Special - History: Civilization : Unzählige lange Nächte
- PC
Als Sid Meier im Jahre 1991 das erste Civilization unter der Flagge von Microprose auf den Markt brachte, hätte er wohl selbst nicht geglaubt, dass daraus eine Serie entstehen würde, die wohl fast jeder Spieler auf diesem Planeten zumindest vom Namen her kennt. Ein gut durchdachtes Spielprinzip und eine Menge Facetten reichten aus, um über die Jahre aus dem rundenbasierten Globalstrategiespiel einen echten Klassiker zu machen, der auch heute noch gespielt wird und erfolgreicher ist denn je.
Es ist schon faszinierend, dass ein eigentlich recht simples Konzept über so viele Jahre seine Frische bewahren kann. Denn an der grundsätzlichen Auslegung hat sich in den ganzen 23 Jahren kaum etwas geändert. Ihr übernehmt die Aufgabe, eine Zivilisation der Jungsteinzeit über Generationen hinweg bis zur Erkundung des Weltraums aufzubauen. Dabei kümmert ihr euch um Forschung und Wirtschaft, baut Weltwunder und legt euch mit euren Konkurrenten auf vielfältige Art und Weise an - vom militärischen Konflikt bis hin zu wirtschaftlichen oder anderen Lösungen.
Gespielt wird auf einer authentischen oder zufällig generierten Weltkarte, wobei ihr stets die Möglichkeit habt, viele Einstellungen vorab vorzunehmen, um das Spiel eurem Geschmack anzupassen. Im Vordergrund steht der Auf- und Ausbau eurer Siedlungen, wobei ihr rundenweise vorgeht. Dabei ist es wichtig, mit euren Ressourcen hauszuhalten, damit es keinen Unfrieden im eigenen Lande gibt und ihr euch nicht übernehmt. Das Spiel verzichtet weitgehend auf feste Aufgaben, sondern widmet sich voll und ganz dem Sandbox-Prinzip mit unterschiedlichen Siegbedingungen.
Der Ursprung des Lebens
Das Ur-Civilization erschien 1991 für MS DOS, gefolgt von Versionen für Windows-PC, Amiga, Atari ST und Macintosh, basierend auf einem Brettspiel aus dem Jahre 1980. Weitere Ableger, unter anderem für Super NES, folgten in den nächsten Jahren. Civilization war ein Riesenerfolg zu damaligen Zeiten, weil es ungemein komplex und von den Einheiten her eher auf Qualität statt auf Quantität ausgelegt war. Einige Jahre später gab es zudem ein Remake als Multiplayer-Variante mit dem Titel Sid Meier's CivNet. Das durchdachte Konzept sorgte dafür, dass Civilization als eines der einflussreichsten Strategiespiele der Videospielgeschichte gilt – zu Recht.
Fünf Jahre später erschien der zweite Teil unter der Leitung von Brian Reynolds, der zuvor am ähnlich gelagerten Colonization werkelte. Reynolds vermied es, das grundsätzliche Konzept über den Haufen zu werfen, und beschäftigte sich vor allem mit der Optimierung. Verbesserte Grafik, sinnvolle Überarbeitungen und Erweiterungen des Kampfsystems sowie neue Einheiten und Gebäude gehörten dazu. Dank dieser Verbesserungen gilt Civilization II bei eingefleischten Fans als bester Teil der Serie.
Es folgten zwei Erweiterungen. Conflicts in Civilization brachte historische Szenarien, während Fantastic Worlds dafür sorgte, dass das Spiel in nahezu allen Bereichen problemlos umgebaut werden konnte. Ein Multiplayer-Modus war im Original nicht vorhanden, wurde aber nachgeliefert. Zudem kam mit Test of Time eine überarbeitete Version des Spiels. Erweiterungen zu den Spielen sowie gute Modifikationsmöglichkeiten wurden ab dem Zeitpunkt zu einem festen Bestandteil der Serie.
Firaxis statt Microprose
Civilization III erschien 2001 nicht mehr bei Microprose, sondern bei Firaxis Games, dem von Sid Meier gegründeten Entwicklerstudio. Sid Meier war auch an diesem Teil nur beratend beteiligt und überließ die Arbeit seinem Team unter der Leitung von Jeff Briggs. Der griff deutlich tiefer in das Spielkonzept ein als Reynolds in Civ II. Das Wirtschaftssystem wurde deutlich erweitert, dem Handel kam eine größere Bedeutung zu. Auch Diplomatie und Spionage bekamen eine größere Rolle. Des Weiteren wurde die kulturelle Entwicklung einer Stadt zu einem deutlich wichtigerem Faktor bei der Erweiterung der Ländergrenzen.
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