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Preview - ReCore : Angespielt auf der E3

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Mega Man, Onimusha und Dead Rising - das sind nur drei der zahlreichen Kreationen von Kaija Inafune. Der unscheinbare Japaner hat die Videospielwelt ein Vierteljahrhundert mit geprägt. Daher wundert es nicht, dass ReCore auf große Resonanz stieß, als es auf der letztjährigen E3 aus dem Hut gezaubert wurde. Damals war es noch ein Rätsel, was für eine Art von Spiel das Abenteuer der Menschenfrau und des Roboterhundes sein würde. Dieses Jahr durften wir endlich selbst zum Controller greifen und den Schleier lüften.

Inafune-san höchstpersönlich begrüßt uns zur Präsentation der ersten Schritte in ReCore. Über seinen Dolmetscher lässt er mitteilen, dass es ihm vor allem auf zwei Dinge ankam: eine rätselhafte Welt zu erschaffen, die man gerne erkundet, und sie mit interessanten Charakteren zu bevölkern. Heldin von ReCore ist Joule, die uns ein wenig an Rey aus dem neuen "Star-Wars"-Film erinnert, zumal das Spiel ebenfalls in einer wüstenartigen Landschaft beginnt.

Bei Fuß!

Eine Apokalypse hat die Welt in einen einsamen und sandigen Ort verwandelt, in dem Roboter aller Art ein Eigenleben entwickelten. Das erinnert nicht nur an Pixars „Wall-E“, sondern auch an andere Videospiele wie Enslaved: Odyssey to the West oder das pikanterweise Sony-exklusive Horizon: Zero Dawn. Doch nicht alle Blechhaufen sind euch feindlich gesinnt. Joule wird im Laufe des Spiels mehrere „Robohaustiere“ um sich scharen, die allesamt von leuchtenden Energiekernen angetrieben werden. Zu Beginn steht euch nur eine Art Hund zur Verfügung, der Dinge erschnüffeln kann und sich im Kampf als furchtloser Begleiter entpuppt.

Ihr könnt euren mechanischen Begleitern gezielt Befehle erteilen, sie greifen aber auch selbstständig in die Auseinandersetzungen mit korrumpierten Robotern ein. Jeder Blechkamerad hat dabei seine eigenen Vorzüge. Während sich unser Kläffer mitten ins Getümmel stürzt, feuert eine Art Spinnenroboter, den wir in einem späteren Spielabschnitt an unserer Seite haben, Energiestrahlen ab und dient als Kletterhilfe. Unter  Berücksichtigung eines kurzen Cool-downs könnt ihr die Begleiter jederzeit wechseln. Das lässt sich sogar in den Kämpfen zu eurem Vorteil einsetzen, da ihr die Robos direkt über euren Widersachern spawnen lassen und somit eure Kombo am Laufen halten könnt.

Rot gegen Rot

Wichtigstes Utensil, um euch eurer Haut zu erwehren, ist allerdings Joules Schusswaffe samt verschiedenen Munitionsarten. Es gibt weiße, rote, blaue und gelbe Projektile, die jeweils unterschiedliche Eigenschaften haben. Rot steht zum Beispiel für Feuer und Blau für Elektrizität. Alle Gegner, auf die ihr stoßt, sind ebenfalls mit diesen Farben gekennzeichnet. Ein roter Gegner ist somit besonders anfällig für rote Munition und erleidet bei einem Treffer den doppelten Schaden. Zusätzlich lassen sich eure Schüsse aufladen, um besonders wirkungsvoll zu sein. Das System erinnert an den Ballerklassiker Ikaruga und funktionierte in der Praxis nach kurzer Eingewöhnungszeit sehr gut.

Ein Lock-on-System hilft euch, in den Action-Passagen die Übersicht zu bewahren. Inafune erläutert, dass Timing für ihn ein sehr wichtiger Faktor in der Kampfmechanik war. Habt ihr einen Feind ausreichend geschwächt, könnt ihr Joules Greifhaken einsetzen und ihm den Energiekern entreißen. Auf die gleiche Weise öffnet ihr zahlreiche Türen im Spiel. ReCore ist deutlich actionlastiger, als wir uns das im Vorfeld ausmalten.

ReCore - E3 2016 Gameplay Trailer
Microsoft hat auf seiner E3-Pressekonferenz neue Spielszenen aus dem kommenden ReCore gezeigt.

Während unserer Spielsitzung stießen wir auf mehrere Räume, in denen einige Gegnerwellen bezwungen werden mussten, bevor ein Weiterkommen möglich war. Da so manche Gegner ihre Schilde wieder aufladen können, falls ihr ihnen zu viel Zeit lasst, können sich die Kämpfe durchaus in die Länge ziehen. Aufgelockert werden sie durch kleinere Geschicklichkeitseinlagen, bei denen Joules athletische Fertigkeiten zur Geltung kommen. Sie beherrscht einen Doppelsprung und kann - auch in der Luft - einen kurzen Sprint einlegen. Das Timing bei den Sprüngen war allerdings noch etwas gewöhnungsbedürftig.

Ich höre Stimmen

Auf eurer Suche nach einem neuen Antrieb für Joules Schiff werdet ihr von einer Erzählstimme begleitet, die ähnlich wie in Bastion Story-Fragmente erläutert. Um wen es sich bei der Stimme handelt, wollten die Entwickler nicht preisgeben, sie soll aber eng mit der Handlung des Spiels verknüpft sein. Über die Story gab es indes noch nicht viel zu erfahren. Auch über den Aufbau der Welt und deren Offenheit wissen wir nur wenig.

Die Grafik von ReCore gefällt bis jetzt mit ihrer klaren Struktur und dem guten Design der mechanischen Charaktere. Die zahlreichen Einblendungen mit großer Schrift und satten Farben dürften allerdings nicht jedem zusagen.

Fazit

Tim Hopmann - Portraitvon Tim Hopmann
Im Kern ein Action-Spiel

ReCore erinnert mich mit den verschiedenen austauschbaren Begleitern ein wenig an Kameo, das einst als Starttitel für die Xbox 360 erschien. Anstelle sich selbst je nach Situation zu verwandeln, hat man in Inafunes Titel die Roboter zur Verfügung. Ich bin gespannt, wie sich das im späteren Spielverlauf auf die taktische Komponente der Kämpfe sowie die Rätsel auswirkt. Auch das System mit den verschiedenen Farbaffinitäten birgt viel Potenzial, auch wenn mir die Shoot-outs etwas zu dominant waren. Ich hoffe sehr, dass sich ReCore am Ende nicht auf das Dezimieren immer neuer Gegnerwellen beschränkt.

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