Test - Sam & Max Episode 204: Chariots of the Dogs : Gewohnte Stärken und Schwächen
- PC
Durch Raum und Zeit
Ihr seht schon: Telltale wird so langsam größenwahnsinnig und versucht sich an einer Zeitreise-Episode. Im Laufe des Spiels erhaltet ihr Zugang zu verschiedenen Epochen, wobei einige sogar in der Zukunft liegen und beispielsweise einen alten, nicht mehr ganz so geistig fitten Sam zeigen. Solch ein Konzept schreit geradezu nach intelligenten Rätseln, in denen ihr Dinge in der Vergangenheit tut, um die Zukunft zu verändern: Der Klassiker 'Day of the Tentacle' lässt grüßen.
Leider hat Telltale den Ansatz nicht in ein entsprechend einmaliges Abenteuer umgesetzt. Zwar gehört auch 'Chariots of the Dogs' zu den spaßigeren Adventures der letzten Jahre und erneut glänzt die Präsentation mit einer erfreulich professionellen Qualität. Doch die Entwickler haben es versäumt, wirklich abgedrehte Zeitreiserätsel zu integrieren. So ist es schon etwas enttäuschend, wenn ihr eine für die Zukunft scheinbar schwer wiegende Veränderung vollbringt, jedoch die Auswirkungen sich letztendlich auf ein paar lustig-harmlose Dialoge beschränken. Einzig die Idee, dass ab einer bestimmten Stelle ein zweites Sam-und-Max-Paar auftritt, ist wirklich brillant umgesetzt. Zudem ist das Ende der Episode extrem freakig und macht enorm Lust auf das Finale der zweiten Season.
Gewohnte Stärken und Schwächen
Die Rätsel sind größtenteils logisch, auch wenn der unlogische Anteil diesmal arg ins Abstruse führt. So manches Problem ist nur mithilfe von Objekten zu lösen, die ihr mehr oder weniger zufällig erhaltet, anstatt gezielt nach ihnen suchen zu können (Stichwort "neue K.I."). Was ebenfalls auffällt, ist der Wegfall der obligatorischen Actionsequenz, dies dürfte aber kaum für Tränen unter den 'Sam & Max'-Fans sorgen.
Beim restlichen Drumherum hat sich nichts geändert: Die grafische Gestaltung lebt wieder mal von den sagenhaften Animationen und zeigt, wie ein modernes Adventure ohne große Stilbrüche auszusehen hat. Musik und Sprachausgabe bewegen sich ebenso auf einem sehr hohen Niveau, auch wenn es an absoluten Highlights fehlt, wie beispielsweise der tolle Score aus 'Ice Station Santa' oder die geniale Sprachausgabe von Jürgen, dem Vampir aus 'Night of the Raving Dead'.
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