Preview - Silence: The Whispered World 2 : Schöne Melancholie
- PC
The Whispered World war auf den ersten Blick ein charmantes und nahezu drolliges Adventure. Der Zeichenstil suggerierte eine eher kindliche Geschichte, die uns mit ihren lustigen Charakteren unterhalten sollte. Tatsächlich war The Whispered World viel mehr als das, was die Fassade nach außen trug. Das Adventure aus der Feder von Entwickler Deadalic erzählte eine melancholische Geschichte, die keinen Platz für heiter Sonnenschein hatte. Das hört sich zunächst negativ an, dennoch hat die Kombination aus erwachsener Atmosphäre und kindlichem Stil bei Adventure-Liebhabern für Begeisterung gesorgt. Nun liefert Deadalic einen Nachfolger und bricht mit den etablierten Stilen des Vorgängers.
Der erste Blick verrät, dass Silence: The Whispered World 2 optisch so gut wie nichts mit seinem Vorgänger gemein hat. Während das Erstlingswerk noch auf einen kindlichen Zeichenstil setzte, wird in Silence auf eine Mischung aus 3-D-Umgebung und gezeichneten Hintergründen zurückgegriffen. Das Ergebnis sind stellenweise tolle Schauplätze, die mit schönen Lichtstimmungen für eine angenehme Spielatmosphäre sorgen. Trotz starken Stilbruchs in Sachen Optik und Charaktere sollen weiterhin starke Parallelen zum ersten Teil bestehen.
Neu und doch vertraut
Das beginnt mit den Charakteren, die, ohne zu viel zu verraten, einige interessante Verbindungen zu Sadwick und Co. haben. Darüber hinaus wird auch die titelgebende Welt eine bedeutende Rolle spielen und Schauplatz für diverse Rätsel und Handlungssituationen sein. Grund für die vielen Parallelen ist Chefautor Jan Müller-Michaelis. Der arbeitete bereits am Vorgänger und schreibt mit Silence: The Whispered World 2 keinen offensichtlichen Nachfolger, sondern hält sich in der Hinsicht eher subtil und vage.
Das ist ein kluger Zug, bedenkt man, dass dadurch niemand ausgeschlossen wird, der zum ersten Teil keinerlei Bezug hat. Darüber hinaus ermöglicht es den Entwicklern, neue Elemente auszuprobieren, ohne auf einen bereits festgelegten Handlungsstrang limitiert zu sein. So geschehen mit dem Rätselsystem, das einige Veränderungen erhalten hat. Nicht nur wirken diese ein Stück schlüssiger und einfacher, auch in Sachen Interaktion hat sich einiges getan.
So werdet ihr nicht einfach klicken müssen, um bestimmte Items mit der Umgebung zu nutzen. Vielmehr bewegt ihr die Maus entsprechend der angestrebten Interaktion, damit das Spielgefühl organisch wirkt. So werdet ihr beispielsweise einen Hebel zunächst anklicken und anschließend nach recht oder links ziehen, um ihn zu betätigten. Diese kleine Funktionalität soll sich dynamisch auf die Spielmechanik auswirken und „Flow“ entstehen lassen.
Fazit
Ich habe nur sehr wenig von Silence: The Whispered World 2 gesehen, dennoch hat die kurze Präsentation gereicht, um meine Neugier zu wecken. Ich hatte mit dem Vorgänger bereits großen Spaß – und obwohl Silence sich von diesem deutlich abhebt, sind genügend Verweise und Anspielungen vorhanden, um auch Serienkenner anzufixen. Den neuen Stil begrüße ich. Die neuen Elemente beim Rätsel-Design bringen das Adventure voran und zeigen, dass sich der Entwickler nicht auf seinen Lorbeeren ausruht. Sollte noch eine schöne, melancholische Atmosphäre Einzug halten, dürfen wir uns auf das nächste Jahr freuen. Dann soll Silence: The Whispered World 2 exklusiv für den PC erscheinen.
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