Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Test - Pro Evolution Soccer 2008 : Bleibt Konami an der Tabellenspitze?

  • PC
  • X360
Von  |  |  | Kommentieren

Ein für Einsteiger interessantes Feature, das den Current-Gen-Kickern vorbehalten bleibt, ist der sehr interessante Trainingsmodus. Dieser wurde nur sehr rudimentär auf der Xbox 360 und dem PC eingebunden: Ecken, Freistöße, Schüsse und Defensivverhalten lassen sich in Trainingseinheiten üben. Was fehlt: Erklärungen. So bleibt Neulingen nicht anderes übrig, als mit den Buttons herumzuexperimentieren, Experten zu fragen oder die PS2-Version zu spielen.

Die hat von Konami nämlich einen sehr umfangreichen Trainingsmodus erhalten, in dem ihr alle Tricks in Form von interaktiven Videos erlernt. Das Video hält an einer bestimmten Stelle an, ihr müsst dann die eingeblendete Tastenkombination drücken. Die Animation läuft erst dann weiter, wenn ihr die richtigen Buttons drückt. Fortgeschrittenen Spielern ist es zudem möglich, gesonderte Trainingseinheiten zu absolvieren und dafür Punkte zu kassieren. Schade, dass Next-Gen-Kicker in diese vorbildliche Umsetzung keinen Fuß setzen werden.

Nobody is perfect!

Nach den ersten Freundschaftsspielen kann sich der Spieler entscheiden, ob er ein Jahr mit einem Team in der entsprechenden Liga spielt oder ob er eine Manager-Karriere anstrebt. Im Liga-Modus spielt ihr ein Jahr mit eurem Lieblingsclub in dessen Liga – mit dem AC Mailand könnt ihr so beispielsweise die Serie A gewinnen, mit dem FC Barcelona die Primera Division und so weiter. Mit Transfers neue Spieler zu eurem Verein zu locken, ist allerdings nicht möglich.

Das ist bei der Meisterliga anders. Dort wählt ihr wie immer zu Beginn, ob ihr mit Lizenz- oder Fantasiespielern auflaufen oder ob ihr euch gleich ein eigenes Team erstellen wollt. Die beiden letztgenannten Varianten sind dabei deutlich herausfordernder, weil man in seiner Mannschaft zunächst keine übermäßig starken Spieler hat, sondern eine Truppe von Nobodys zum Erfolg führen soll. Diese lassen sich aber im Verlauf der Saison zu Weltstars machen, wenn man entsprechende Leistungen auf dem Platz abliefert.

Gespielt wird in fiktiven Ligen gegen andere europäische Vereinsmannschaften. So sammelt ihr für jeden Sieg Punkte, könnt so aufsteigen und euch im Verlaufe mehrerer Saisons gegen eine Reihe von Topclubs durchsetzen, eine starke Truppe auf den Platz stellen, neue Spieler verpflichten und andere verkaufen. So macht ihr eure Nobodys schließlich zu Weltklassefußballern. Das ist spannend, aufgrund des komplett anderen Ansatzes als bei 'FIFA 08' auch eine gelungene Abwechslung. An die Komplexität des Manager-Modus der Konkurrenz kommt dieser Modus aber trotz allem nicht heran.

(Daten-)Transfer geplatzt

'Pro Evolution Soccer 2008' hat also verschiedene Modi, mit denen Spieler längerfristig an die Konsole gebunden werden. Auch der Mehrspielermodus will dieses Jahr Spieler anlocken, und schafft das mehr oder weniger auch. Schade: Der 2on2-Modus wurde nicht mehr integriert. Die Fangemeinde nimmt's gelassen, sonderlich beliebt war diese Spielvariante ohnehin nie.

Was uns aber viel mehr nervt, sind die doch mitunter argen Probleme bei Online-Partien. Es gibt teilweise heftige Verzögerungen, die eine Online-Partie fast unmöglich machen – egal auf welchem System. Das ist ein wenig schade, weil der Mehrspielermodus definitiv einer der interessantesten ist. Ferner nervt gerade in diesem Modus die schwache Keeper-KI. Da muss Konami unbedingt nachbessern! >>

Fazit

Sören Lohse - Portraitvon Sören Lohse
Ich sehe es schon kommen: Böse Fan-Mails, die mir wüste Beschimpfungen an den Kopf werfen – Inkompetenz und mangelnder Fußball-Fachverstand sind davon noch die nettesten. Aber ich bleibe dabei: 'Pro Evolution Soccer 2008' kann ich nicht guten Gewissens als die derzeit beste Fußballsimulation bezeichnen – zumindest nicht auf den Next-Gen-Konsolen. 'FIFA' ist in diesem Jahr einfach stärker, in fast allen Belangen. Klar, spielerisch hat Konamis Fußballsimulation noch immer die Nase vorn, sieht man mal von den sprunghaft ansteigenden Schwierigkeitsgraden ab. Aber gerade in puncto Optik und Lizenzen hinkt man noch deutlich hinter EA hinterher. Und deswegen ist 'PES 2008' wie Pippo Inzaghi: Beide liefern das, was man von ihnen erwartet, und das sogar ziemlich zuverlässig. Aber auch nicht mehr. Das nennt man Stillstand. Und der ist tödlich, wenn die talentiertere Konkurrenz schon auf der Ersatzbank wartet. Auf dem PC sieht die Sache ein wenig freundlicher aus, aber auch nur, weil die Konkurrenz hier schwächelt. Es fällt deswegen sehr leicht zu sagen, dass der Kick von Konami der neue Genrestandard ist. Gerade optisch übersteigt 'PES 2008' die PC-Fassung von 'FIFA 08' deutlich und spielerisch war man ohnehin all die Jahre besser. Konami sollte nur aufpassen, dem Arcade-Trend, dem man in diesem Jahr ein wenig nachgegangen ist, nicht zu viel Gewicht zu schenken, um nicht die alten Fans der Serie zu vergraulen.

Überblick

Pro

  • großer Grafik-Sprung gegenüber der Vorjahresversion (X360)
  • neue Grafikreferenz bei den Fußballspielen (PC)
  • bessere Präsentation abseits des Rasens
  • nach wie vor die beste Simulation des Sports
  • Teamvision sorgt für noch bessere KI-Gegner
  • sehr umfangreicher Editor

Contra

  • sprunghaft ansteigender Schwierigkeitsgrad
  • kaum neue Lizenzen
  • abgespeckter Trainings-Modus
  • Lags im Mehrspielermodus
  • schwache Torhüter-KI

Könnte dichinteressieren

Kommentarezum Artikel