Test - Rock Band 3 : Musikspiel 2.0?
- PS3
- X360
Die Liste der Musikspiele wird immer länger, der Kampf der Giganten Rock Band und Guitar Hero immer ausgeglichener und die Liste der Innovationen im Spiel kürzer als ein Mäusedödel. Was also tun? Probieren wir es doch mal mit neuen Saiteninstrumenten, die sich endlich mal wie eine echte Gitarre spielen lassen, und legen noch ein Keyboard dazu. Das müssen wohl die Überlegungen von Harmonix gewesen sein, als sie das Konzept zu Rock Band 3 erschaffen haben. Hat sich die ganze Mühe gelohnt? Und was ist, wenn man nicht etliche Euronen in die neuen Klampfen investieren will?
Bevor wir auf die neuen Controller eingehen, schauen wir uns an, was das eigentliche Spiel zu bieten hat. Dabei fallen einige Dinge sofort ins Auge. Der Karrieremodus wurde umgebaut. Statt hier, wie früher gewohnt, immer gleiche Etappen mit vier bis fünf Liedern zu durchlaufen, setzt Harmonix diesmal auf eine Tour, bei der ihr Fans und Sterne ergattern und dabei verschiedene Aufgaben absolvieren müsst. So gilt es, ganze Serien zu spielen oder den Overdrive so oft wie möglich einzusetzen. Diese Touren wiederum sind verzahnt mit verschiedenen Herausforderungsmodi sowie den Schwierigkeitsgraden der Lieder und des Spielers.
Von diesen Herausforderungen gibt es eine ganze Menge. Mal sollt ihr in einem Solo zu einem bestimmten Lied einen gewissen Prozentsatz erreichen oder eine Anzahl von Hammer-ons und Pull-offs spielen. Ein anderes Mal müsst ihr eine Serie fehlerfrei absolvieren oder in einem Schwierigkeitsgrad eine Anzahl an Liedern mit einer Mindestwertung schaffen und vieles mehr. Da ihr nicht unbedingt auf bestimmte Abläufe festgenagelt seid, sondern oft genug selbst aussuchen könnt, was ihr gerade spielt, bleibt der Karrieremodus immer motivierend, zumal immer wieder neue Touren, Aufgaben und natürlich Klamotten und Instrumente für eure Charaktere freigeschaltet werden. Von den etlichen Achievements wollen wir gar nicht erst reden.
Sehr praktisch ist, dass es nun keine Fummeleien mehr im Hauptmenü gibt, wenn ihr mit mehreren Leuten spielen wollt. Neuerdings können Mitspieler nämlich jederzeit beitreten oder das Spiel wieder verlassen. Praktisch, wenn der Herr des Hauses mal wieder die Party-Biere entsorgen muss oder Madame zum Schnittchenschmieren in die Küche gescheucht wird. Oder man halt zur Tür muss, um die fluchenden Nachbarn zu beruhigen. Aber genug von den Klischees, denn zusätzlich dazu wurde das Menü aufgeteilt. Das Hauptmenü ist quasi nur noch für Spielmodi und Marktplatz zuständig. Instrumente, Charakter und Schwierigkeitsgrad kann jeder Spieler selbst direkt im Spiel mit seinem eigenen kleinen Menü einstellen.
Neue Controller für neues Vergnügen
Am reinen Spielprinzip hat sich hingegen nichts verändert, solange ihr euch im Normalmodus aufhaltet. Dort dürft ihr weiterhin mit den alten Instrumenten die gut 80 Lieder von Rock Band 3 zocken. Einzig neu ist hierbei, dass ihr nun auch ein Keyboard benutzen könnt und die in The Beatles: Rock Band eingeführten Harmoniegesänge mit dabei sind, sodass nun bis zu sieben Spieler zusammen losrocken dürfen.
Wer tiefer in die Tasche greift und sich die neuen Instrumente leistet, wird allerdings einige Neuerungen erleben, die weit über die frühere Spielmechanik hinausgehen. Dazu gibt es einen Pro-Modus, der speziell auf die neuen Controller abgestimmt ist und ganz neue Herausforderungen bietet, was die Fingerfertigkeit der virtuellen Gitarristen angeht. Beim Keyboard beispielsweise drückt ihr im normalen Modus nur schlappe fünf Tasten, im Pro-Modus müsst ihr die ganze Oktavbreite des Controllers nutzen, was dem Spiel auf einem echten Keyboard in der Tat sehr nahe kommt. Der neue Bass bietet wohl die geringsten Änderungen. Hier ist nur die Anschlagwippe zweigeteilt, was es euch ermöglicht, wie bei einem echten Bass mit Zeige- und Mittelfinger zu „zupfen".
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