Test - Pro Evolution Soccer 2008 : Pflichterfüllung vom Edelkicker auf PS2
- PS2
Wer mit den ganzen Fantasiespielern wenig anfangen kann, der darf natürlich zu dem hervorragenden Editor greifen und die Daten nachträglich verändern: Körpergröße, Spielerwerte, ja, sogar das Design der Fußballschuhe kann verändert werden. Fans werden zudem mit Sicherheit entsprechende Datensätze erstellen, damit die fehlenden Lizenzen nicht so stark ins Gewicht fallen. Dennoch wünschen wir uns für die nächsten Jahre, dass Konami ein wenig aktiver wird bei der Lizenzierung neuer Vereine oder Ligen – man muss ja nicht gleich mit EA konkurrieren, aber der eine oder andere deutsche Verein würde den Verkaufszahlen sicher nicht schaden. Zumal nicht jeder in der Lage ist, die Originaldaten durch Fan-Patches zu aktualisieren.
Technischer StillstandGrafisch hat der Kick in diesem Jahr keinen echten Schritt nach vorn gemacht. Gegenüber der Konkurrenz sehen die Spielermodelle besser aus, auch der Torjubel und die Animationen sind durchaus gut gelungen. Aber im Großen und Ganzen kann sich die Grafik auch auf der PS2 nicht mit 'FIFA 08' für dieselbe Plattform messen. Als eingefleischter 'Pro Evo'-Fan kann man diesen Makel aber sicherlich verzeihen. Verschmerzen wollen wir allerdings nicht die mitunter grausame musikalische Untermalung. Wo im Hauptmenü teilweise noch Rock gespielt wird, ertönt in einigen Untermenüs nerviger Techno, der definitiv von der DVD verbannt gehört. Während die Stadionatmosphäre deutlich hinter der von 'FIFA 08' zurückbleibt, sind zumindest die beiden Kommentatoren durchaus brauchbar.
Nun stellt sich also für Besitzer der Vorjahresversion die Frage: Lohnt sich der Kauf überhaupt? Ein paar neue Modi, eine kaum verbesserte Optik, ein guter Editor und eine etwas cleverere KI, das sind die neuen Features der diesjährigen 'PES'-Version. Anders als bei 'FIFA 08', wo die aktualisierten Lizenzdaten die treibende Kraft hinter den Verkaufszahlen sind, findet sich bei 'Pro Evolution Soccer 2008' aber kein triftiger Grund, 50 Euro für das Spiel auszugeben, das mehr oder weniger der Vorjahresversion entspricht. Deswegen kann das einjährige Pausieren oder der Wechsel zur zumindest optisch deutlich besseren Next-Gen-Version eine Alternative darstellen, die jeder potenzielle Käufer in Betracht ziehen sollte.
Kommentarezum Artikel