Test - Silent Hill Origins : PS2-Umsetzung des Handheld-Horrors
- PS2
Spiel nie mit einer Leiche
Neben den Auseinadersetzungen muss Travis auch das eine oder andere knifflige Rätsel lösen. Schon im Krankenhaus müsst ihr beispielsweise das Alter von drei Mädchen korrekt addieren, damit ihr einen Code für eine verschlossene Box erhaltet. In dieser Kiste findet ihr schließlich ein Herz, das ihr mit anderen gefundenen Organen in eine leere Leiche stecken müsst. Für zartbesaitete Zocker ist "Silent Hill" somit auch auf der PS2 nichts, zumal auch das Design der Monster alptraumhaft schaurig ist. Kenner der Serie werden zwar kaum neue Kreaturen zu Gesicht bekommen, doch insgesamt ist das Monsterdesign schon sehr gelungen.
Auch wenn sich 'Silent Hill Origins' mehr wie ein Best-of der Gruselserie spielt und keine frischen Akzente setzt, werden Fans knapp acht Stunden schön schaurig unterhalten. Der Mix aus Kämpfen und Rätseln ist ebenso stimmig wie die Freiheit innerhalb der Stadt. Das Auskundschaften jeder Ecke lohnt sich allein schon deshalb, da ihr so mehr Munition findet. Die Story selbst lebt vor allem von der Atmosphäre und verliert sich ein wenig in den Wahnvorstellungen des Truckers. Die Zwischensequenzen sind technisch aber hochwertig.
Körner statt freier Sicht
Dass 'Origins' nicht primär für die PS2, sondern für einen Handheld entwickelt wurde, sieht man dem Titel optisch leider an, das grafische Niveau der PS2-Vorgänger wird nie ganz erreicht. Gerade der körnige Eindruck der Grafik, wodurch alles ein wenig unscharf aussieht, mag in Ansätzen die gewohnte 'Silent Hill'-Stimmung aufbauen, überzeugt auf einem großen Fernseher letztlich aber nicht. Diesen Grieselfilter kann man mögen oder auch nicht, abschalten lässt er sich aber leider nicht. Fast noch verstörender als die Optik ist der Sound. Die Schreie der Monster erschüttern euch bis ins Mark und der beklemmende Soundtrack passt sich der Gruselaction gekonnt an.
Probleme bereitet des Öfteren die Kamera, da die Ansicht stets fix vorgegeben ist und ihr durch plötzliche Perspektivenwechsel auch bei der Steuerung schnell umdenken müsst. Es bedarf daher ein wenig Übung, damit ihr gekonnt vor den um sich greifenden Monstern ausweichen könnt. Da der Held nicht allzu viele Treffer einstecken kann und die Zahl an Energiedrinks begrenzt ist, werdet ihr auch, öfters als euch lieb ist, das Game-over zu Gesicht bekommen. Leider haben die Entwickler die Speicherpunkte zu weit auseinander platziert, sodass ihr mitunter lange Abschnitte nochmals zurücklegen müsst.
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