Test - Red Card Soccer : Red Card Soccer
- PS2
Fußballspiele gibt's wie Sand am Meer und mittlerweile ist eine große Auswahl an hochqualitativen Produkten im Bereich der Simulationen vorhanden. Arcade-Fans kommen hingegen mittlerweile weniger auf ihre Kosten. Midway hat bereits in der Vergangenheit mit reinen Action-Titeln in Sportbereich auf sich aufmerksam gemacht, bei denen die Regeln drittrangig sind. 'Red Card' ist ein neuer Versuch, im Fußball-Sektor mit krasser Action statt sinnlosem Taktik-Geplänkel auf sich aufmerksam zu machen.
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Same Game, different Rules
Dieser Werbespruch ziert auffällig die Rückseite des Spielcovers. Damit ist noch einmal auf den Punkt gebracht, was wir bereits in der Einleitung angedeutet haben. 'Red Card' ist zwar auch ein Fußball-Spiel, aber eben mit einem anderen Schwerpunkt. Dieser liegt eindeutig auf Action, so dass auch Fußballlaien durchaus den Controller in die Hände nehmen dürfen. Es geht hier nicht um Regeln, sondern um Spielspass pur. Vielleicht erinnert sich der eine oder andere an das PSone-Spiel 'Adidas Power Soccer', mit dem Midways neuester Titel am ehesten zu vergleichen ist.
Die Gemeinsamkeiten mit einem normalen Fußballspiel sind schnell aufgezählt: ein Fußballplatz mit elf Spielern pro Team, sowie den Linienrichtern. Diese, sowie der Schiri, sind aber in punkto Fouls genauso blind, wie ein Maulwurf. Auf Deutsch: Ihr dürft foulen was das Zeug hält, um an den Ball zu gelangen. Und wenn wir meinen, ihr sollt foulen, dann müssen es schon Blutgrätschen sein, damit ihr überhaupt eine Chance gegen den Computer-Gegner habt.
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Eine weitere Gemeinsamkeit mit 'Adidas Power Soccer' sind besondere Special-Moves der Spielfiguren. Es gibt eine Power-Leiste, die sich im Laufe der Zeit bei jedem Spieler füllt. Ist diese auf dem Maximum, seid ihr in der Lage, einen besonders starken Schuss abzugeben, einen Sprint einzulegen oder ein Tackling zu starten. Im Falle des Angriffs passiert es dann schon mal, dass der Torwart den Schuss nicht stoppen kann und mit dem Ball ins Tor fällt oder bei einem Freistoss durch die Mauer geschossen wird, ohne das irgendjemand eine Chance hat, diesen zu stoppen. Im Falle der Abwehr gibt's es dann richtig spektakuläre Fouls, die in der Realität jedem Spieler sämtliche Knochen brechen würden.
Einfaches Gameplay mit guten Kombinationsmöglichkeiten
Sobald ihr die Kontrolle über eure Wahlmannschaft erlangt habt, wird schnell klar, dass die Steuerung zugunsten der Spielbarkeit sehr simpel gehalten wurde. Ihr könnt nur einfache Pässe, lange Pässe und Flanken, sowie Torschüsse ausführen. Darüber hinaus beherrschen die Männer einen Übersteiger und eine Täuschung, damit die gegnerischen Abwehrspieler ausgetänzelt werden können. Vergesst also gezielte Laufpässe oder Doppelpassspielereien, so etwas findet ihr hier nicht. Es reicht also nur für ein reines Kurzpassspiel mit gelegentlichen Flanken oder geschickten Alleingängen und kraftvollen Torschüssen. Dazu steht euch ein Turbo zur Verfügung, der sich, wie bereits angedeutet, mit der Zeit wieder auflädt und zahlreiche spektakuläre Moves ermöglicht. Bei einem Torschussversuch mit maximalem Turbo drückt ihr zum Beispiel bei der Ballannahme einfach Turbo und Schuss gleichzeitig. Nun wird eine Art Zeitlupe aktiviert, in der das Spielgeschehen nahezu stillsteht. Die Kamera dreht sich um den Spieler und nach einer Drehung geht's dann wieder normal weiter.
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Dadurch gewinnen diese Schüsse an Wichtigkeit, auch wenn sie noch kein Garant für einen Torerfolg sind. Was hierbei noch erwähnenswert wäre: die Spieler versuchen mit dem Einsatz des Turbos keinen normalen Schuss mit dem Vollspann oder Ähnliches. Nein, unglaubliche Hackentrickschüsse und seltsam anmutende Sprünge in der Luft stehen hier an der Tagesordnung. Folgerichtig beherrschen die Spieler auch Turbo-Aktionen in Sachen Tackling. Hier wird dann gern mal ins Kreuz getreten oder anderweitig voll zugelangt, dass sich die Balken biegen. Trotz dieser viel versprechenden Moves bleibt 'Red Card' ein spielerisch sehr simpler Titel mit wenig fußballerischen Variationsmöglichkeiten.
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