Preview - Splatoon : Nintendo bekennt Farbe
- WiiU
Fast ein Jahr ist es nun her, dass Nintendo den Multiplayer-Titel Splatoon zum ersten Mal der Weltöffentlichkeit demonstrierte. Es ist der Versuch, etwas Neues auf die Beine zu stellen, dass in seiner Idee so simpel, aber gleichzeitig auch so kreativ ist. Und gleichzeitig soll Splatoon den Beweis antreten, dass Nintendos aufkeimende Entwicklerzunft aus dem Schatten von Miyamoto, Sakamoto, Tezuka und Co. treten kann. Kann dieses ambitionierte Unterfangen funktionieren? Fünf Stunden mit dem Spiel haben eine eindeutige Antwort darauf geliefert.
Zu Beginn unserer Anspielmöglichkeit durften wir unsere ersten Gehversuche im Solomodus unternehmen. Obwohl Splatoon seinen Schwerpunkt deutlich auf den Multiplayer-Part legt, müsst ihr nicht auf einen klassischen Einzelspielermodus verzichten. Inwiefern die Handlung eine wichtige Rolle spielt, lässt sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch schwer sagen.
Die Aufgabe besteht in aller erster Linie darin, sich als sogenannter Inkling gegen feindlich gesonnene Oktopoden zu erwehren und zwar, indem sie mittels unterschiedlicher Waffen Farbe, beziehungsweise Tinte versprühen. Die besondere Fähigkeit der Inklings besteht darin, dass sie sich in Tintenfische verwandeln können, wodurch sie in der Lage sind, sich schnell auf den von ihnen eingefärbten Flächen zu bewegen.
Der Solomodus schult euch darin, von dieser Fähigkeit reichlich Gebrauch zu machen. Schusswechsel stehen hier gar nicht so stark im Vordergrund. Wenn ihr auf Gegner trefft, müsst ihr diese gelegentlich austricksen, da sie oftmals durch frontale Schüsse nicht zu besiegen sind. An diesen Stellen kommt wieder die Tinte zum Tragen. Ihr färbt die umliegende Umgebung ein, verwandelt euch in einen Tintenfisch und taucht unter. In dieser Form könnt ihr euch nun um euren Feind herumbewegen und ihn von der Seite überraschen und außer Gefecht setzen. Doch die Tinte hat noch weitaus mehr Einsatzmöglichkeiten.
So lassen sich beispielsweise Ventilatoren antreiben, wodurch diese wiederum Plattformen in Bewegung setzen. Oder ihr erzeugt eine Tintenfontäne, um an höher gelegene Stellen zu gelangen und beschießt Schwämme, damit diese die Tinte aufsaugen und größer werden. Die Anwendungsbereiche sind vielfältig und zeigen wunderbar, wie viel kreatives Potenzial allein schon im Solomodus des Spiels steckt. Fraglich bleibt jedoch, wie lange das Ganze währt und ob die Entwickler den Solomodus lediglich als Tutorial für den Multiplayermodus sehen, oder ob er wirklich eine alleinstehende Erfahrung werden kann.
Das Herz des Spiels
Kommen wir nun aber zum Kern des Spiels. Splatoon ist in erster Linie ein teambasierter Multiplayer-Shooter. Im Hauptmodus, dem sogenannten "Turf War", stehen sich zwei Teams mit jeweils vier Mitgliedern gegenüber. Am Ende gewinnt das Team, das innerhalb von drei Minuten mittels der eigenen Tinte die größere Fläche der Karte eingefärbt hat. Zwar gibt es auch Punkte, wenn ihr jemanden aus dem feindlichen Team abgeschossen hat, doch diese fallen marginal aus im Vergleich zu den Punkten, die ihr durch das Einfärben eurer Umgebung erhaltet. In erster Linie gilt also, Farbe in die Welt zu bringen. Die spielbaren Karten fielen weder zu klein noch zu groß aus. Nach nur wenigen Runden hatten wir die Levelarchitektur verinnerlicht und aufgrund der überschaubaren Größe traf man immer wieder auf die gegnerischen Spieler.
Hierbei ist es wichtig, geschickten Gebrauch von den eigenen Waffen und Fähigkeiten zu machen. Während wir im Einzelspieler nur eine Waffe zur Verfügung hatten, bietet der Multiplayer eine weitaus größere Auswahl. Jede Waffe versprüht Tinte auf eine andere Art und Weise. Die Standardwaffe streut und besitzt eine hohe Schussfrequenz, verfügt aber über eine geringe Reichweite. Ein anderer Blaster feuert hingegen einen konzentrierten Strahl ab und ist bei einem Treffer bereits tödlich, erfordert aus dem Grund aber ungemeine Präzision.
Dann wäre da noch eine riesige Malerrolle, mit der ihr in kürzester Zeit große Flächen einfärben könnt. Allerdings seid ihr seid ihr so nicht in der Lage, auf Gegner zu schießen, sondern könnt sie nur überrollen. Zumindest so lange, bis ihr die sekundäre Funktion der Rolle nutzt. Denn dank dieser könnt ihr vereinzelte Farbkleckse auf eure Gegner schmeißen.
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