Test - Slender: The Arrival : Rückkehr des Horror-Phänomens
- PC
Ein gesichtsloser Mann im Anzug, der einem auflauert und souverän Muffensausen verbreitet. Der Slender Man ist eine Horrorfigur, die vor einigen Jahren einem Bilderwettbewerb entsprang. Das Konzept kam so gut an, dass der schlaksige Schrecken alsbald überall zu sehen war, bis ein gewisser Mark Hadley 2012 ein kleines Spiel dazu entwickelte. Zunächst nur als reine Übung, um eine Spiel-Engine zu testen, veröffentlichte er Slender als rund zehnminütigen Free-to-play-Titel und landete einen Riesenerfolg. Nun erschien die Fortsetzung Slender: The Arrival.
Ich glaub, ich steh im Wald
Während euch das Original direkt ohne Vorbereitung in die Nacht entließ, bietet euch die Fortsetzung einen kurzen Einstieg ins Geschehen. Ihr spielt eine Frau, die eine Freundin in ihrer Waldresidenz besuchen will. Im ersten Level lauft ihr bei abnehmendem Tageslicht zu ihrer Hütte, nur um dort festzustellen, dass sie verschwunden ist. Eine Notiz am Kühlschrank gibt euch recht seltsame Anweisungen, während es draußen mittlerweile Nacht geworden ist. Ein markerschütternder Schrei ertönt, also geht es mit Taschenlampe und genügend Mumm im Gepäck in die Dunkelheit hinaus, um sie, oder was auch immer von ihr übrig sein mag, zu finden.
Zugegeben, die Handlung ist nicht der Rede wert und scheint auch im weiteren Verlauf maximal auf einer Serviette konzipiert worden zu sein.
Das Spielprinzip selbst ist ebenfalls simpel gehalten. Ihr könnt langsam oder schnell in verschiedene Richtungen laufen, Gegenstände einstecken und eine Taschenlampe an- und ausschalten. Ziel ist es, in einer Handvoll Levels verstreute Objekte einzusammeln, wie hinterlassene Hinweise eurer Freundin. Klingt einfach, wird aber eine echte Herausforderung, wenn euch der Slender Man im Nacken sitzt.
Stilvoller Stalker
Zunächst steht der stille Anzugträger immer nur in weiter Ferne und beobachtet euch. Je länger ihr ihn jedoch anseht, eure Taschenlampe anhebt, rennt oder je mehr Gegenstände ihr eingesammelt habt, desto aufdringlicher wird er. Er teleportiert sich euch in den Weg, läuft euch hinterher und versucht euch zu packen. Je näher er euch dabei kommt, desto mehr wackelt das Bild, ertönt ein schauriges Geräusch und droht eure Figur, in den Wahnsinn zu verfallen, bis das Bild schwarz wird und er euch in seine Griffel bekommt.
Es gilt also, ihm aus dem Weg zu gehen, was sich als recht schwierig erweist. Ihr habt keinerlei Karte. Bei jedem Neustart sind die zu findenden Objekte neu versteckt. Sogar die Orte, an denen sie zu finden sind, tauschen die Positionen. Da es mit jedem gefundenen Objekt aufregender wird, steigert Slender: The Arrival die Intensität kontinuierlich und zerrt unablässig am Nervenkostüm. Lange hält man das in der Regel nicht aus.
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