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Preview - Project CARS : Hoffnungsschimmer für Racing-Fans

  • PC
  • PS4
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Ja, richtig gelesen, Project CARS verfügt über dynamisches Wetter, das sich im Verlauf längerer Rennen verändern kann. Auch hier könnt ihr bestimmen, ob das in Echtzeit oder beschleunigt passiert. Den vorliegenden Versionen nach ist die Wetterdynamik allerdings auf die PC-Version beschränkt, in der PS4-Version war die Einstellung für echtes Wetter nicht zu entdecken. Was allerdings nicht heißen muss, dass sie in der finalen Version nicht vorhanden sein wird – die PS4-Fassung scheint schon etwas älteren Datums zu sein als die PC-Version.

Anspruch auf der Piste

Auf der Piste bemerkt man schnell, dass Project CARS selbst auf der Amateurstufe schon zu den anspruchsvolleren Rennsimulationen zählt. Die Boliden sind je nach Typ mehr oder minder empfindlich. Wer meint, mit Vollgas voll über einen Curb rauschen zu können, findet sich schnell im Karussell wieder, und zu viel Gas vor einer Kurve garantiert einen schnellen Abflug ins Kiesbett. Wer alle Fahrhilfen deaktiviert, den Schaden auf volle Pulle stellt und dazu noch mit kompletten Regeln, Reifenverschleiß und Sprit spielt, der hat richtig was zu tun.

Die Steuerung ist sensibel, aber gut zu handhaben, wenn man sich etwas eingewöhnt hat. An Perspektiven mangelt es nicht: Stoßstange, Motorhaube, Dachkamera, Draufsicht von hinten, dazu noch Cockpit-Perspektive aus Fahrersicht, zentriert und aus Helmperspektive mit schicker Einbindung von Unschärfe durch das Visier – alles da, was das Herz begehrt. Gerade die Helmperspektive macht das Fahren nochmals um einiges intensiver.

Das Fahrzeugverhalten bleibt nachvollziehbar und ist für jedes Fahrzeug anders, weswegen es durchaus Sinn ergibt, öfter mal die Trainingsrennen zu absolvieren, um Strecken und Fahrzeuge kennenzulernen. Oder um sich mit den Wetterbedingungen vertraut zu machen, denn gerade bei Regen wird die Sache richtig tückisch. Diesbezüglich sind wir gespannt, wie sich auf lange Sicht Einstellungen, Reifenwahl und Witterung zueinander verhalten, ebenso wie sich der Einfluss von Sprit und Reifenverschleiß bemerkbar macht. Das werden wir dann im Test klären, sobald wir die finale Version vorliegen haben.

Auch konnten wir generell noch einige Seltsamkeiten ausmachen, speziell nach einigen Kollisionen war die Physik irgendwie komplett von der Rolle und das Fahrverhalten auf nasser Straße erinnerte zuweilen stark an Fahren auf Schmierseife. Da muss noch einiges nachgebessert werden. Positiv fällt die Reifenphysik auf. Es macht sich zum Beispiel deutlich bemerkbar, wenn ihr noch kaltes Gummi auf den Rädern habt. Die ersten ein oder zwei Runden eines Rennens sollten Kurven daher etwas vorsichtig angegangen werden, doch der Grip wird dann mit der Zeit dank wärmerer Reifen spürbar besser.

Natürlich seid ihr nicht allein auf der Piste, sondern könnt euch mit KI-Gegnern herumschlagen, deren Stärke, wie erwähnt, in mehreren Stufen angepasst werden kann. Die Gegner hinterlassen so weit bereits einen guten Eindruck. Von Gummiband-KI ist wenig zu sehen. Die Kontrahenten begehen Fahrfehler und kämpfen erbittert um ihre Positionen. Mitunter geschieht das noch etwas zu rabiat, bei unseren ersten Rennen kam es ein bisschen zu häufig zu Kollisionen und die Reaktion unserer Fahrzeuge auf Kollisionen fühlte sich ein wenig merkwürdig an. Ansonsten lassen Fahrphysik und Fahrverhalten ebenso wie die KI auf ein erfreulich forderndes und authentisches Rennvergnügen hoffen.

Umwerfende Grafik

Technisch haut einen der Titel zumindest auf dem PC jetzt schon aus den Socken. Insbesondere in Anbetracht dessen, dass je nach Strecke bis zu 56 Fahrzeuge (auf PS4 45) gleichzeitig unterwegs sein können. Selbst mit derart vielen Fahrzeugen auf der Strecke, und das bei Regen und Nebel inklusive Rückspiegel, kam die Bildrate nicht ein einziges Mal ins Rutschen. Auch sonst ist das Spiel ein Hingucker. Fahrzeuge und Strecken sind enorm detailliert mit toller Fernsicht, wunderbaren Lichtstimmungen, schönen Effekten, klasse Schadensmodell und prima Lackspiegelungen – überaus beeindruckend, was Slightly Mad hier vorlegt. Die PS4-Version wirkt insgesamt schwächer, allerdings schien die Version auch noch etwas älter zu sein, weswegen wir hier noch nicht gleich die Flinte ins Korn werfen.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Potenzial zu einem klasse Rennspiel

Mir liegt noch so viel auf der Zunge, das ich euch noch nicht verraten darf, sei es zur Karriere, zum Online-Modus oder zu anderen Inhalten von Project CARS. Das, was wir anspielen konnten, lässt aber auf ein richtig geiles Rennspiel mit Anspruch hoffen. Der Titel sieht nicht nur erstklassig aus, sondern fährt sich auch so. Die Fahrzeugauswahl geht ebenso in Ordnung wie das Streckenangebot. Beeindruckend vor allem, dass sich derzeit bis zu 56 (PS4: 45) Fahrzeuge mit knackiger KI bei teils extremen Wetterbedingungen auf der Piste tummeln können, ohne dass das Spiel in die Knie geht. Ein paar Sachen gilt es allerdings noch zu optimieren, speziell im Hinblick auf die Kollisionsfreudigkeit der Gegner und einigen merkwürdigen physikalischen Erscheinungen bei Kollisionen und Probleme der Fahrphysik bei regennasser Fahrbahn. Und natürlich bleibt abzuwarten, wie der Titel sich in den wichtigen Disziplinen Karriere und Online-Modus durchbeißen kann. Denn gerade dort dürfen die Entwickler sich keine Schwächen leisten – die Motivation in der Karriere muss ebenso stimmen wie der Netcode und das Regelwerk für den Online-Modus. Aber das Potenzial ist da, sodass wir uns auf ein rundum gelungenes Rennspiel einstellen können. Ich freue mich darauf. Es wird gerade auf dem PC mal wieder Zeit für ein richtig gutes Rennspiel, nachdem Konkurrent Codemasters im vergangenen Jahr auf ganzer Linie enttäuschte.

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