Preview - R.U.S.E. : Pokern auf dem Schlachtfeld
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- PS3
- X360
„Ruse" kommt aus dem Englischen und bedeutet eine Aktion oder einen Plan, um jemanden zu hintergehen oder auszutricksen. Womit wir gleich bei der Tatsache sind, dass Eugen Systems den Namen für ihr Strategiespiel sinnvoll gewählt haben. Schon der erste Trailer will deutlich machen, dass es in R.U.S.E. nicht nur darum geht, Armeen aufzubauen und den Gegner zu überrollen. Stattdessen sind Bluffs wie beim Poker und Bauernopfer wie beim Schach angesagt, um den Gegner auszutricksen und damit zum Erfolg zu kommen. In München stellte uns Publisher Ubisoft den interessanten Titel vor.
Eugen Systems kennt sich jedenfalls in dem Genre aus. Das Studio brachte vor einigen Jahren mit Act of War einen sehr guten Strategietitel nebst Add-on auf den Markt. Das Spiel bot zwar unterm Strich wenig Neuerungen, konnte aber mit gut umgesetzter Terrorismus-Thematik und sehr soliden Features überzeugen und bei uns satte 86 Prozent einsacken. Nun ist Schluss mit solide, Innovation soll her. Schon der erste Blick zeigt, dass R.U.S.E. ziemlich anders ist als andere Strategiespiele. Das liegt allerdings nicht gerade am Setting, denn
R.U.S.E. spielt im Zweiten Weltkrieg und beschäftigt sich mit den Jahren 1942 bis 1945 in Europa und Nordafrika.
Auffällig ist hingegen die Engine, die zum einen wahrhaft gigantische Maps liefert, zum anderen stufenlos von der Übersichtskarte bis hin zur einzelnen Einheit zoombar ist. Die eigens entwickelte IRIS-Zoom-Engine macht es möglich. Dahinter steckt eine ausgefeilte Streaming-Technologie, die zig Millionen Polygone und Texturen einer Map reibungslos und ohne Stottern auf den Monitor zaubern kann. Entsprechende Hardware natürlich vorausgesetzt. Vor allem bei den Konsolenversionen dürfte es spannend werden, wie die Geräte mit den Datenmengen klarkommen.
Ganze Landstriche als Schlachtfeld
Um die Kartengröße mal zu verdeutlichen: Die Schlacht um Montecassino wird nicht in einem kleinen Areal ausgetragen, sondern bietet sämtliche Nachbarorte nebst Bergen, Tälern und Küstenlinie. Bomber ziehen über den Siedlungen ihre Kreise, vor der Küste unterstützen Schlachtschiffe die Landangriffe. Orte wollen eingenommen werden, Truppen werden verschoben und Stützpunkte angelegt. Jede Örtlichkeit, die auf der Karte zu sehen ist, wird tatsächlich auch modelliert und nicht nur als lascher Hintergrund dargestellt. Die Karten von R.U.S.E. bestehen im Grund aus drei Ebenen, stufenlos zoombar und natürlich frei drehbar. Google Earth lässt grüßen sozusagen.
Für die schiere Größe der Maps bietet R.U.S.E. dank einer sauber umgesetzten Skalierung je nach Zoomstufe überraschende Detailvielfalt. Einheiten werden zu Symbolen, Wälder zu grünen Flächen, wobei die Räumlichkeit nicht verloren geht. Aus größerer Entfernung über das Schlachtfeld zu schauen und dort brennende Siedlungen zu beobachten, auf denen Artilleriehagel von den Schlachtschiffen vor der Küste niedergeht, sieht dank der schick umgesetzten Effekte schon sehr beeindruckend aus.
Taktik, Logistik und Kampf
In der obersten Ebene trefft ihr wie ein General auf der Landkarte taktische Entscheidungen und setzt eure Täuschungsmanöver ein. Dazu gehören einige ungewöhnliche Aktionen. Spione entdecken, welche Einheiten in einem ausgewählten Sektor der Karte lauern. Vorgetäuschte Gebäude oder Verteidigungsanlagen verwirren den Feind. Verschiedene Tarnmanöver stehen zur Verfügung, sodass der Gegner nicht erkennen kann, welche Art von Einheiten auf ihn zukommt und er mitunter die falschen Gegenmaßnahmen trifft. Funkstille sorgt dafür, dass Einheiten erst spät entdeckt werden. Wege von gegnerischen Einheiten können antizipiert werden, um frühzeitig Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
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