Special - So Blonde: Zurück auf die Insel Interview mit Steve Ince : Der Erfinder von Baphomets Fluch und So Blonde im Gespräch
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Steve Ince ist wahrlich kein unbeschriebenes Blatt in der Adventure-Szene. Der fleißige Spieldesigner begann seine Karriere in den 90ern als Grafiker bei der Adventure-Schmiede Revolution und fungierte als Produzent für die ersten beiden Hits der Baphomets-Fluch-Reihe. In der jüngsten Zeit beschäftigte sich Steve Ince vor allem mit einer jungen Blondine namens Sunny. Sie ist der Hauptcharakter in So Blonde (PC), dessen Handlung Ince verfasste. Zurzeit arbeitet der Adventure-Experte zusammen mit der Spieleschmiede Wizarbox an So Blonde: Zurück auf die Insel, das Ende März 2010 für Wii und DS in den Handel kommt. Wie schon die Vorlage ist auch diese Neuinterpretation der Geschichte rund um die auf einer Insel gestrandete Sunny ein Point-&-Click-Adventure. Gameswelt hatte die Gelegenheit, mit Steve Ince über den Beruf des Adventure-Schreibers, die Zukunft des Genres und natürlich über sein neuestes Spiel zu sprechen.
Gameswelt: Fangen wir ganz vorne an: Wie entstand eigentlich die Figur Sunny Blonde?
Steve Ince: Als ich zum Projekt So Blonde gestoßen bin, war die Hauptfigur schon erschaffen. Ich bekam den Auftrag, sie zu formen und ihr mehr Charaktertiefe zu verleihen. Außerdem war es meine Aufgabe, aus der Idee, dass Sunny auf einer exotischen Insel gestrandet ist, eine unterhaltsame Geschichte zu entwerfen. Die Grundidee mit der verzogenen Göre in einer fremden Umgebung war so gut, dass es mir viel Spaß gemacht hat, die Geschichte auszuhecken. Natürlich trug die Tatsache dazu bei, dass ich Sunnys Charakter im Verlaufe des Spiels reifen lassen durfte.
GW: Kennst du denn solche "Tussis" wie Sunny aus der Realität?
SI: Hand aufs Herz: Jeder von uns hat ein wenig von Sunnys Charakter in sich. Jeder von uns hat schon mal unangebrachte oder schlicht dumme Sachen gesagt beziehungsweise getan. Und wir alle kennen andere Leute, die schon derbe in Fettnäpfchen getreten sind. Ich habe also einfach diese Idee genommen, sie weitergesponnen und auf eine Figur konzentriert.
GW: Die Geschichte von So Blonde: Zurück auf die Insel ist gewissermaßen ein Remake des ersten So Blonde mit einigen neuen Wendungen. Weshalb solch eine Neuinterpretation des Stoffs anstelle einer echten Fortsetzung?
SI: Dtp und Wizarbox wollten keine schnöde Umsetzung der PC-Vorlage auf Wii und DS. Sie dachten, ein erneutes Erfinden der bekannten Geschichte wäre eine tolle Idee. Diese Re-Imagination basiert auf der Frage: "Was wäre, wenn Sunny erst auf der dunklen Seite der Insel stranden würde?" Ich fand die Idee großartig, denn sie erlaubte mir, die Charaktere aus dem Spiel ein wenig mehr zu erforschen und mehr Details zur Vergangenheit der Insel hinzuzufügen. Des Weiteren war es mir möglich, neue Figuren und ein paar neue Schauplätze einzubauen. Sowohl So Blonde als auch So Blonde: Zurück auf die Insel stehen für sich alleine - es ist also nicht zwingend nötig, beide Titel zu spielen. Jedoch werden diejenigen Spieler, die So Blonde auf PC schon erlebt haben, die Unterschiede in der Geschichte und in der Spielmechanik als willkommene Ergänzung zu ihrem ersten Trip auf die Insel empfinden.
GW: Logischerweise fällt die Steuerung auf Wii und DS etwas anders aus als auf dem PC. Aber haben die beiden Nintendo-Plattformen auch einen Einfluss auf die Geschichte des neuen So Blonde?
SI: Nicht sonderlich, denn das Spiel ist ja sehr stark vom Charakter geprägt. Einige Details wurden während der Entwicklung etwas verändert, um sie an das unterschiedliche Spiel-Interface anzupassen. Es war allerdings nicht nötig, die Qualität der Handlung anzugleichen. In gewisser Weise ist die Geschichte der neuen Fassung sogar reichhaltiger als diejenige der PC-Vorlage.
GW: Point-&-Click-Adventures sind nach wie vor ein sehr beliebtes Genre, gerade auch in Deutschland. Was sind deiner Meinung nach die Gründe für diesen ungebrochenen Erfolg?
SI: Adventures sind immer noch eines der besten Mittel, eine charaktergetriebene Geschichte in Spielform zu erzählen, vor allem auf PC. Die PC-Maus ist ein wunderbares Eingabegerät, das einfach super zu dieser Art von Spiel passt. Auf Wii und DS haben wir etwa gleich gute Eingabegeräte, die ebenfalls prima zur Spielmechanik passen. Zugleich geben sie uns aber eine größere Bandbreite an Möglichkeiten beim Entwickeln unserer Spiele.
GW: In So Blonde: Zurück auf die Insel gibt es eine Reihe Minispiele. Weshalb habt ihr euch für dieses neue Feature entschieden? Auf Wii und DS gibt es doch schon genügend Party-Titel mit solchen Minispielen ...
SI: Minispiele gab es bereits in der PC-Version. In der neuen Fassung wurde dieses Feature einfach weiter ausgebaut. Die Idee hinter den Minispielen ist, dem Spielgeschehen mehr Spaß und Abwechslung hinzuzufügen. Schließlich ist So Blonde ein Comedy-Game - es schien mir nicht allzu unpassend, ab und zu solche Minispiele als Auflockerung einzubauen.
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