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Test - Razer Kaira Pro : Xbox-Wireless-Headset mit BlackShark-Innenleben

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Razer und Headsets – lange Zeit ein eher schwieriges Thema. Doch mit den neuen TriForce-Titanium-Treibern hat der Hersteller offenbar einen kleinen Jackpot gelandet. Die kamen bereits beim Razer BlackShark zum Einsatz und konnten in nahezu allen Belangen klanglich überzeugen. Ausgestattet mit eben diesen Speakern attackiert Razer nun die etablierten Xbox-Wireless-Headsets und legt sich dabei mit beliebter Konkurrenz wie den SteelSeries-Arctis-Headsets oder dem verbreiteten Turtle Beach Stealth 600/700 an. Das ist spannend.

Vom Razer Kaira gibt es zwei Varianten. Zum einen wäre da das Pro-Modell für knapp 170 Euro, das über BlueTooth 5.0 und ein integriertes Mikrofon für die zusätzliche Nutzung am Smartphone verfügt – praktisch für xCloud-Spieler. Zum anderen die normale Variante für knapp 120 Euro, die ausschließlich für die Nutzung an der Xbox vorgesehen ist. Beide Modelle können via Xbox-Wireless-Adapter auch am PC betrieben werden und beide Modelle funktionieren, aktuelle Firmware vorausgesetzt, sowohl an den alten Xbox-One-Konsolen als auch den neuen Xbox Series X und S.

Das geht fix. Das Kaira verfügt über die Xbox-Wireless-Technologie, kann also wie ein Wireless-Controller ohne USB-Dongle betrieben werden. Das Pairing von Headset und Konsole geht schnell von der Hand. Wir hatten zwar das Problem, dass der Controller direkt nach dem Pairing mit einer Xbox Series S nicht erkannt wurde, aber ein Neustart der Konsole behob das Problem sofort. Vermutlich liegt der Fehler auch eher an der Xbox-Firmware als am Headset selbst. An einer Xbox One X trat das Problem nicht auf.

Das Razer Kaira Pro positioniert sich preislich mehr oder weniger in der gleichen Liga wie das Turtle Beach Stealth 700 und das SteelSeries Arctis 9X. Starke Konkurrenz, aber schon beim Auspacken wird klar, dass Razer den Ansprüchen gewachsen ist. Das Kaira Pro wirkt direkt hochwertig mit einem Metallkopfbügel in einem Kunststoffgehäuse und Metallaufhängungen für die drehbar angebrachten Ohrmuscheln. Die Polster sind weich und mit atmungsaktivem Textilmaterial bezogen.

Das Gewicht von rund 330 Gramm, nicht ungewöhnlich für ein Wireless-Headset, wird gut abgefangen – der Tragekomfort ist auch bei längeren Sitzungen und mit Brille sehr gut. Optische Akzente gibt es durch ein optional beleuchtetes Logo sowie ein wenig Grün an Kopfpolster und Ohrmuscheln, was natürlich prima zum Xbox-Grün passt.

Die Bedienelemente sind an beiden Ohrmuscheln mit ausreichend Abstand voneinander angebracht. Links finden wir den Anschluss für das abnehmbare Mikrofon sowie einen Type-C-Port für das beiliegende USB-Ladekabel. Gesellschaft leisten ihnen die Powertaste, eine Mikrofontaste sowie ein Lautstärkeregler. Die rechte Seite verfügt über die doppelt belegte Pairing-EQ-Taste (gedrückt halten = Pairing, Doppeldruck = EQ-Preset-Wechsel), einen Regler für Game-Chat-Balance und die BlueTooth-Pairing-Taste. Fehler bei der Bedienung sind so nahezu ausgeschlossen. Eine Signalleuchte hält euch über Ladestand und Betrieb auf dem Laufenden, ihr könnt den Ladestand aber noch genauer in der Razer-Headset-App für die Xbox ablesen.

Besagte App gibt es kostenlos im Xbox-Store und sie ist ein echter Pluspunkt. Mit der App könnt ihr nicht nur Profile anlegen, sondern mittels 5-Band-Equalizer auch die Presets und Einstellungen anpassen. Zudem können Einstellungen für das Mikrofon vorgenommen werden. Zwar nicht ultra-üppig, insgesamt aber vorbildlich. Einzig Firmware-Updates sind über die App nicht möglich. Dazu müsst ihr das Headset an den PC anschließen und ein Update mittels eines Tools von der Razer-Website (NICHT Razer Synapse) vornehmen. Unser Exemplar war aber ohnehin auf dem aktuellen Stand.

Die Ladezeit des Akkus ist mit 20 Stunden ohne und 15 Stunden mit Beleuchtung angegeben und das kommt bei mittlerer Lautstärke auch ungefähr hin. Das reicht, um auch für lange Abende hinreichend gewappnet zu sein. Die Wireless-Reichweite ist mit zehn Metern angegeben und auch das können wir im Wesentlichen so bestätigen. Der schnelle Gang zum Kühlschrank, ohne das Headset absetzen zu müssen, sollte somit also auch kein Problem sein.

Das Innenleben des Razer Kaira Pro ähnelt dem des kürzlich getesteten Razer BlackShark V2, das ordentlich Punkte sammeln konnte. Die neuen Razer TriForce Titanium 50-mm-Treiber liefern eine saubere, ausgewogene Performance, an der es wenig auszusetzen gibt. Der Klang ist in der Standardeinstellung ausgewogen, beinah ein wenig steril. Die Bässe haben Kraft, die Mitten sorgen für sehr gute Sprachverständlichkeit und die Höhen lassen es nicht an Details missen. Wir empfehlen allerdings, die EQ-Presets ein wenig nachzubessern, um die Standard-Modus die Neutralität zu nehmen. Zudem ist der Bass-Boost uns einen Tick zu übertrieben. Mit der besagten App ist das aber kein Problem.

Die Vorstellung beim Zocken ist jedenfalls beeindruckend, erst recht mit zugeschaltetem Dolby Atmos oder Windows Sonic. Die Herkunft von Klangquellen ist sehr klar zu erkennen, das Gesamtbild ist voll und wuchtig. Selbst auf den Schlachtfeldern in Destiny 2, wo es zum Teil richtig zur Sache geht, waren alle Geräuschquellen wunderbar zu orten. Klanglich gehört das Razer Kaira Pro definitiv zu den besseren Xbox-Wireless-Headsets und lässt das vergleichbare Turtle Beach Stealth 600/700 deutlich hinter sich. Es spielt locker in der gleichen Liga wie das SteelSeries Arctis 9X oder das LucidSound LS35X.

Während das integrierte Mikrofon für den BlueTooth-Betrieb wenig überzeugen ist, kann das abnehmbare Mikrofon absolut überzeugen, und das nicht nur aufgrund des Poppschutzes. Die Sprachübertragung ist klar, deutlich und weitgehend unverfälscht. Die Verständigung via Voice-Chat ist problemlos. Scheint, als hätte Razer endlich den lange überfälligen Durchbruch bei Speakern und Mikrofon geschafft.

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