Test - Sharkoon Skiller SGH2 : Stereoheadset für den kleinen Geldbeutel
- PC
- PS4
- One
- Mob
Bei einer unverbindlichen Preisempfehlung von gerade mal 24,99 Euro sollte man Vorsicht walten lassen. Hier geht es schließlich um den Genuss von Musik, Film- und Spielesound sowie die gelegentlich durchzechten Nächte im Teamspeak mit PlayerUnknown’s Battlegrounds. Doch Sharkoons Skiller SGH2 bietet mehr, als der niedrige Preis eingangs vermuten lässt.
Headsets sind in allen Preisklassen vertreten, somit gibt es für jedes Portemonnaie etwas. Ein so günstiges wie das Sharkoon Skiller SGH2 Gaming-Headset, das für nur 24,99 Euro über die Ladentheke wandert, gab es aber noch nicht – zumindest nicht in dieser Form. Denn die Kopfhörer bieten trotz der geringen Anschaffungskosten ein textilummanteltes Kabel, blaue Beleuchtung und Kunstleder-Ohrmuscheln. Auf der Verpackung steht zudem „50-mm-Premium-Lautsprecher mit tiefen Bässen und kristallklaren Höhen“ geschrieben. Gut, man soll natürlich nicht alles glauben.
Dass ein Gaming-Headset, das so preiswert wie ein neuer Film auf Blu-Ray ist, keine kristallklaren Höhen bietet, sollte klar sein. Tatsächlich kommen die Höhen kaum zur Geltung, wodurch sich der Ton sehr geradlinig anhört – als käme alles aus einem kleinen Treiber. Die versprochenen Bässe sind ebenfalls eher blechern und sorgen für eine unangenehme Vibration, sofern das Headset etwas lauter eingestellt ist. In aktuellen Titeln wie Dragon Ball FighterZ kann man bei einem schnellen Schlagabtausch genau hören, wie die Speaker an ihre Bassgrenzen stoßen.
Das ist aber kein K.o.-Kriterium. Dafür schlägt sich das SGH2 trotzdem anständig in Videospielen und vor allem für Teamspeak, Skype und Co. ist es ausreichend. In hitzigen Gefechten und wenn alle durcheinanderreden, gewährleistet es durch den geschlossenen Formfaktor das richtige Maß an Abgeschiedenheit zur Außenwelt. Leider wird es unter den Kunstleder-Ohrmuscheln fix warm und das Schwitzen beginnt.
Ein kleines Plus ist auf jeden Fall das textilummantelte Kabel, das vor Kabelbruch schützt und einen höherwertigeren Eindruck vermittelt. Da hat sich Sharkoon trotz des Preises nicht lumpen lassen.
Während Spiele passabel mit dem Headset funktionieren, gibt es ja noch mehr, das am PC gemacht werden kann, angefangen beim Musikhören. Dabei merkt man jedoch schlagartig, welche Einbußen man bei dem Preis hinnehmen muss. Das ist wenig überraschend, trotzdem ist die Leistung unterirdisch. Keine erkennbaren Höhen, eine enge Bühne und der schon in Spielen negativ auffallende Bass machen sich hier noch stärker bemerkbar. Selbst mit diversen Einstellungen der internen Soundmischung des Betriebssystems lässt sich nicht viel rausholen.
Der enttäuschende Eindruck erhärtet sich beim Anschauen von Filmen oder Serien. Der Streaming-Dienst Netflix bietet mehrere Testmöglichkeiten und allesamt hatten das gleiche Ergebnis: Sobald auf dem Schirm viel passiert – Dialog, Action, Musik –, verschwimmt alles in einem Soundbrei und das Hörerlebnis wird stark geschmälert.
Trotzdem sei gerade deswegen noch einmal festgehalten: Sharkoons Skiller SGH2 Gaming-Headset kostet gerade mal 24,99 Euro und eignet sich durchaus zum Zocken und zur Benutzung von Audiochatprogrammen. Einzig Musik und Filme sollte man damit nicht unbedingt „genießen“. Dafür gibt es definitiv bessere Alternativen.
Kommentarezum Artikel