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Test - Return to Monkey Island : Hinter dir, ein dreiköpfiger Nostalgie-Flash!

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Greift zu, wenn...

… ihr immer noch selig verträumte Augen bekommt, wenn der Schriftzug „Tief in der Karibik“ eingeblendet wird.

Spart es euch, wenn...

… ihr noch nie Urlaub auf der Affeninsel gemacht habt und dieser Zeit auch nicht hinterher trauert.

Fazit

Matthias Grimm - Portraitvon Matthias Grimm
Kein Meisterwerk mehr für die Ewigkeit, aber ein unterhaltsamer, nostalgischer Ausflug in die schöne Erinnerung daran

Mit The Secret of Monkey Island prägte Ron Gilbert die Videospiel-Geschichte wie nur wenige andere Entwickler. Mit Return to Monkey Island kehrt er nun 30 Jahre später dorthin zurück und lässt seine Fans daran teilhaben. Return to Monkey Island ist eine nostalgische Reise in die Vergangenheit, in der die eigene Liebe für Videospiele entstand. Es beschwört pausenlos die Erinnerung an diese Zeit herauf und hält sie für knapp 10 durchweg unterhaltsame Stunden konstant aufrecht, ohne dabei neue zu schaffen, an die man in 30 Jahren noch denken wird, oder gar eigene Fußabdrücke in der Spielegeschichte zu hinterlassen.

Darum geht es aber auch nicht. Return to Monkey Island ist nicht Gilberts Versuch, sein Meisterwerk von einst zu wiederholen oder gar zu übertreffen. Dafür sind Adventurespiele auch einfach nicht mehr die Blockbuster von damals, sondern bescheidene Indie-Nischenproduktionen. Das sei auch all denen ins Gedächtnis gerufen, die über den umstrittenen Grafikstil meckern. Adventures sind nicht mehr die technischen, erzählerischen und inhaltlichen Innovationstreiber der Branche, wie sie es damals waren, sondern sympathische Relikte einer Ära, die vor allem durch verklärte Erinnerungen aufrecht gehalten wird.

Return to Monkey Island ist in diesem Sinne das günstige 25-Euro-Ticket für die Zeitreise dorthin. Und ist die anfangs etwas penetrante Fanservice-Lawine erstmal ihren Berg runtergerrollt, entfaltet das Spiel tatsächlich einen Zauber, der auch heute noch wirkt. Der Humor sitzt nicht immer, aber immer öfter, die Geschichte ist abermals nahezu nicht existent und erschöpft sich in einer Mischung aus Gag-Revue und Schnitzeljagd, die Rätsel fallen durch und durch klassisch ohne Experimente aus, veranschaulichen aber gerade dadurch, wie meisterlich Gilbert und Grossman diese Disziplin schon immer beherrschten.

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Gleichwohl muss ihnen attestiert werden, dass mancher Nachahmer, speziell die Hamburger Entwickler bei Daedalic, in der Zwischenzeit kühner und konsequenter darin auftraten, die Genre-Mechanismen an ihre kreative Grenzen zu dehnen, von den zahlreichen höchst innovativen Entwicklungen, die narrative Spiele im Indie-Bereich gerade vollziehen, ganz zu schweigen. Stünden nicht die Namen Monkey Island und Ron Gilbert auf dem Etikett, Return to Monkey Island wäre lediglich ein weiteres Indie-Adventure, eins der besseren zweifellos, aber eben nur eines unter vielen. Return to Monkey Island ist eben genau das, was es bereits in seinem Namen trägt: eine Rückkehr. Eine Art Klassenfahrt, auf die der Meister seine Fans einlädt, zu einem Ort, zu liebgewonnenen Personen, aber auch in die eigene Kindheit und die Erinnerungen daran. Zu einem Spiel, das all das in sich verkörpert. Nicht mehr, aber eben auch nicht weniger.

Überblick

Pro

  • 8 bis 10 Stunden gute Unterhaltung
  • nostalgische Reise in die eigene Kindheit
  • geschmeidig ausbalancierter Schwierigkeitsgrad
  • Atmosphäre, Charaktere, Humor: Monkey-Island-Charme pur
  • fünf Inseln als Open-World
  • günstige 25 Euro

Contra

  • Fanservice-Overkill: erzählt großteils die Geschichte des ersten Teils erneut
  • kaum neue Akzente
  • offenkundige Indie-Produktionsstandards

Awards

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Return to Monkey Island
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