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Special - Konsolen-Fails : Enttäuschung auf ganzer Linie

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Christian Kurowski – Philips CD-i

Das holländische Unternehmen Philips läutete Ende der 70er-Jahre ein neues Zeitalter ein, als es den CD-Spieler vorstellte. Knapp zehn Jahre später hegte man große Pläne, im Spielemarkt mitzumischen und den Platzhirschen aus dem Hause SEGA und Nintendo Paroli zu bieten. Dieser Versuch ging deutlich in die Hose. Dabei machte das Philips CD-i einen vielversprechenden Eindruck. Statt auf Cartridges setzte Philips auf optische Medien. Satte 500 MB passten auf eine Disc, ein Vielfaches mehr als bei den bis dahin üblichen Steckmodulen. Die Möglichkeiten schienen endlos. So war das Gerät in der Lage, Musik-, Video- sowie Foto-CDs abzuspielen. All diese Möglichkeiten hatten jedoch ihren Preis: Der erste CD-i-Spieler kostete nach jahrelanger Entwicklungszeit anfangs rund 1000 Dollar.

Gleichzeitig rüstete die Konkurrenz auf. SEGA konterte mit dem Mega CD und Nintendo veröffentlichte das SNES. Schlechte Vermarktung und ein schwaches Spiele-Line-up machten das CD-i unattraktiv. Während Spiele-Fans auf der ganzen Welt mit dem flinken Igel Sonic und dem berühmten Klempner Mario spaßige Abenteuer erlebten, tummelten sich auf Philips CD-i meist Lernspiele oder Umsetzungen von Brettspielklassikern. Dabei hatte Philips dank des Lizenzabkommens mit Nintendo einige Asse im Ärmel. Mit Hotel Mario hatte das pummelige Maskottchen jedoch einen unrühmlichen Auftritt. Ebenso erlebten der tapfere Link und Prinzessin Zelda in drei Legend-of-Zelda-Ablegern durchwachsene Abenteuer. Noch heute hüllen Fans einen Mantel des Schweigens um diese Titel. Und dann erschien 1994 zu allem Überfluss die PlayStation von Sony, die dem CD-i endgültig den Todesstoß verpasste.

Tim Hopmann – Atari Jaguar

Es gab eine Zeit, da war der Name Atari quasi ein Synonym für Videospiele. Kein Wunder, schließlich brachte uns die Firma Pong und das VCS 2600. Aber der Videospiel-Crash von 1983 machte auch Atari lange zu schaffen. Im Jahr 1993 versuchte man mit dem Jaguar ein Comeback, das leider mächtig in die Hose ging. Dabei war die Hardware zumindest in der Theorie den beiden Konkurrenten Super Nintendo und Mega Drive weit überlegen, handelte es sich doch um eine 64-Bit-Konsole, die zudem zum Kampfpreis von 250 Dollar in die Läden kam.

Dort blieb der Jaguar allerdings liegen. Trotz einiger Hits wie Alien vs. Predator, Doom, Tempest 2000 und Rayman ignorierten die Spieler Ataris Raubkatze. Und das, obwohl die Konsole eigentlich zum richtigen Zeitpunkt kam. SNES und Mega Drive hatten ihren Zenit längst überschritten. Doch die komplizierte Systemarchitektur stellte viele Entwickler vor zu große Hürden, darüber hinaus verweigerten sich die japanischen Dritthersteller wie Konami, Capcom und Namco der Konsole. Bis Ende 1995 sanken Ataris Umsätze um die Hälfte. Bis dahin wurden gerade einmal 125.000 Geräte verkauft. Auch ein später veröffentlichtes CD-ROM-Laufwerk konnte den Jaguar nicht mehr retten. Atari verabschiedete sich nach diesem Debakel aus dem Konsolengeschäft und kehrte nie wieder zurück.

David Kepler – Virtual Boy

Virtual Reality ist nicht erst seit Oculus Rift in aller Munde. Bereits gegen Ende des letzten Jahrtausends wurden seitens verschiedener Hersteller Versuche unternommen, Videospiele noch greifbarer zu machen. Nintendos Antwort darauf war der Virtual Boy, der bisher einzige große Misserfolg der Firmengeschichte. Die Gründe dafür sind vielfältig. Statt das Gerät am Kopf zu befestigen, benötigte der Virtual Boy einen festen Untergrund für seine Halterung. Dementsprechend eignete sich die Konsole nicht für unterwegs und sorgte für eine unbequeme Körperhaltung. Resultat waren Nacken- und Rückenbeschwerden.

Weiteres Problem war die für damalige Verhältnisse geringe Farbauswahl der Spiele. Jeder Titel wurde lediglich in Rot und Schwarz dargestellt – und das zu einem Zeitpunkt, als es bereits die ersten 3-D-Konsolen gab und das Unternehmen selbst kurz vor der Veröffentlichung des Nintendo 64 stand. Dieser Umstand führte in Kombination mit der noch relativ unerprobten Technik schlussendlich dazu, dass viele Entwickler sich scheuten, für das Gerät Spiele zu entwerfen. Nachdem die Konsole in Japan und Nordamerika kaum Beachtung fand, sah Nintendo sogar von einer Veröffentlichung in Europa ab. Mit knapp einer Million verkauften Geräten hat sich der Virtual Boy den Platz in dieser Liste redlich verdient.

Eure Meinung?

Gab es eine bestimmte Konsole, deren Scheitern euch besonders beschäftigt hat? Was waren eurer Meinung nach die unfairsten, herzzerreißendsten, verdientesten oder schlicht größten Konsolen-Fails der Videospielgeschichte?

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