Special - Meinung zur Sony-Pressekonferenz : Was macht Nathan Drake?
Die Augen der zahlreichen Journalisten, die in diesem Jahr die E3 besuchen, sind besonders auf Sony und Microsoft gerichtet. Während der Redmonder Konzern den Startschuss mit seiner Pressekonferenz am Morgen gab, war nun das japanische Unternehmen an der Reihe. Konnte es die hohen Erwartungen erfüllen? Wir haben uns die Pressekonferenz natürlich vor Ort angeschaut und sagen euch, was wir von den Ankündigungen halten.
Meinung Christian Kurowski:
Destiny - kein schlechter Start für eine Pressekonferenz. Besonders mit der Ankündigung, dass im kommenden Monat PlayStation-exklusiv die Beta startet und im September ein Bundle mit einer weißen (!) PlayStation 4 erscheint. The Order: 1886 war zwar ein wenig mau, dafür spielten die Leute auf der Bühne plötzlich LittleBigPlanet 3. Sonys Pressekonferenz startete verheißungsvoll. Und dann war From Software an der Reihe! Bloodborne ist Project Beast. Allerdings blieb es nur bei einem schaurig-schönen Trailer. Gerne hätte ich noch erste Spielszenen gesehen. Die gab es dafür bei Far Cry 4. Die Ansage, dass PSN-Freunde ins Spiel einsteigen können, ist ziemlich cool.
Aber wo blieben die dicken Neuankündigungen? Neue Szenen zu No Man’s Sky ließen mich diese Forderung schnell vergessen. Wer bisher noch keinen Kaufgrund für die PS4 fand, sollte ihn spätestens jetzt gefunden haben. So gut die Stimmung zu dem Zeitpunkt war, es folgten endlose Minuten voller Statistikgequatsche. Mortal Kombat X war genau das richtige Spiel, um die Leute wieder aus dem Halbschlaf zu holen. Auf das brutale Prügelspiel freue ich mich richtig. Auch wenn wenn viel geschwafelt wurde, waren der Trailer zu Metal Gear Solid V: The Phantom Pain, die Next-Gen-Ankündigung zu Grand Theft Auto V und das neue Material zu Batman: Arkham Knight starke Argumente für Sonys Hardware-Flaggschiff. Zum Glück endete die Pressekonferenz genau so, wie ich es mag: mit einem richtig dicken Fisch. Uncharted 4. Alter Schwede, Sony hat eine überzeugende Show abgeliefert.
Meinung David Kepler
Während Ubisoft die Dramaturgie einer E3-Pressekonferenz zu verstehen vermag, scheint Konsolenhersteller Sony diesbezüglich noch Nachholbedarf zu haben. Der Auftakt der Pressekonferenz war dank einer Vielzahl von Neuankündigungen kurzweilig und unterhaltsam. LittleBigPlanet 3 mag wenig überraschend sein, kam nichtsdestotrotz reichlich unerwartet, während Bloodborne einzig und allein wegen des dafür verantwortlichen Entwicklerstudios die Vorfreude in die Höhe schnellen ließ. Dann folgte der Bruch und mit ihm das Ende meiner Aufmerksamkeit.
Die Aufzählung nackter Zahlen und die Portierung weiterer großer Spiele für die dahinsiechende PlayStation Vita ließen mich allmählich den Glauben an Sony verlieren. Das gute Tempo der Präsentation war dahin. Erst kurz vor Schluss zeigten die Japaner kommende Spiele und lieferten insgesamt doch noch eine gute Pressekonferenz ab - trotz einiger technischer Probleme und trockener Statistiken. Am Ende bleiben viele Überraschungen. Das will angesichts der vielen im Vorfeld erfolgten Ankündigungen schon etwas heißen.
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