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Special - Online-Spielevertrieb, Teil 1 : Der Durchbruch der Downloadspiele?

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Mit Volldampf voraus: Steam
Die regionale Einschränkung gilt glücklicherweise nicht für Valves Steam. Hier darf jeder fleißig seine Kreditkarte überziehen. Und dank des späten Erfolgs von Steam stimmt heutzutage auch die Auswahl. Dieser lässt sich mit einigen schlauen Kniffen von Entwickler Valve erklären.
Ragdoll Kung Fu
Rag Doll Kung-Fu
Als 'Half-Life 2 'im November 2004 erschien, setzte man bei Valve einen Steam-Account samt Online-Registrierung zum Spielen schlicht voraus. Das Resultat: Man hatte über Nacht Millionen registrierter Steam-Nutzer, die zumindest theoretisch den Service hätten nutzen können. Als man nun die Kunden hatte, brauchte man auch die nötige Spielauswahl und fand bei den Hobby-Entwicklern willige Unterstützer. War der Shareware-Markt auf dem PC in den vergangenen Jahren ziemlich eingeschlafen, hatten Entwickler mit wenig Geld nun eine Plattform, auf der sie kostengünstig vertreiben konnten und die dennoch genug potentielle Kunden bot, um erfolgreich zu sein. Mit 'Rag Doll Kung-Fu' sowie 'Darwinia' brachten gleich zwei gelungene Independent-Titel den Drittanbieter-Support für Steam ins Rollen. Heute bietet der Service mehr als 140 Spiele von diversen Anbietern wie Activision, Eidos und 2k Games. Doch wie funktioniert Steam genau? Nachdem man die relativ kleine Software heruntergeladen und einen einmaligen Online-Account erstellt hat, kann man auch schon in dem übersichtlichen Online-Store nach interessanten Spielen Ausschau halten. Eine Kreditkarte oder ein PayPal-Account sind Grundvoraussetzungen für den Einkauf, wobei alle gängigen Kreditkarten akzeptiert werden. Hat man sich einmal für einen Titel entschieden,
Half-Life 2
Half-Life 2
bestätigt man den Kauf und lädt das Spiel auf den Rechner herunter. Dies kann je nach Internet-Verbindung und Spiel mehrere Stunden dauern. Steam erlaubt es jedoch, Daten in Etappen herunterzuladen, wenn man den PC während des Downloads herunterfahren will. Ebenso bringt die Plattform gekaufte Spiele stets automatisch auf den neusten Stand. Sind Updates erschienen, so lädt Steam sie beim nächsten Start selbstständig herunter. Ebenfalls nett: Zumeist bietet Steam die Spiele in unterschiedlichen Sprachversionen an. Wer 'Half-Life' gerne auf Englisch spielt, kann dies mittels eines Mausklicks tun. Wenn man während des Spielens feststellt, dass die Anglistik-Kenntnisse doch nicht ausreichen, reicht ebenfalls ein Mausklick und man erhält Zugriff auf die deutsche Sprachvariante. Selbstverständlich ist vorher ein weiterer Download nötig, da stets nur die gewünschten Sprachdaten heruntergeladen werden.

Einmal heruntergeladen, verweilen die Daten zunächst auf dem Rechner. Die Besonderheit von Steam ist, dass alle Titel immer nur an den Account gebunden sind und nicht an den Rechner. Löscht ihr absichtlich oder unabsichtlich euer Spiel, könnt ihr es jederzeit über euren Account erneut herunterladen. Wer beispielsweise verreist und an einem anderen Rechner seine gekauften Spiele weiterspielen will, kann dies auch problemlos tun. Jedes Spiel lässt sich beliebig oft mit dem eigenen Account herunterladen und freischalten – zumindest solange es Steam als Plattform gibt. Sollte der Service jemals auslaufen, ist unklar, ob und wie man seine gekauften Spiele weiterspielen kann. Ebenfalls fragwürdig: Valve behält es sich vor, Accounts, die verkauft wurden, zu sperren. Entsprechend ist ein Weiterverkauf eines Steam-Accounts samt darin enthaltener Spiele theoretisch unmöglich. Glücklicherweise scheint man bei Valve diese eigene Vorschrift momentan noch nicht zu beachten. Zumal diese Richtlinien nur schwer mit dem deutschen Gesetz einhergehen.

Tomb Raider: Anniversary
Tomb Raider Anniversary
Ebenfalls auf Dauer fragwürdig ist die Limitierung der Spielauswahl je nach Region, aus der ein Käufer kommt. Bei vielen Titeln hat Valve im Nachhinein für den deutschen Markt geschnitten. Konnte man so 'Half-Life 2' anfangs ungeschnitten über Steam beziehen, muss man nun auch beim Online-Kauf mit einer geschnitten Variante vorlieb nehmen. Die Überprüfung der IP-Adresse sowie der Anschrift bei den Kreditkartenangaben verhindert, dass man an die ungeschnitte Variante herankommt. Überdies schränkt Valve seit Kurzem bewusst das eigene Sortiment ein. Neuerscheinungen wie 'Tomb Raider Anniversary' bleiben vorerst dem US-Markt vorbehalten und einige Titel wie der Shooter 'Prey' sind aus dem deutschen Raum nur zu Wucherpreisen von 50 Dollar zu erwerben, während US-Amerikaner den Titel für günstige 20 Dollar kaufen können. Hier gibt es ebenfalls ein großes Fragezeichen, wie Valve in Zukunft weiter vorgehen wird.

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