Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Special - Schlechtes tut gut : Davids geheime Videospiellaster

  • Multi
Von  |  |  | Kommentieren

Hallo, mein Name ist David und ich spiele gerne Videospiele. Oftmals vertreibe ich mir mit abwechslungsreichen, bunten, vielfältigen und manchmal auch kreativen Spielen die Zeit. Als Mann von Welt gibt man sich schließlich nicht mehr mit billig hingeschluderten Produktionen ab, nicht wahr? Heutzutage muss ein Mindestmaß an Qualität erbracht werden, damit ich als Feinschmecker der digitalen Verköstigung nicht Gefahr laufe, an meinem Erbrochenen zu ersticken. Doch soll ich euch in ein kleines Geheimnis einweihen? Es gab Zeiten, da hat auch die Resterampe der billigen Entwicklermachwerke so gut gemundet wie ein Happy Meal inmitten eines pompös inszenierten McDonald's-Kindergeburtstages.

Okay, das mag jetzt schon eine Weile her sein. Nichtsdestotrotz erinnere ich mich gerne an all die offensichtlich missglückten Machwerke, die vor allem zu Beginn der 3-D-Ära in den Modulschacht meines Vertrauens wanderten. Ja, auf dem Nintendo 64 gab es die eine oder andere Spielmissgeburt, die erst Jahre danach in all ihrer Opulenz als solche zu erkennen war.

Aidyn Chronicles

Na gut, Aidyn Chronicles war schon zur Veröffentlichung im Jahre 2001 nicht gerade die Schönheitskönigin unter den exklusiven N64-Spielen. Aber im Falle von Aidyn Chronicles gilt: Erst mit der nötigen Distanz stellt man fest, welch netzhautschädigendes Spiel damals von H20 Interactive und THQ auf den Markt geworfen wurde. Vielleicht war es auch der Versuch, dem Kubismus in Form eines Videospiels zu huldigen. Wenn dem so sein sollte, ist das Rollenspiel vielleicht doch ein Meisterwerk des noch jungen 21. Jahrhunderts und ich nehme meine sowieso nicht ernst zu nehmende Kritik zurück.

Aidyn Chronicles war auf der einen Seite so ambitioniert und vielversprechend, aber andererseits ein gehöriger Griff ins Klo, bei dem die Entwickler auch gleich noch die Spülung betätigten, um euch für euren Kauf noch mehr zu demütigen. Wer hätte denn bitte nicht sofort 150 Deutsche Mark zur Seite gelegt, wenn man Ende der Neunziger eine Videospielzeitschrift aufschlug und man darin einen Artikel vorfand, in dem von der Entwicklung eines 3-D-Rollenspiels samt großer offener Spielwelt die Rede ist? Mein Bruder und ich sind jedenfalls damals auf die glorreiche Idee gekommen, in dieses potenzielle Meisterwerk epochalen Ausmaßes zu investieren.

Nun ja, vielleicht ist es nicht das geworden, was wir uns erhofften. Am Ende hat es trotzdem Spaß gemacht. Es sah nicht so aus, wie wir vorher dachten, es hatte ein unerträglich nerviges Kampfsystem und die Musikuntermalung schien entweder dem Geist eines Genies oder eines komplett Wahnsinnigen entsprungen zu sein - ehrlich, so eine Musik wird heutzutage nicht mehr komponiert. Trotzdem war es ein irgendwie faszinierendes und zugleich eigenwilliges, abstraktes Gebilde von einem Spiel.

Cruis'n World

Kann es etwas Besseres geben, als Geburtstag zu haben und sich im Videospielladen des Vertrauens ein Spiel aussuchen zu dürfen? Nein, natürlich nicht. Und kann es noch etwas Besseres geben, als sich den Klappentext zu einem Autorennspiel durchzulesen, in dem steht, dass man auf dem Mond fahren könne? Jeder zehnjährige Grundschüler weiß doch, dass das eine unvergleichliche Sinneserfahrung sein muss, die das geistige Fassungsvermögen aus seinen Angeln hebt.

Könnte dichinteressieren

Kommentarezum Artikel