Test - Reprobates: Insel der Verdammten : Neues Adventure der 'Black Mirror'-Macher
- PC
Würde 'Reprobates' allein auf der Insel spielen, unter unserem Test würde eine Wertung von unter 60 Prozent stehen. Dass es der Titel doch noch auf eine mittlere 70er-Wertung schafft, liegt allein an den spannenden Albtraumabschnitten, in denen auch die Rätsel richtig klasse sind. Hier steht das Spiel einem 'Nibiru' in nichts nach. Sämtliche Knobeleien bleiben erfreulich logisch, das größte Problem ist oft das Finden interessanter Gegenstände. Selbst wenn man genau weiß, dass ein alter Lappen auf einem Gerüst liegen soll, kann man den Gegenstand nur mit viel Mühe entdecken. Eine zuschaltbare Hotspot-Anzeige, wie sie 'Jack Keane' oder 'Geheimakte: Tunguska' bieten, wäre ein willkommenes Hilfeelement gewesen.
Summa summarumAnnehmbar fällt der Spielumfang aus. Gute zwölf Stunden solltet ihr für den Inselausflug samt Albtraumgarantie schon einplanen. Wobei der Titel mit einer etwas direkter agierenden Steuerung und schnelleren Bewegungen des Helden auch sicherlich in unter zehn Stunden hätte durchgespielt werden können. Die Motivationskurve entspricht einer Achterbahnfahrt, nicht selten steht man kurz davor, bei einem der extrem öden Inselkapitel das Handtuch zu werfen. Die anspruchsvollen Traumsequenzen belohnen das Durchhaltevermögen aber immerhin. Eher überflüssig sind allerdings die wenigen Minispiele, die in den Spielablauf eingeflochten sind. So muss man Adam helfen, seinen Stress unter Kontrolle zu bekommen, oder einen Verschluss mit gezielten Stößen öffnen. Leider steuern sich die Minispiele mehr schlecht als recht und sind auch eine Spur zu schwierig für Fans geruhsamer Adventures ausgefallen. Überspringen kann man die Reaktionstests leider nicht.
Neben Story, Gameplay und Spielspaß ist auch das grafische Niveau zweigeteilt. Während die Szenarien der Traumabschnitte liebevoll entworfen sind und mit vielen Details protzen, kommt die Insel sehr karg und farbarm daher. Da man die meiste Zeit auf dem Eiland verbringt, ist der optische Gesamteindruck letztlich eher unterdurchschnittlich. Selbst die Locations eines 'Black Mirror' machen deutlich mehr her als die Strände und Klippen der Insel. Halbwegs ansehnlich sind dafür die Charaktere und deren Gesichter. Die Lautsprecher bleiben bis auf die gute Sprachausgabe und wenige Geräusche sehr leise, Musik gibt es nur in ganz wenigen Szenen.
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