Test - Rock Band Unplugged : Rocken ohne Klampfe
- PSP
Das Spielkonzept von Rock Band hat definitiv gut eingeschlagen, auch wenn die lieben Deutschen noch etwas zurückhaltender agieren als die Kollegen jenseits des großen Teichs. EA ruht sich aber nicht auf Next-Gen-Konsolen und Band-Ablegern aus, sondern will nun auch die PSP erobern. Rock Band Unplugged ist das entsprechende Werkzeug, das allerdings ohne Controller bearbeitet wird.
Wer schon mal Frequency gespielt hat, weiß in etwa, was ihn erwartet. Während ihr auf den großen Konsolen munter mit Plastik-Controllern durchs heimische Wohnzimmer hoppelt, geht es in Rock Band Unplugged ganz manierlich und U-Bahn-tauglich zur Sache. Das Spielprinzip ist dabei im Grunde dasselbe wie bei den großen Brüdern, nämlich zur richtigen Zeit die richtige Taste drücken, während farbig markierte Töne rhythmisch über ein Laufband huschen.
Rock Band Unplugged beschränkt sich auf vier Töne, welche mit zwei der Richtungstasten sowie Dreieck und Kreis gespielt werden. Klingt simpel, ist es aber nicht, denn neben vier Schwierigkeitsgraden haben sich die Jungs von Harmonix und Backbone eine andere Gemeinheit ausgedacht. Ihr spielt nämlich nicht nur ein Instrument, sondern alle vier: Gesang, Drums, Gitarre und Bass. Natürlich nicht gleichzeitig, sondern abwechselnd, um den Song am Laufen zu halten.
Die Ein-Mann-Band auf Tour
Dazu müsst ihr jeweils eine markierte Sequenz aus mehreren Tönen eines Instruments fehlerfrei spielen. Gelingt euch das, wird das Instrument eine Weile automatisch gespielt und ihr müsst per Schultertaste zu einem anderen Instrument wechseln und dort dasselbe vollbringen. Ausnahme sind längere Solo-Passagen, bei denen ihr nur ein Instrument beackert.
Das ist durchaus knifflig, bringt aber zwei Probleme mit sich. Punkt 1: Das jeweils aktive Instrument wird im Lied etwas lauter abgespielt als der Rest. Das hat den Vorteil, dass ihr euch besser auf das Spielen des Instruments konzentrieren könnt, geht aber zulasten des Gesamtsounds der 41 Musikstücke. Punkt 2: Durch das stetige Wechseln der Instrumente kommt irgendwie kein richtiger Fluss auf, was den Bezug zu Song und Rhythmik angeht. Allerdings muss man zugestehen, dass ohne die Wechsel das Spiel in etwa so spannend wäre wie ein Telefonbuch, von daher ist das verzeihlich und fällt eher in den Bereich „entweder man mag es oder halt nicht".
Wo bitte bleibt das Gruppenspiel?
Ansonsten hat das Spiel im Solo-Bereich so ziemlich alles zu bieten, was der große Bruder im Programm hat. Es gibt eine leicht abgespeckte Charakter- und Band-Erstellung, ebenso wie die üblichen Spielmodi, etwa das schnelle Spiel oder die motivierende Tour-Karriere. Auch die visuelle Darstellung erinnert an die großen Verwandten, wurde allerdings ebenfalls etwas abgespeckt, für PSP-Verhältnisse aber sehr ordentlich umgesetzt. Lästig sind allerdings die recht grenzwertigen Ladezeiten.
Was allerdings komplett fehlt, ist ein Mehrspielermodus, den man sich zumindest für das lokale Spiel gewünscht hätte. Rock Band ist nun mal im Herzen ein Partyspiel, auf der PSP jedoch eine einsame Angelegenheit. Dafür könnt ihr euch aus dem Rock-Band-Store gegen Bares neue Lieder herunterladen.
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