Test - Red Dead Redemption : Ganz großes Kino!
- PS3
- X360
Das Inventar enthält mit der Zeit reichlich Krempel, von der Jagdbeute bis hin zu Pflanzen, Schatzkarten oder anderen Goodies. Bei Händlern könnt ihr das ganze Zeug zu Geld machen, dort aber ebenso einkaufen. Das ist allerdings eine kleine Schwäche: Zwar gibt es Waffen, Karten, Pferde, Tränke und vieles mehr, aber das meiste davon benötigt ihr eigentlich nicht. Die Tränke für Heilung, Ausdauer des Pferdes oder Deadeye mussten wir im Spiel kaum nutzen. Und wozu Pferde kaufen, wenn wir jederzeit eins klauen oder einfangen können - zumal unser eigenes treues Ross stets per Pfiff bereitsteht und selbst wenn es getötet wird, immer ein Ersatz da ist. Von daher ist das gesamte Handelssystem im Spiel quasi hinfällig, und das ist sehr schade.
WWW - Wunderschöner Wilder Westen
Wie schon eingangs erwähnt, haut einen Red Dead Redemption vor allem visuell aus den Latschen. Es ist unglaublich beeindruckend, was für eine glaubwürdige und abwechslungsreiche Spielwelt Rockstar da wieder auf die Beine gestellt hat. Immense Fernsicht, viel Bewegungsfreiheit, eine lebendige Natur. Dazu akkurate und authentische Gebiete, Siedlungen und natürlich Charaktere. Allein die detailgenauen Animationen der Charaktere und vor allem der Pferde sind ein Genuss. Viel Arbeit steckt ebenso in der Darstellung der Charaktere an sich. Das sind keine flachen Pappkameraden, sondern echte Persönlichkeiten unterschiedlichster Natur. Aber das ist ja ohnehin eine Stärke von Rockstar. Typen wie Irish, Allende oder der verrückte Professor in Blackwater stehen dem guten alten Brucie in fast nichts nach.
Hier und da gibt es mal Pop-ups, ab und an mal ein Kantenflimmern und nicht jede Textur sieht wirklich gut aus, aber all das geht im großen Ganzen unter. Wenn Blitze über den Himmel zucken und Regen auf die Erde prasselt, der Sonnenuntergang die Kakteen in blutiges Rot taucht oder ein Himmel voller Sterne das Geschehen erleuchtet, dann ist man für einen Moment versucht, einfach anzuhalten und die Szenerie zu genießen. Wer die Wahl hat, sollte allerdings zur Xbox-360-Version greifen. Die PS3-Variante wirkt insgesamt unschärfer und körniger, es gibt etwas mehr Pop-ups und das fehlende Antialiasing macht sich mitunter recht deutlich bemerkbar. Hinzu kommt, dass die PS3-Version statt in 720p nur in 640p läuft.
Bandenkriege in der Pampa
Wer sich nicht allein in die Weiten der Prärie traut, darf sich mit dem Mehrspieler-Modus beschäftigen. Die Jungs von Rockstar haben sich da einiges einfallen lassen. So gibt es einen Freien Modus, in dem sich bis zu 16 Spieler tummeln und Unheil treiben können. Es gibt dabei verschiedene Herausforderungen wie Banditen-Camps, die ihr allein oder mit bis zu acht Spielern in einer Gang überwältigen könnt oder aber ähnliche Aufgaben wie im Einzelspielerpart. Oder ihr nehmt an Schießereien und anderen Spielmodi teil. Zur Belohung gibt es Erfahrungspunkte und Level, die wiederum neue Charaktere, Titel und Reittiere aktivieren. Zudem findet ihr in den Missionen immer wieder mal neue Waffen. Das Ganze ist nicht nur spaßig, sondern auch überaus motivierend gestaltet und in der freien Welt mit guten Transportmöglichkeiten macht das Ganze gleich doppelt Spaß. Bis auf ein Manko: derzeit gibt es einen Bug, der dafür sorgt, dass Charakter, Reittier oder Waffen ab und zu nicht sichtbar sind.
Neben dem freien Modus gibt es noch weitere Spielmodi mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden im Hinblick auf die Zielhilfe. Da wären zunächst Schießereien, quasi das Red Dead Pendant zum Deathmatch. Im Goldrausch-Modus hingegen erwarten euch gleich drei Spielmodi. Mal liegen in der Landschaft Goldsäcke herum, die ihr im Kampf mit anderen Spielern sammeln müsst. Mal geht es darum, dass zwei Banden um einen einzelnen Schatz kämpfen. Oder dass jede Bande einen Schatz ihr eigen nennt und diesen gegen die Gegner verteidigen müssen. Auch hier gibt es natürlich allerlei Belohnungen, Herausforderungen und Level-ups. Vor allem aber gefällt, dass es alle Modi sowohl für Einsteiger als auch Experten gibt, so dass im Grunde jeder seine Freude daran haben kann. >>
Kommentarezum Artikel