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Test - Rise & Fall: Civilizations at War : Rise & Fall: Civilizations at War

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Held müsste man sein

In dieser Manier kämpft ihr euch durch die beiden Solo-Kampagnen, die ihr an der Seite von Alexander dem Großen und der hübschen Kleopatra in Angriff nehmt, die als Heldenfiguren mit in den Kampf ziehen. Moment mal, was ist mit der groß angepriesenen Innovation? Heldencharaktere sind ja bereits kalter Kaffee. Bei 'Rise & Fall: Civilizations at War' liegen die Dinge jedoch etwas anders. Verfügt der Held über genügend Ausdauer, versetzt euch ein Doppelklick auf dessen Portrait in einen Actionmodus. Dann betrachtet ihr das Geschehen aus einer Third-Person-Perspektive und steuert den Recken in bekannter, jedoch sehr schwammiger Weise per WASD-Tasten über das Schlachtfeld. Dort räumen die Heroen mit Schwert, Bogen und anderen Waffen ordentlich auf, geben Befehle an die Gefolgsleute und setzen Spezialfähigkeiten, wie z. B. einen Artilleriebeschuss, ein. Solange der Ausdauerbalken gefüllt ist, sind die Helden unverwundbar und pflügen wie eine Walze durch die Gegnerhorden.

Klingt nach einem God-Modus, doch aller Skepsis zum Trotz bleibt das Balancing bis auf wenige Ausnahmen intakt. Jede Handlung im Actionpart verbraucht kostbare Energie, die nur an speziellen Tonkrügen wieder aufgefrischt wird. Daher gilt es genau zu überlegen, wann man Gebrauch davon macht. Es gibt im Verlauf der Kampagnen immer wieder Missionen, die ihr ausschließlich im Action-Modus absolviert. So verteidigt ihr mit Kleopatra einen Tempel vor den vehementen Angriffen der Römer und schlagt euch mit Alexander durch das Chaos in einer Gladiatorenarena. Überhaupt ist das Missionsdesign recht gut gelungen und bietet einiges an Abwechslung. Allerdings sind manche Einsätze etwas langatmig geraten und wirken künstlich in die Länge gezogen.

Zum Ausgleich solltet ihr unbedingt einen Blick auf den Multiplayer-Modus werfen. Nichts ist schöner als das aufbrandende Gefühl der Schadenfreude, wenn man kurz vor dem Exitus der eigenen Armee in den Helden-Modus schaltet und zum Gegenschlag ansetzt. Trotz aller Bedenken stört dies das Gleichgewicht der Partien kaum, da jeder Spieler über diese Möglichkeit verfügt und es vielmehr auf das richtige Timing und taktisches Gespür ankommt. Wem die riesige Auswahl an mitgelieferten Karten nicht ausreicht, der bastelt sich mithilfe des Editors neue Maps oder Feldzüge. Für Nachschub ist also gesorgt.

Verstaubte Präsentation

In Bezug auf die Grafik von 'Rise & Fall: Civilizations at War' gibt es ebenfalls Licht und Schatten. Die Schauplätze an sich sind mitsamt der Flora und Fauna schick in Szene gesetzt und gerade das Wasser sieht grandios aus. Die Animationen der Einheiten wirken teilweise etwas hüftsteif, sind aber insgesamt durchaus ansehnlich. Allerdings wirkt das Geschehen irgendwie etwas blass bzw. farblos. Hinzu kommen einige unschöne Clippingfehler sowie die grobklotzige Ansicht der Dinge im Helden-Modus. In derselben Qualität präsentiert euch Midway auch die Zwischensequenzen, was der Atmosphäre nicht gerade förderlich ist.

Die Soundkulisse macht da schon deutlich mehr her. Ok, die deutsche Sprachausgabe ist kein absolutes Highlight, geht aber in Ordnung. Die orchestrale Musik dröhnt dagegen in exzellenter Qualität aus den Lautsprechern und untermalt das Schlachtenepos mit dramatischen Klängen.

Fazit

André Linken - Portraitvon André Linken
Ich muss zugeben, dass die Euphorie aus der Preview-Version mit jeder Stunde der finalen Version etwas abflachte. Viele kleine Schnitzer, wie die Wegfindung, die schwammige Heldensteuerung, die zähe Anfangsphase beim Basisbau sowie das allgemeine Gefühl, dass die Entwickler nicht genügend Zeit für den Feinschliff hatten, trüben den Spielspaß. Dennoch bleibt ein erfrischender Mix aus Strategie und Action, der mit netten Ideen, taktischen Gefechten sowie einem spaßigen Multiplayer-Modus aufwartet. Nicht der erhoffte Kracher, doch einen näheren Blick solltet ihr auf jeden Fall riskieren.

Überblick

Pro

  • gelungener Mix aus Action und Strategie
  • Balancing stimmt
  • tolle Seegefechte
  • orchestraler Soundtrack
  • spaßiger Multiplayer-Part

Contra

  • zäher Aufbaupart
  • Wegfindung mit Problemen
  • KI stellenweise dämlich
  • grafisch etwas angestaubt

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