Test - Soul Nomad and the World Eaters : Strategierollenspiel für Leseratten
- PS2
Auf sie mit Gebrüll
Betretet ihr ein Kampffeld, erscheint nur die Gruppe um euren Helden auf der Karte. Alle anderen Truppen müssen erst gerufen werden, bevor sie euch unterstützen können. Danach heißt es, gezielt Monster zu jagen und zu besiegen. Idealerweise passiert das, bevor eure Lebens- oder Aktionspunkte zur Neige gehen. Je nach Aufstellung könnt ihr eure Gegner auch aus der Distanz angreifen, was oft Gegenangriffe verhindert. Bei jedem Zug kontert die Gegenseite einmal, unabhängig davon, wer zuerst handelt. Von zeitweise verfügbaren Spezialangriffen abgesehen, habt ihr aber keinen Einfluss auf den Kampfablauf.
Die besondere Tragik liegt darin, dass ihr auch euer Angriffsziel der jeweiligen Einheit nicht bestimmen könnt, denn wenn der Anführer zuerst stirbt, verschwindet auch die restliche Gruppe. Ihr müsst euer Geschick also in erster Linie in der Zusammensetzung und Aufstellung eurer Einheiten beweisen. Zu diesem Zweck müsst ihr neue Figuren-Einheiten kaufen und in einem der Räume aufstellen. Das Spannende ist, dass ihr nicht nur die jeweiligen Aufstellungen ändern könnt, sondern auch die Stärke des Raums. Das alles ist zwar anfangs gewöhnungsbedürftig, aber über kurz oder lang steigt der Suchtfaktor erheblich an. Alles in allem also ein gelungenes Spiel, auch wenn es sicher nicht für jeden geeignet ist.
Eye-Candy?
Grafisch ist 'Soul Nomad' zwar mit seinem kindlich süßen Manga-Stil sehr niedlich, hält aber insgesamt dem Vergleich mit anderen Rollenspielen wie 'Final Fantasy' nicht stand. Alles ist etwas verpixelt und vor allem herrscht kaum Dynamik. Es mangelt darüber hinaus an zeitgemäßen Animationen. Die Umgebung betreffend, hätte mehr Detail ebenfalls nicht geschadet. Da hat man auf PS2 schon deutlich hübschere Rollenspiele aus Fernost gesehen.
Der Soundtrack wiederum ist sehr gut gelungen. Unser persönlicher Favorit ist die normale Kampfmusik, die euch mit viel Pathos zum Sieg geleitet. Die Sprachausgabe erklingt wahlweise in Japanisch oder Englisch, wobei gerade die englische Synchronisation sehr gelungen ist - eher eine Seltenheit bei vielen Japano-Rollenspielen. Gerade im Hinblick auf die vielen Texte ist es allerdings schade, dass weder die Bildschirmtexte und schon gar nicht die Sprachausgabe eingedeutscht wurden. Gute Englischkenntnisse sind also nötig, will man 'Soul Nomad and the World Eaters' genießen.
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