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Test - Sacred 2 : Rollenspiel aus deutschen Landen

  • PC
  • X360
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Technisch klotzt die vorgeführte Version schon jetzt mit einer erstaunlich guten Grafik. Die Szenarien wirken zwar nicht revolutionär oder besonders innovativ, aber mehr als glaubwürdig und in puncto Pixel-Details oftmals sogar besser als ein hoch gezüchtetes 2D-Spiel. Laut den Entwicklern sei dies dank der mehr oder weniger festgelegten Kameraperspektive möglich, welche das Geschehen wie gewohnt leicht angeschrägt von oben zeigt.

Weiterhin seien noch einige, neckische Kleinigkeiten geplant, wie z. B. wehender Sand in der Wüste oder bei Regen nass werdende Oberflächen, welche Atmosphäre und Glaubwürdigkeit zugute kämen. All diese Pracht sei mit einer Shader-3.0-kompatiblen Karte inklusive 256 MB RAM und einem Prozessor im Bereich eines Athlon 4000 oder eines P4 mit 3,4 GHz Rechenpower problemlos möglich, wobei Besitzer schwächerer Hardware selbstverständlich zugunsten der Spielbarkeit auf triviale optische Details verzichten können.

Für Mehr- und Konsolenspieler

Natürlich wird auch am Multiplayer-Part gebastelt, der sich nach derzeitigen Planungen auf sechzehn Spieler gleichzeitig beschränkt. Es werden alle aus ‘Sacred 1’ bekannten Modi integriert, zudem möchten die Entwickler die Option des Kampagnenspiels im ClosedNet realisieren und im optionalen Hardcorde-Modus wird der Tod endgültig sein. Letztendlich könnt ihr einen Charakter jederzeit vom Solo- zum Multiplayer-Part und andersherum transferieren.

Eine Besonderheit der ganz anderen Art stellt die Xbox-360-Umsetzung dar: Zum ersten Mal wagt sich Ascaron an ein Konsolenspiel. Oberstes Ziel sei eine 1:1-Portierung aller Konzept-, Design- und Grafikelemente, welche jedoch mit einer völlig neuen und auf ein Joypad zugeschnittenen Steuerung vermixt wird. Die Vielzahl an Knöpfen würde sich geradezu anbieten für ein actionlastiges Rollenspiel wie ‘Sacred 2’, wo der Spieler fast alle Buttons beliebig mit Kampfkünsten, Zauberfunktionen und Gegenständen voll stopft.

Allerdings soll dabei KEIN Beat’em-up ähnliches System entstehen, in dem ihr mit Knopfdruck-Kombinationen hantieren müsstet: Die Kampfmechanik wird sich nicht von der PC-Version unterscheiden, die Entwickler möchten nur alle möglichen Funktionen perfekt auf das Pad angleichen. Das Anvisieren eines Gegners, welches am PC per Mauscursor geschieht, soll wiederum ein automatischer Algorithmus übernehmen, der aufgrund der Blickrichtung der Spielfigur das logischste Ziel aussucht.

Der zweite wesentliche Unterschied vom PC zur Konsole betrifft den Multiplayer-Part, der einerseits auf vier Spieler gleichzeitig beschränkt sein wird, andererseits aber einen Koop-Modus für zwei Zocker an einem Bildschirm zulässt. Dieser Modus ist sehr klassisch aufgebaut: Es gibt keinen Splitscreen, die beiden Spieler müssen also stets in direkter Nähe miteinander auskommen. Auch soll es möglich sein, zusammen mit einem Freund Xbox Live Arcade zu nutzen, sprich: Für ein Vier-Spieler-Match sind theoretisch nur zwei Xbox-360-Geräte notwendig. Aufgrund dieser Unterschiede wird es logischerweise nicht möglich sein, dass PC- und Konsolenspieler gegen- oder miteinander antreten.

Viel Spielzeit

Im Endeffekt soll euch sowohl die PC- als auch die Xbox-360-Version 20 bis 30 Spielstunden lang pro Charakter beschäftigen, wenn ihr euch rein auf die Hauptstory konzentriert. Aufgrund der sehr unterschiedlichen Spielfiguren, welche euch allein dank der Trennung von Licht- und Schattenweg zu verschiedenen Situationen führen, wird der Wiederspieleffekt ganz groß geschrieben. Zusammen mit den zahlreichen, geplanten Nebenquests müssen interessierte Action-Rollenspieler mindestens 100 Stunden Freizeit einrechnen, ganz zu Schweigen von der anvisierten Dauermotivation des Multiplayer-Parts.

Fazit

Andreas Altenheimer - Portraitvon Andreas Altenheimer
Es ist für mich schwer, anhand einer Präsentation ein Spiel zu bewerten, aber ‘Sacred 2’ schaut im jetzigen Stadium recht viel versprechend aus. Die Grafik ist deutlich besser als jene des Vorgängers, der 3D-Effekt ist trotz Vogelperspektive mehr als ordentlich und all die geplanten Features in Zusammenhang mit den bewährten Stärken des Vorgängers machen Lust auf mehr. Den Entwicklern nach soll ‘Sacred 2’ dank einer ausufernden Anzahl von Kampfkünsten und Gegenständen extrem viel Erforschungs- und Entdeckungsspaß liefern, gleichzeitig soll das actionlastige Kampfsystem zum einfachen Draufloszocken animieren. Wenn sich die Designer und Programmierer dabei nicht verzetteln oder übernehmen, könnte die Rechnung aufgehen und wir hätten ein weiteres deutsches Spiel, mit dem wir dem Ausland zeigen könnten, dass in Deutschland nicht nur „Killerspiel“-Debatten groß werden.

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