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Special - Wertanlage: Videospiel : Special

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Mit Videospielen Geld verdienen? Was meist nur mit viel Mühe oder Talent möglich ist, kann mit dem einen oder anderen Glücksgriff zum Kinderspiel werden. Wir beleuchten für euch auf den nächsten Seiten die „Geldanlage“ Videospiel.

Angebot und Nachfrage!

Stöhnen viele Hobbyzocker schon heute, dass sie in diversen Flächenfachmärkten 60 Euro für ein neues Spiel auf den Tresen legen müssen, kann es bei einigen alten Klassikern schon einmal geschehen, dass ihr hohe dreistellige Summen für gebrauchte Titel ausgeben müsst. Der Grund hierfür ist meist relativ simpel. Gerade bei ausgefallenen Spielkonzepten – und hier recht gerne bei abgedrehten Spielen aus Japan – scheinen viele Publisher den Absatzmarkt zu unterschätzen. Das Resultat ist dann meist eine hohe Nachfrage und ein viel zu geringes Angebot. Auch ohne BWL-Studium kann man sich denken, dass dies zu stark steigenden Preisen bei Second-Hand-Märkten wie eBay führt. Wer eines der seltenen Spiele in Händen hält, versucht nicht selten, dies möglichst rasch für ein Vielfaches des Originalpreises an Leute zu verkaufen, die nicht so viel Glück hatten. Gerade bei der Angebotsknappheit zum weltweiten Xbox-360-Launch konnte man dieses Phänomen in seinem erschreckenden Ausmaß miterleben.

Im Gegensatz zur Xbox 360, bei der neue Geräte ständig nachkommen, gibt es von bestimmten Videospielen jedoch nur eine einzige Auflage. Einmal ausverkauft, hat man als interessierter Spieler keine andere Wahl, als die teils horrenden Preise der Online-Auktionshäuser zu zahlen. Zumindest bis vor kurzem: Die US-amerikanische Handelskette GameQuest nutzte den Umstand im Jahre 2005, um diverse Videospiel-Lizenzen direkt bei den jeweiligen Herstellern zu erwerben und besonders gefragte Videospiel-Perlen nachzulegen. Das Resultat waren gravierende Preiseinbrüche bei den einschlägigen Gebraucht-Börsen. So sank der Preis von Segas 'Panzer Dragoon Saga', welches zum Ende der Saturn-Ära nur in noch minimaler Auflage erschienen war, über Nacht um das Vierfache. Das NeoGeo-Pocket-Kleinod 'Faselei!', welches vor der Neuauflage durch GameQuest sogar weit über 200 Euro erzielte, kann man nun sogar für nur knapp 20 Euro erwerben.

Fans alter Spieleklassiker mit kleinem Geldbeutel freut dieser Umstand natürlich. Dennoch sorgten gerade zu Beginn die Neuauflagen für einigen Ärger. GameQuest achtet – nicht zuletzt um die eigenen Abverkäufe anzuheizen – bewusst darauf, dass die Neuauflagen absolut originalgetreu sind. Vom Inhalt auf dem Datenträger bis hin zur Verpackung stimmen die Reprints absolut mit den Originalen überein und lassen sich somit kaum unterscheiden. Einzig minimale Unterschiede, wie der Code-Ring der CD oder DVD, geben Hinweise, ob Original oder nicht. Einige US-Handelsketten, wie etwa Best Buy, nutzten diesen Tatbestand, um anfangs den großen Reibach mit den Neuauflagen zu machen. Man kaufte einfach eine große Zahl an Neuauflagen bei GameQuest, öffnete die Verpackung und gab sie als Gebrauchtspiele aus. Diese verkaufte man dann nicht mehr zu dem Preis, den GameQuest fordert und der in der Regel bei dem Normpreis eines aktuellen Spiels liegt, sondern nur knapp unter den Raritätenpreisen von eBay. Videospiel-Fans, die noch nichts von den Neuauflagen wussten, griffen glücklich zu, in dem (Irr-)Glauben noch eine seltene Fassung von 'Persona 2' oder 'Panzer Dragoon Saga' erwischt zu haben, nur um Wochen später entsetzt feststellen zu müssen, dass sie übers Ohr gehauen wurden.

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