Test - Puyo Puyo Tetris : Klassentreffen zweier Klassiker
- NSw
Puyo Puyo Tetris ist genau das, was der Name verspricht: Puyo Puyo und Tetris – wahlweise getrennt oder gemischt. Warum sollte das noch jemand spielen? Wir haben das Puzzlespiel getestet und festgestellt: Gerade die Kombination aus beiden macht den Reiz aus.
Tetris hat mit Sicherheit ausnahmslos jeder von euch schon mal gespielt. Obwohl das wahrscheinlich bekannteste Puzzlevideospiel schon 33 Jahre auf dem Buckel hat, ist das simple Spielprinzip immer noch ungebrochen fesselnd. Puyo Puyo dagegen ist nicht ganz so bekannt, dafür aber fast genauso alt. Seit 1991 gilt es, Reihen nicht zu vervollständigen, sondern mindestens vier gleichfarbige Puyos anzuhäufen, damit sie sich auflösen und Kombos auslösen. Beide Spiele sind bis heute für so ziemlich jede Plattform erschienen, die euch im Moment einfällt. Jetzt kommt es zum Klassentreffen der Puzzleveteranen. Jede Zutat für sich ist heute im Grunde ausgelutscht, doch in Kombination übt Puyo Puyo Tetris eine seltsame Faszination aus.
So viele Modi
Prinzipiell lassen sich in Puyo Puyo Tetris beide Einzelspiele unabhängig voneinander spielen. In der Regel geht es allerdings darum, im Wettkampf gegen den Computer oder bis zu drei Mitspieler zu siegen. Das macht besonders durch das unkomplizierte System der Switch sehr viel Spaß. Vor allem die schiere Masse der unterschiedlichen Modi besticht. Entweder startet ihr eine schnelle Partie direkt aus dem Hauptmenü oder ihr sucht euch das Passende in den Untermenüs heraus. Jeder Modus lässt sich in unterschiedlichen Varianten spielen.
Der Adventure-Modus erzählt eine simple Handlung. In der Kampagne geht es eigentlich immer darum, jemanden mit einer Puyo-Puyo- und/oder einer Tetris-Battle zu besänftigen. Die Handlung wird von soliden Synchronsprechern vorangetrieben, doch es gibt einen Haken: Text und Sprachausgabe sind komplett auf Englisch und können nicht geändert werden. Natürlich sind die Spielprinzipien bekannt, aber gerade jüngere Spieler ohne Englischkenntnisse werden die vermischten Spielmodi vermutlich nicht auf Anhieb verstehen.
Unter Solo Arcade beziehungsweise Multiplayer Arcade stehen Versus, Fusion, Swap, Party, Big Bang und Challenge zur Verfügung. In Versus kann sich jeder Mitspieler entscheiden, ob er mit Puyos oder Tetrominos mitmischen will. Aufgelöste Teile werden den Gegnern unter ihr Feld gemischt, um sie zu behindern. Swap ist ein interessanter Modus, der schnelles Umdenken erfordert und uns am meisten begeistert. Jeder Spieler hat ein Tetris- und ein Puyo-Puyo-Feld. Etwa alle 30 Sekunden wird gewechselt, was gerade am Anfang für Verwirrung sorgt. Ähnlich interessant ist Fusion. Hier spielt ihr mit Puyos und Tetrominos im selben Feld. Ein sehr fordernder Modus, der vor allem dann Spaß macht, wenn man die Einzelspiele im Schlaf beherrscht.
Party mischt einige Items unter die Steine, um für Chaos zu sorgen. Extrem schnell fallende Blöcke oder begrenzte Sicht machen speziell im Multiplayer am meisten Spaß. In Big Bang muss das gesamte Feld in einem Zeitfenster möglichst häufig komplett geleert werden. Wer hier die Oberhand hat, drückt die Lebensleiste seiner Gegner nach unten. Dieser Modus kann sehr schnell zu Ende sein und sorgt gegen sehr erfahrene Spieler eher für Frust. Zu guter Letzt gibt es noch einige kurzweilige Challenges, die vor allem für Einzelspieler gedacht sind. Auch ein in der Testphase sehr flüssig laufender Online-Multiplayer ist mit von der Partie.
Nahe an der Schmerzgrenze
Ob man Puzzlespiele mag oder nicht, einzig die optische und akustische Aufmachung könnte man Puyo Puyo Tetris neben der fehlenden Lokalisierung vorwerfen. Das Charakterdesign und die Hintergründe sind quietschbunt und erinnern entfernt an Flash-Spiele. Viel schlimmer sind aber die sich permanent wiederholenden Sprachsamples der Charaktere, die besonders in aktionsreichen Modi wie aus der Maschinenpistole geschossen kommen. Zwar kann im Optionsmenü je Figur ein zusätzliches Sprach-Pack mit In-Game-Währung gekauft werden, Abhilfe schafft das aber nur bedingt.
Dort können auch einige alternative Grafiksets für Puyos und Tetrominos freigeschaltet werden, um die sehr grelle Aufmachung mehr dem erwachsenen Geschmack anzupassen. Gelungen dagegen ist der neue Remix der Tetris-Melodie, der sofort ins Ohr geht und längst vergessene Kindheitserinnerungen zutage fördert.
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