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Test - Shaun White Snowboarding : Mit Vollgas auf die virtuelle Piste

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Der Berg ruft

Nach dem kurzen Tutorial macht sich Shaun vom Acker, allerdings nicht ohne uns eine Quest mit auf die Piste zu geben: In allen vier Skigebieten (Europa, Japan, Alaska und Park City) sind je drei Münzen verteilt, die wir einsammeln sollen. Als Belohnung werden wir eine Fähigkeit namens "Focus" bekommen, mit der wir dünne Schneewände durchbrechen können, später folgen weitere, eher Arcade-mäßige Fähigkeiten - doch so weit sind wir ja noch gar nicht.

Die ersten Minuten wird sicherlich jeder Spieler erst einmal mit dem Erkunden des Berges verbringen, denn das ist das, was Shaun White Snowboarding auszeichnet: Statt aus vielen einzelnen Pisten und Arealen besteht jedes Skigebiet tatsächlich aus einem ganzen Berg, der nach Herzenslust erforscht werden kann. Hat euch der Hubschrauber am Gipfel abgesetzt, liegt es an euch, auf einer eigenen Route den Weg nach unten zu finden. Abwärts geht's ja immer, doch über mangelnde Abwechslung kann man sich bei der Gestaltung der vier Berge wirklich nicht beklagen.

Ganz oben findet ihr jeweils Traum-Freeride-Gebiete mit tiefem Powder, schier endlos breiten Flächen zum Cruisen und natürlichen Sprungschanzen und Windlips. Etwas tiefer beginnt die Baumgrenze und man findet immer häufiger eine planierte Piste, die nicht nur schnelleres Fahren und Carven ermöglicht, sondern auch mit Kickern, Rails und sonstigen Hindernissen ausgestattet ist. Doch die Entwickler von Ubisoft Montreal haben noch einiges mehr in ihrer Winterwelt versteckt. Mal fährt man durch ein gemütliches Hüttendorf, mal entdeckt man natürliche Eiskanäle und Bob-Bahnen, zugefrorene Bäche, opulent angelegte Funparks und natürlich auch Halfpipes.

Nicht alles davon ist direkt zugänglich, sodass man ruhig auch mal abschnallen und mit dem Brett unterm Arm am Berg herumlaufen kann (der Snowboarder spricht von "hiken"), um versteckte Spots zu finden. Zwar sind alle vier Skigebiete von Anfang an freigeschaltet, doch auch nach etlichen Stunden Spielzeit wird man so immer wieder neue Areale entdecken. Und ganz wie im echten Leben hat man auch schnell seine Lieblingsstrecken gefunden.

Habt's denn hier koan Lift? Ja, freilich!

Apropos Real Life: Was bei Shaun White Snowboarding beeindruckt, ist nicht nur die abwechslungsreiche Gestaltung der Berge, sondern auch die Liebe zum Detail. So bringen euch neben dem Hubschrauber auch waschechte Sessellifte zurück nach oben und witzigerweise kann man (neben der Skip-Option) auch tatsächlich die Liftfahrt "aussitzen", die Aussicht genießen, anderen Snowboardern zuschauen und dabei jederzeit abspringen.

Wer nicht immer bis zum nächsten Lift oder ganz ins Tal fahren will, kann die Warp-Funktion nutzen. An jeder beliebigen Position lässt sich eine Markierung setzen, an die man per einfachen Knopfdruck zurückteleportiert wird. Dies ist besonders dann praktisch, wenn man eine Münze an einer schwer erreichbaren Stelle einsammeln oder einfach nur einen Trick immer wieder üben will. Das erspart viel Frust, was wiederum generell ein Thema ist, mit dem Ubisoft sich in letzter Zeit intensiver zu befassen scheint.

Denn während man im kommenden Prince of Persia ganz auf den Spielertod verzichtet hat, gibt es auch in Shaun White Snowboarding nur zwei Ereignisse, die fatal sind: das Fallen in Gletscherspalten und Lawinen. Erwischt es einen, wird man sofort wieder auf den Berg gesetzt, umständliche Ladezeiten bleiben aus. Minimal ist auch der Frust, wenn die Landung nach einem Sprung danebengeht: Mit nahezu ungebremster Geschwindigkeit purzelt euer Fahrer den Hang hinab, kommt irgendwann wieder auf die Füße und fährt weiter - damit entfallen nervige Unterbrechungen im Spielfluss.

Einsamkeit der Berge vs. Shredden in der Gruppe

Wer seine Zeit nicht nur mit freiem Fahren verbringen will, auf den warten natürlich auch unzählige Herausforderungen, die quer über die Hänge verteilt sind. Seien es Trick-Wettbewerbe, Boardercross-ähnliche Death-Races oder Minispiele, bei denen Items eingesammelt werden müssen - es gibt genug zu tun. Als Belohnung winkt Geld, mit dem man sich endlich neues Equipment kaufen kann. Einige der Herausforderungen sind dabei nur im Multiplayer-Modus absolvierbar, und damit kommen wir zu einem weiteren Alleinstellungsmerkmal von Shaun White Snowboarding.

Denn was im Singleplayer-Modus zur Verfügung steht, kann auch als Multiplayer-Session gestartet werden. Dabei bleibt eigentlich alles gleich, bis auf die Tatsache, dass nun bis zu 15 weitere menschliche Mitspieler am gleichen Berg wie ihr unterwegs sind. Das müssen nicht zwangsläufig eure Xbox-Freunde sein, denn auch unbekannte Mitspieler sorgen für ein von Ubisoft höchst sauber inszeniertes Community-Erlebnis.

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