Test - Serious Sam 2 : Serious Sam 2
- Xbox
Dennoch kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, vieles schon einmal gesehen zu haben; nämlich im originalen 'Serious Sam'. Das Sequel mag in dieser Hinsicht – und in vielerlei anderer auch – nicht schlechter als sein Vorgänger sein, aber es wirkt nicht mehr ganz so frisch und unverbraucht. Etliches ist einfach altbekannt und ob ihr die Kamikaze-Kürbis-Bomber beim zweiten Mal noch lustig findet, darf letztendlich bezweifelt werden.
Ohnehin wirkt 'Serious Sam 2' vor allem zu Beginn ein wenig ideenlos, unausgereift und träge, als hätten die Entwickler zwar genügend Zeit, aber eben nicht ausreichend Einfälle gehabt. Zu den gröbsten Designschwächen zählen zweifelsfrei die viel zu eintönigen Kämpfe, die irgendwann nur noch langweilen: Wenn zehn Minuten lang Gegner ohne Unterbrechung auf euch einstürmen und ihr im Prinzip nur noch den Abzug gedrückt halten und euch im Kreis drehen müsst, wird selbst der größte Actionfan ein leichtes Gähnen nicht unterdrücken können. Noch nerviger ist es aber, wenn sich ein Widersacher dank der nicht vorhandenen KI irgendwo verhakt und ihr ihn dann suchen müsst, weil sich erst nach dem Abschuss aller Gegner die Tür zum nächsten Abschnitt öffnet. Und auch die neuen Fahrzeuge wirken eher lieblos ins Spiel geworfen als sinnvoll eingebunden – würden sie fehlen, würde man nichts vermissen.
Gemeinsam geht's besserWas der Singleplayer-Part von 'Serious Sam 2' an Spaß vermissen lässt, macht der Koop-Modus aber wieder wett: Bis zu 4 Spieler können via System Link und Xbox Live gemeinsam die komplette Kampagne durchspielen und sich allen Widersachern im Team stellen. Durch die somit natürlich kürzeren Kämpfe nimmt das Spiel enorm an Fahrt auf, es wirkt einfach einen Tick schneller und lebendiger als im Einzelspieler-Modus. Schade ist nur, dass Croteam auf zusätzliche Multiplayer-Modi komplett verzichtet hat: 'Deathmatch' und 'Capture' the Flag' etwa hätten sich dank der großen Waffenauswahl und weitläufigen Levels geradezu angeboten.
Erneut überzeugen kann Croteams eigens entwickelte Grafik-Engine: Gegenüber dem ersten Teil haben die Kroaten den Detailgrad von Charakteren und Umgebung deutlich erhöht, Größe und Sichtweite sind – wie schon erwähnt – ungeschlagen. Auch hier ist noch einmal der Abwechslungsreichtum hervorzuheben: Während die 'Doom 3'-Engine fast nur kleine Räume darstellen kann und 'Halo' bei den Innenlevels schwächelt, hinterlässt 'Serious Sam 2' in allen Punkten ein gutes Bild, obwohl die Konzentration auf das Große stellenweise zulasten der Feinheiten geht.
Im Vergleich zur PC-Version schneidet die Xbox-Fassung aber ein wenig schlechter ab: Die Grafik ist nicht ganz so beeindruckend, der Koop-Modus ist auf dem PC mit bis zu 16 Teilnehmern spielbar und irgendwie läuft 'Serious Sam 2' auf der Xbox ein wenig träger, was nicht zuletzt an der merkwürdigen Auto-Aim-Funktion liegt, die man fast zwangsläufig aktivieren muss.
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