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Special - Gaming-Kultur in Japan : Fernöstliche Zockerwelten

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In Japan ticken die Uhren anders, denn die dortige Zockerwelt gehorcht eigenen Gesetzen und ist für Außenstehenden schwer zu verstehen. Lest über unsere Einblicke aus erster Hand aus dem extravaganten Hightech-Land der aufgehenden Sonne.

Vor allem auf Spieler übt Nippon eine besondere Faszination aus. Kein Wunder, schließlich kommen von dort nicht nur erstklassige Spiele von episch bis skurril - von Final Fantasy bis Katarami Damacy. Nein, die vielfältigen Arten des Gamings sind gesellschaftsfähig und bilden eine eigene Subkultur.

Nirgendwo auf der Welt befinden sich so viele mobile Spielplattformen (Handhelds und Smartphones) im Dauerbetrieb. Und nirgendwo sonst gibt es eine derart vielschichtige Spielhallenszene wie in Japan. Grund genug, einen genaueren Blick auf die pazifische Inselgruppe mit ihren 126 Millionen Einwohnern zu werfen.

Die mobile Gesellschaft

Japaner sind spielfreudig, egal wo sie sich befinden. Zahlreiche Arbeitnehmer in Ballungsgebieten sind Pendler und müssen lange Fahrten in Kauf nehmen. Entsprechend bleibt ihnen viel Zeit in Zug, U-Bahn und Bus. Kein Wunder, dass sich Handhelds hier größter Beliebtheit erfreuen. Häufig sieht man an Bahnhöfen und in Zugabteilen Geschäftsmänner mit Schlips genauso wie Hausfrauen mit ihrem 3DS, auf dem sie zum Beispiel Monster Hunter 4 oder Pokémon zocken. Selbst die hierzulande fast tote PlayStation Vita wird in Fernost häufig genutzt.

In den letzten Jahren verdrängen Smartphones die alteingesessenen Handhelds von ihrem Stammplatz. Schließlich bringen moderne Handys Spiele in Konsolenqualität auf den Bildschirm. Das Interessante: Die Technikaffinität der Japaner zieht sich durch alle Altersklassen. Egal ob Schüler oder Rentner, jeder nutzt überaus gerne Mobilgeräte - nicht nur zum Zocken, sondern auch für die ständige Kommunikation mit Freunden per Textnachricht und E-Mail. Dank des flächendeckenden Funknetzes sind selbst Fernsehen und Video-on-Demand für die Hosentasche kein Problem.

Dank mobiler Lebenskultur suchen Japaner nach immer neuen Beschäftigungen für unterwegs. Auch neue Geschichten sind gefragt. Den richtigen Lesestoff bringen Mangas, die ebenfalls überall verschlungen werden. Der Manga-Industrie entstammt über ein Drittel aller Druckerzeugnisse des Landes. Überaus beliebt sind Taschenbücher ebenso wie Magazine, in denen mehrere Manga-Erzählungen parallel erzählt werden. Hier haben bekannte Werke wie "Dragonball", "Detektiv Conan", "Naruto" sowie die in Japan aktuell beliebteste Reihe "One Piece" ihren Ursprung. Jeder Band des abgedrehten Piraten-Comics erscheint mit einer Millionenauflage.

Gamer-Mekka Akihabara

Zurück zum Thema Videospiele: Das Tokioter Stadtviertel Akihabara steht sinnbildlich für die japanische Spielekultur. Schließlich geht die Geschichte der selbsternannten "Electric Town" bis zum Zweiten Weltkrieg zurück. Damals versammelten sich in diesem Areal Ingenieure, die Radios - die einzige Form der Unterhaltungselektronik - an den Mann und die Frau brachten. Später gesellten sich Haushalts- und Elektrogeräte dazu.

Seit den 80er-Jahren quillt Akihabara - oder kurz Akiba - vor Elektronikläden über. Hier finden Technik-Freaks (auch als "Otaku" bekannt) Handys, Kameras, Mangas, Animes sowie alles rund ums Gaming. Das riesige Kaufhaus Yodobashi Camera zum Beispiel (gleich in Bahnhofsnähe) offeriert auf neun Etagen eine vielfache Auswahl der uns bekannten Elektromärkte. Interessanter sind aber die kleineren Läden, die sich entlang der Hauptstraße Chuo Dori befinden. Vor allem Händlerketten wie Tsutaya, Sofmap, Book Off und Trader bieten massig günstige Spiele aus erster und zweiter Hand.

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