Test - Shrek der Dritte : Der grüne Märchen-Oger enttäuscht.
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Egal, ob als Eis am Stiel oder auf der Müsli-Packung – der grüne Oger Shrek ist dank des neuen Kinofilms ’Shrek der Dritte’ allgegenwärtig. Da überrascht es nicht, dass auch eine gleichnamige Videospielumsetzung nicht fehlt. Im Review erfahrt ihr, weshalb der Spielspaß allerdings irgendwo im Märchenreich abhanden gekommen ist.
Okay, ihr habt ja Recht! Noch eine miese Einleitung, in der ein gelangweilter Online-Redakteur verzweifelt versucht, seinen Test zum Spiel eines Hollywoodkrachers wortreich anzupreisen, braucht kein Mensch. Wir wissen es, ihr wisst es und ganz bestimmt wissen es auch die Hersteller: "Offizielle Spiele zum Film" sind in der Regel die Silberscheiben nicht wert, auf die sie gepresst werden. Und weil das auch bei dem jüngst veröffentlichten Activision-Titel 'Shrek der Dritte‘ nicht anders ist, beginnen wir heute einmal unseren Test so, wie er normalerweise enden würde: mit einer ausdrücklichen Warnung für alle Fans des märchenhaften Ogers. 'Shrek der Dritte' ist schlecht, richtig schlecht sogar. Aber am besten der Reihe nach.
In a country far, far awayDas von den 7 Studios entwickelte Action-Adventure entführt euch analog zu Shreks drittem Kinoabenteuer ein weiteres Mal in das märchenhafte Königreich "Weit Weit Weg", das sich nach einem fähigen Thronfolger für den schwer erkrankten König Harold sehnt. Klar, dass der stämmige Waldbewohner die Suche nach einem geeigneten Nachfolger selbst in seine grünen Pratzen nimmt und das besagte Königreich bereist. Begleitet wird Shrek auf seiner langen Odyssee einmal mehr von einer Reihe illustrer Märchenfiguren. Ihr schlüpft abseits des Titelhelden beispielsweise auch in die Rolle des tollpatschigen Esels oder übernehmt die Kontrolle über seine Herzensdame Fiona. In den 20 streng linear aufgebauten Spielabschnitten gibt es anschließend allerdings nicht viel zu tun. Ihr verkloppt in bester Oger-Manier jede Menge stumpfsinniger Gegner, löst einfachste Schalter- und Schieberätsel oder springt uninspiriert von einer Plattform zur nächsten.
Unterschichtenkost also, an der auch die verschiedenen Spezialfähigkeiten der Charaktere, die ihr aktivieren dürft, sobald die Special-Meter-Anzeige entsprechend gefüllt ist, nichts ändern. Das Gameplay beschränkt sich auf reines Tastenkloppen. In der Umsetzung für Nintendos Wii müsst ihr alternativ mit der Remote und dem Nunchuck vor dem Fernseher herumhampeln. Macht die Sache auch nicht besser. Ein gezielter Einsatz der beiden einzig vorhandenen Angriffsmöglichkeiten ist sowieso nicht möglich. Die Eingaben werden Plattform übergreifend zu ungenau verarbeitet. Wer Gegner attackiert, tut das, bildlich gesprochen, mit dem Hackbeil und nicht mit dem Florett.
Wo bleibt der Humor?Auch ansonsten ist 'Shrek der Dritte' leider sehr schwach und zieht die millionenschwere Lizenz durch den dreckigen Sumpf vor der Haustür des Ogers. Dem Spiel gelingt es zu keiner Zeit, die Faszination und den Humor der charmanten Filmvorlage einzufangen – der lokale Mehrspielermodus mit seinen fünf Minigames ist wenig spannend und die Kameraführung würde den Machern des Kinofilms die Schamesröte ins Gesicht treiben. Einzig die nette Synchronisation, die auf die Originalsprecher aus dem Film zurückgreift, und die liebevoll animierten Spielfiguren stimmen zum Abschluss etwas versöhnlich. Technisch unterscheidet sich das Action-Adventure auf den verschiedenen Plattformen nur unwesentlich. Die PC- und Xbox-360-Fassungen sehen eine Spur besser aus, dafür verbrennen Käufer der Wii-Version während der Kampagne des Spiels wenigstens ein paar Kalorien. Egal, welche Plattform ihr wählt, nach gefühlten fünf Stunden flimmert dann aber sowieso das Ende über den Bildschirm. So ein Ende wird manchmal einfach unterschätzt ...
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