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Special - MMOs auf Konsole : Stellungswechsel

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Der Auftritt einer Legende

Ganz anders verhielt es sich beim Konkurrenten Square-Enix und dessen Vorzeigeserie Final Fantasy. Da die Rollenspielreihe auf Konsolen beheimatet ist, war es für die japanischen Entwickler ein logischer Schritt, ihr eigenes MMO primär auf Konsole zu veröffentlichen. So wurde 2002 die PlayStation 2 Gastgeber des ersten Online-Final-Fantasy. Im Gegensatz zu Blizzard zeigte man sich aber weniger plattformintolerant und veröffentlichte das Spiel ein halbes Jahr nach dem Erscheinen auch für das andere Zockerlager. So konnten auch PC-Spieler mitmischen. 2006 folgte sogar eine Version für die Xbox 360. Das machte Final Fantasy XI nicht nur zum ersten MMO für Microsofts Konsole, sondern auch zum ersten Multiplattform-MMO. Spieler aller Plattformen spielten somit miteinander.

Fünf Erweiterungen erhielt die Welt von Vana'diel, in der sich zeitweise bis zu 500.000 Spieler tummelten. Auch heute noch ist das MMO-Urgestein spielbar. Eine treue Fan-Gemeinde, die vielen Erweiterungen und die Tatsache, dass der Titel der profitabelste Final-Fantasy-Teil aller Zeiten ist, sorgten bei Final Fantasy XI für eine lange Lebenszeit. Zu den wenigen Kritikpunkten zählte nach der Meinung vieler Spieler, dass der Titel wegen seiner Komplexität und schweren Spielbarkeit mehr für den PC gedacht war.

Die Rückkehr des Urvaters

Nachdem Final Fantasy XI Maßstäbe für Konsolen-MMOs setzte, blieb es einige Jahre ruhig, was Neuveröffentlichungen anging. Auf der Xbox 360, die mit ihrem Online-Dienst Xbox Live eine passende Plattform für MMORPGs hatte, wollte Entwickler Level 5 mit True Fantasy Live Online für neue Akzente sorgen. Es sollte ein Vorzeigetitel für Microsofts Konsole werden. Der Hype war groß, waren die japanischen Entwickler doch für Titel wie Dark Cloud und später auch Professor Layton bekannt. Es blieb aber beim gut gemeinten Versuch.

Das im Cel-Shading-Look gestaltete True Fantasy Live Online sollte nach zwei Jahren Entwicklung 2004 erscheinen, wurde aber aufgrund interner Probleme zwischen Microsoft und Level 5 eingestampft. Dasselbe Schicksal ereilte auch das für die Xbox 360 angekündigte Age of Conan: Unchained, das zuerst Age of Conan: Hyborian Adventures hieß.

Die Welt der Konsolen-MMOs war nach diesen Tiefschlägen bereit für die Rückkehr eines altbekannten Genre-Lieblings. Mit Phantasy Star Universe gab es 2006 eine Fortsetzung des Konsolen-MMO-Urvaters, die für Xbox 360, PlayStation 2 und den PC erschien. Wieder waren ein Offline-Story-Modus und ein Netzwerkmodus enthalten. Doch anders als ihr wegweisender Vorfahr wurde die Neuauflage weit weniger gefeiert. Phantasy Star Universe war eher die abgespeckte Light-Version eines MMOs denn ein richtiger Konkurrent. Dennoch lebt die Serie fort, und das sogar auf dem Handheld: Phantasy Star Online 2 erschien 2013 für die PlayStation Vita. Die Serie geht noch weiter. Das für Ende 2014 angekündigte Phantasy Star Nova wird ebenfalls ein Titel für die PlayStation Vita.

Ein Wiederaufleben

Das Thema MMORPG war für Hersteller von Konsolenspielen auch in der siebten Generation über lange Zeit schwierig. Doch allen voran probierte Sony sich immer wieder an dem Genre. Free Realms für die PS3 war ein solcher Versuch. Das erste MMORPG für Kinder und Jugendliche war der Versuch, neue Zielgruppen zu erschließen. Jedoch wurden auch hier die Server aufgrund nachlassender Nutzerzahlen bereits abgeschaltet. Ebenfalls auf der PlayStation 3, aber exklusiv für den japanischen Markt wurde das 2-D-MMORPG Angel Love Online veröffentlicht. Mit seiner niedlichen Optik und viel Charme ist der Titel aber für westliche Geschmäcker zu ungewohnt.

Mit DC Universe Online versuchte sich Sony Online Entertainment Anfang dieses Jahrzehnts einmal mehr an einem Multiplattform-MMO. Mit den Superhelden und -schurken wie Batman, Joker oder Superman als Zugpferden wollte man für die Spieler eine Welt wie im Comic erschaffen. Das gelang den Entwicklern auch. Doch auch dieses Konsolenprojekt für PlayStation 3 und 4 hinkte seinem PC-Gegenstück technisch hinterher und war eher für die Tastatur ausgelegt. Die schnelle Action, die zahllosen wohlbekannten Charaktere und die originalgetreu gestalteten Welten machten aus DC Universe Online aber einen Achtungserfolg.

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