Test - Raijintek Styx Classic : Sehenswertes Micro-ATX-Gehäuse
- PC
PC-Zocker leben im Paradies, sofern die Kasse stimmt. Bumsstarke Grafikkarten, schnelle Speicher und SSDs sowie kraftvolle Prozessoren erlauben Zocken auf grafisch höchstem Niveau. Der ganze Technikkrempel will aber auch formschön verpackt sein, damit die Kumpels neidvoll auf das Schmuckstück unterm Schreibtisch starren, statt sich über einen desolaten Haufen aus Kabeln und Blech kaputtzulachen. Wenn der Rechner dann noch platzsparend sein soll, wird die Sache kompliziert. Das Styx Classic von Raijintek ist eine interessante Gehäuseoption, die Formschönheit und kompaktes Design für Micro-ATX- und Mini-ITX-Mainboards verbinden will.
Seit PCs immer öfter ihren Platz in Wohnzimmern finden, sind kleinere Gehäuse eine interessante Angelegenheit, schließlich will sich kaum jemand einen monströsen Big Tower in die Bude stellen. Die neuen Mainboards, Grafikkarten und andere Komponenten erlauben es zudem, selbst in kleine Maschinen volle Desktop-Leistung zu packen. Das Raijintek Styx Classic nimmt mit seinen 210 x 335 x 360 Millimetern vergleichsweise wenig Platz weg. Zudem gibt es das Gehäuse in sechs verschiedenen Farben: Silber, Rot, Grün, Gold, Blau und Weiß. Mit einem Ladenpreis von rund 90 Euro ist es zudem relativ erschwinglich.
Das Gehäuse erreichte uns gut geschützt mit Folie und Styropor in einem festen Karton. Zeit für einen ersten Blick auf die rote Variante, die uns Raijintek für den Test zur Verfügung stellte. Das knapp vier Kilogramm schwere Gehäuse kann sich sehen lassen. Das gebürstete, eloxierte Aluminium hat einen edlen Look und wirkt robust. Erfreulicherweise handelt es sich nicht um ein Quietschrot, sondern eher einen matten Metallic-Look mit starkem Stich ins Violette.
Hübsches Design, altbackene Befestigung
Die Verarbeitung wirkt ordentlich, das dicke Frontpanel stabil. Die Kanten der Bauteile sind nicht allzu scharf, auch wenn die eine oder andere Stelle noch ein wenig “entschärft“ werden könnte. Die Passform und Ebenheit der Teile sind okay, einzige Ausnahme sind die beiden auf dem vorderen Deckel angebrachten USB-3.0-Ports, die nicht ganz gleichmäßig angebracht sind und nicht bündig mit der Oberfläche abschließen. Das geht besser. Ansonsten ist das Gehäuse aber eine edle und sehenswerte Erscheinung. Das schwarze Lüftungsgitter im Deckel fällt diesbezüglich etwas aus dem Rahmen, ist aber unumgänglich – irgendwie muss die Luft ja ins oder aus dem Gehäuse kommen.
Die Seitenwände des Gehäuses sind natürlich abnehmbar. Raijintek hat sich für jeweils vier Kreuzschlitzschrauben entschieden. Im Gegensatz zum allgemeinen Äußeren des Styx keine besonders elegante Lösung. Wir hätten uns eine werkzeugfreie Montage mit Rändelschrauben oder Ähnlichem gewünscht, zumal es schnell mal einen Kratzer in der Seitenwand gibt, wenn man mit dem Schraubenzieher abrutscht.
Während die vordere Seite mit dem großen An/Aus-Schalter und der vordere Deckel mit zwei USB-Ports nebst Audiobuchsen keine Besonderheiten aufweist, entdecken wir an der Rückseite einige ungewöhnliche Anordnungen. Die fünf Ports für PCI(-e)-Karten befinden sich im oberen Bereich, das Mainboard wird also quasi kopfüber eingebaut.
Der Stromanschluss ist rechts oben, während das Netzteil im vorderen Bereich hochkant mit dem Lüfter nach unten eingebaut wird, um den zur Verfügung stehenden Platz zu optimieren. Ein entsprechendes Kabel vom Netzteil zum Anschluss ist bereits vorhanden. Circa 10 mm hohe Gummifüße sorgen dafür, dass unter dem Gehäuse genügend Platz für den Luftstrom ist. Allerdings solltet ihr das Gerät nicht unbedingt aufs Bärenfell vor dem Kamin stellen.
Nur ein Lüfter? Da geht mehr!
Kommen wir zum Innenleben. Das Styx Classic verfügt über einen eingebauten 120-mm-Lüfter an der unteren Rückseite, der die Warmluft aus dem Rechner pusten soll. Am Boden kann ein weiterer Lüfter montiert werden, des Weiteren ist am Deckel ausreichend Platz für wahlweise zwei 120-mm-Lüfter oder einen 240-mm-Block, was auch den Einbau einer Wasserkühlung ermöglicht. Eine der beiden Optionen sollte man auf jeden Fall in Betracht ziehen, denn mit voll montiertem Innenleben ist die Kühlung sonst nicht optimal.
Kommentarezum Artikel