zuweilen schon zu Frustwellen führen, da man beim Tod beider Figuren jeden der langen Abschnitte komplett neu bestreiten darf. Das nagt an der Geduld, treibt im Mehrspieler aber auch an, wenn man besonders knifflige Abschnitte unbedingt bewältigen will. Glücklicherweise lässt sich der Schwierigkeitsgrad auf einen akzeptable Stufe herunteregeln.
Funkelnd
Technisch haben die Entwickler von Bionic Games gute Arbeit geleistet, Gegner und Levels sind schick gemacht und bringen gesunde Abwechslung, damit es im Gegensatz zur eintönigen Spielmechanik zumindest hin und wieder ein wenig anders aussieht. Ein wenig, wohlgemerkt, denn im Grunde sind alle Gegner nur leichte Variationen voneinander und die Welten bestehen aus den immer gleichen Elementen, nur in verschiedenen Farben.
Unterm Strich lässt sich leider auch nicht übersehen, dass das, was man in der ersten halben Spielstunde erlebt, bereits alles ist, was das Spiel insgesamt zu bieten hat. Bei geringen Ansprüchen sicher nicht allzu verkehrt, da es Spyborgs nur um das simple Brawler-Prinzip geht und das auf der Wii angenehm und leicht bedienbar umgesetzt ist. Wer jedoch mehr als reines Casual Gaming fordert, dem wird es wahrscheinlich zu wenig sein - zumal es vergleichbare Titel mit bekannten Figuren wie Spider-Man gibt, die ja automatisch attraktiver sind.
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