Special - Mundpropaganda : 4 Spiele, die von Fans groß gemacht wurden
Immer häufiger flimmern Werbespots zu Videospielen über die Bildschirme und große Anzeigen pflastern die großen Einkaufspassagen der Hauptstädte dieser Welt. Oder es werden gleich ganze Häuserfronten bemalt, um einen potenziellen Blockbuster anzupreisen. Das kostet oft eine Menge Geld, weswegen diese mediale Behandlung nur ganz wenigen Titeln vorbehalten ist. Dass nicht immer die Werbetrommel auf Teufel komm raus geschlagen werden muss, sondern mancher Titel auch direkt von den Fans groß gemacht wird, bewiesen in der Vergangenheit viele Spiele. Wir beleuchten vier spannende Geschichten einstiger Geheimtipps.
1. Minecraft
Mittlerweile ist Minecraft in aller Munde. Microsoft legte einst 2,5 Milliarden US-Dollar auf den Tisch, um das Entwicklerstudio hinter dem Klötzchenphänomen in die eigenen Reihen aufnehmen zu können. Telltale Games kümmerte sich um einen Minecraft-Ableger mit Story-Fokus und sogar ein Kinofilm befindet sich in der Produktion. Doch am Anfang, da war nur eine Person: Markus Persson. Sein Baby, inspiriert von Titeln wie Infiniteminer, Dwarf Fortress und Dungeon Keeper, war zu Beginn nicht mehr als ein Freizeitprojekt.
Damals, im Jahre 2009, als dieses Projekt noch den Namen Cave Game trug, veröffentlichte der im Internet als Notch bekannte Persson ein Video auf YouTube, welches das technische Grundgerüst hinter dem Spiel vorstellte. In der Beschreibung fügte er hinzu, dass sein Spiel einen großen Fokus auf das Handhaben von Ressourcen und Materialien besitzen wird, wenn er "jemals die Zeit finden wird, es fertigzustellen".
Diese Zeit fand er, nachdem er seine Anstellung beim Online-Fotoservice Jalbum gekündigt hatte. Die Entwicklung von Minecraft sollte mehrere Elemente berücksichtigen: Erstens sollten Interessierte so früh wie möglich Zugang zu den unfertigen Versionen bekommen, die in rasantem Tempo überarbeitet wurden, und zweitens sollten sie dafür einmalig Geld bezahlen. Jedoch nur die Hälfte von dem Preis, der verlangt wird, wenn das Spiel fertiggestellt ist. Eine abgespeckte kostenlose Demo zum Reinschnuppern wurde weiterhin angeboten. Schnell fanden sich erste Käufer. Das Phänomen Minecraft nahm seinen Lauf.
Spricht man Persson heute auf sein damaliges Geschäftsmodell während des Entwicklungsprozesses an und fragt nach dem Geheimnis dahinter, zuckt er meist nur mit den Schultern. Der richtige Riecher und eine Spaß bereitende Idee machten Notch und sein Team von Mojang damals in Lichtgeschwindigkeit zum heißesten Newcomer der Spielebranche.
Eine umfassende PR-Strategie war nicht nötig, die Werbung betrieben die Käufer in Form von Mundpropaganda. Heute widmet sich der Schwede anderen Interessen und Microsoft kümmert sich um die Zukunft des kreativen Survival-Titels, der auf so ziemlich jeder erdenklichen Plattform gespielt werden kann.
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