Test - Rocksmith : Die Groupies können kommen
- PS3
- X360
Pappkameraden
Insgesamt ist die Präsentation in Rocksmith relativ nüchtern, aber sobald ihr eure ersten virtuellen Konzerte spielt, wird es regelrecht hässlich. Die einzelnen Schauplätze vermitteln zwar recht treffend die bei solchen Auftritten jeweils herrschende Atmosphäre, aber das Publikum besteht durchgehend aus schlecht animierten Figuren, die wirken, als wären sie aus Pappe geschnitten worden. Hinzu kommt, dass das Auftreten von Zwillingen beziehungsweise sogar Mehrlingen beim Stand der heutigen Technik einfach unnötig ist.
Wenn schon nicht den Augen geschmeichelt wird, so können sich zumindest die Ohren über die gelungene Liedauswahl freuen. Die Song-Liste – abzüglich der teils freispielbaren Bonusstücke - findet ihr in unserer letzten Rocksmith-Vorschau unter diesem Link. Naturgemäß gibt es vor allem Musikstücke aus der rockigen Richtung zu hören. Erfreulicherweise folgten die Entwickler nicht einfach irgendwelchen Top-Hits-Listen, sondern wählten neben einigen weltbekannten Hits auch viele weitaus weniger bekannte Perlen. Von den rund 50 Liedern finden sich allerdings nicht alle auch im neuen Bassmodus wieder – der großen Neuerung gegenüber der US-Version. Beispielsweise fehlen The White Stripes – was natürlich Sinn hat, da deren Musik schlicht aus Gitarre, Schlagzeug und Jack Whites Gesang besteht.
Bassgewitter
Was Karriere, Videos und die verschiedenen Lernmethoden angeht, findet ihr aber im Bassteil alles, was auch im Gitarrenmodus zu finden ist. Wer keinen Bass besitzt, kann in Rocksmith den emulierten Bass auswählen und den gesamten Bassmodus mit einer handelsüblichen Gitarre spielen. Die Investition in ein Instrument solltet ihr bei Rocksmith generell im Hinterkopf behalten, da es mit dem Kauf des Spiels an sich natürlich noch nicht getan ist. An Hardware wird neben dem Spiel nur ein spezielles Kabel mitgeliefert, das ihr benötigt, um eure Gitarre direkt an die Konsole anzuschließen. Spezielle Bundles mitsamt Instrument gibt es auch, allerdings kosten diese natürlich dem Inhalt entsprechend.
Es ist übrigens von Vorteil, wenn ihr von eurer Konsole nicht per HDMI, sondern per Component in euer Fernsehgerät geht und zudem die zwei Audiostecker des Component-Kabels in eine extra Stereoanlage stöpselt. Ansonsten müsst ihr – je nach Fernsehgerät – mit mehr oder weniger starken Verzögerungen (Latenz) im Spiel rechnen. Im Bassmodus erstaunlicherweise sogar mit etwas mehr als im Gitarrenmodus.
Wer nur HDMI zur Verfügung hat, sollte Rocksmith, soweit möglich, vor dem Kauf antesten, da die Verzögerung bei ungünstigen Hardware-Konstellationen insbesondere bei schnellen Tonfolgen stark ausbremst. Im Einstellungsmenü findet sich zwar eine Option, mit der man Bild und Tonausgabe aufeinander abstimmen kann, jedoch nicht die Verzögerung zwischen dem Anschlag eines Tons und der Tonausgabe – was auf Software-Basis vermutlich aber ohnehin kaum bis gar nicht zu lösen ist.
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