Test - Saints Row IV : Ist noch wilder gleich besser?
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Supermans Spielplatz
Als neues Spielelement kommen die Superfähigkeiten hinzu. Da Steelport eine Simulation ist, werdet ihr ähnlich wie Neo in der Matrix zum Superhelden. Mit Absolvieren der Haupthandlung bekommt ihr nach und nach neue Fähigkeiten dazu. Zum Beispiel den Supersprint. Damit rast ihr in Windeseile zum Einsatzort, statt mit dem Auto zu fahren. Oder ihr macht es wie in Crackdown und springt über ganze Häuserblöcke. Im Kampf hilfreich sind zum Beispiel die Feuerbälle, die ihr werfen könnt oder auch die Telekinese-Fähigkeit, mit der ihr Gegner und Gegenstände durch die Luft schleudert. All die Fähigkeiten lassen sich verbessern. Das kostet Energie, die ihr in Form von blauen Feldern überall in Steelport findet. Die Kräfte sind Bestandteil bestimmter Nebenmissionen, wie zum Beispiel im Supersprint-Rennen. Die obligatorischen Aufgaben der Marke „Zerstöre so viel wie möglich in einem gewissen Zeitraum“ dürfen ebenfalls nicht fehlen. Doch gerade bei der spielerischen Vielfalt der Missionen hapert es ganz schön.
Saints Row IV ist, geht man von der Vielzahl der Missionen aus, wirklich ein sehr dickes Paket. Wer jede Mission beenden will, sitzt gut und gerne um die 20 Stunden und länger an dem Titel. Betrachtet man aber die Vielfalt, bleibt nicht so viel davon übrig. Es gibt wirklich wenige Missionen, die tatsächlich originell sind. Zum Beispiel dann, wenn ihr in einer Metal-Gear-Parodie unterwegs seid, die Solid Snake und Co. ganz gut auf die Schippe nimmt. Aber letztendlich geht es hier früher oder später auch nur ums Ballern. Und genau das kann und muss man dem Spiel vorwerfen. Egal wie sehr sich die Szenarien ändern, sei es in einer virtuellen, an „Tron“ erinnernden Gegend, in der normalen Stadt oder in einem riesigen Mech: Das, was ihr eigentlich macht, ist stets dasselbe.
Die Szenarien ändern sich, die Action bleibt aber die gleiche. Das wird auch noch dadurch unterstrichen, dass sich die Missionen oftmals recht einfallslos und unnötig in die Läge ziehen. Immer wieder müsst ihr Zwischenaufgaben in der Mission „abarbeiten“. Saints Row IV liefert einfach nichts neues ab. Auch was die Verrücktheit angeht, das Aushängeschild der Serie, wirkt vieles eher routiniert. Ja, es gibt jetzt die Dubstep Gun und diverse andere Alien-Waffen, mit denen ihr Spaß haben könnt, aber diese Gimmicks bleiben genau das – Gimmicks. Es ist aber auch schwer, den riesigen Prügeldildo aus Teil 3 zu toppen.
Grafisch kein Fortschritt
Technisch haut das Spiel heutzutage auch niemanden mehr vom Hocker. Schon beim Intro fällt eine gewisse Altersschwäche auf. Gerade wenn ihr mit dem Auto unterwegs seid, merkt ihr, wie ruckelig das Spiel auf den Konsolen läuft. Teils hat man das Gefühl, und sei es nur aufgrunf der unterschiedlichen Tageszeiten, dass Teil 3 besser aussah. Auch wird der Spielfluss immer wieder von etlichen Ladebildschirmen unterbrochen. Gerade bei einem Open-World-Spiel ist man mittlerweile anderes gewohnt. Die PC-Version sieht deutlich besser als die Konsolenversion aus und ruckelt nicht. Den Zwei-Spieler-Online-Koop-Modus konnten wir zum Zeitpunkt des Tests noch nicht anspielen.
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