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Test - Prince of Persia : PC-Version kann mithalten

  • PC
  • PS3
  • X360
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Ärgerlich ist, dass bei vielen Kämpfen die Kamera nicht manuell justiert werden kann und sich die Ausrichtung der Steuerung ändert. Das ist vor allem dann lästig, wenn ihr den Gegner an eine bestimmte Stelle manövrieren müsst. Ebenfalls eher lästig sind kleinere Quick-Time-Events, die ab und an im Kampf eingestreut werden. Und warum sich der sonst so agile Prinz, abgesehen von seinen Attacken im Kampf, kaum beziehungsweise nur langsam bewegen lässt, wissen wohl die Götter. Sowohl PC- als auch Konsolensteuerung wissen zu überzeugen. Auf dem PC seid ihr mit WASD, Maus und einigen sinnvoll gelegten Tasten ohne Probleme bei der Sache.

Damenbegleitung unbedingt erwünscht

Die wohl größte Besonderheit des Spiels ist, dass ihr als Prinz nicht allein unterwegs seid, sondern von der KI-gesteuerten Elika begleitet werdet. Damit ist Ubisoft ein kleiner Geniestreich gelungen. Nie zuvor ist einem der Sidekick so ans Herz gewachsen wie in diesem Spiel. Das liegt vor allem daran, dass es stets und ständig Interaktionen mit ihr gibt. Sei es in Form von Dialogen oder beim Springen, Klettern und Kämpfen. Dass Elika dank der guten KI einem dabei absolut nie im Weg steht, grenzt beinah an ein Wunder. Freundlicherweise ist sie auch gleichzeitig noch euer Wegweiser, der euch per Knopfdruck zeigt, wo ihr hinmüsst.

Speziell Elikas magische Fähigkeiten kommen oft zum Einsatz. Im Kampf könnt ihr per Tastendruck eine Magieattacke loslassen. Beim Springen wird der Doppelsprung mithilfe von Elika umgesetzt. Stürzt ihr ab, ist Elika zur Stelle und rettet euch auf magische Weise. Und haut es euch im Kampf nieder, könnt ihr euch auch dort bei Elika bedanken, dass ihr nicht auf dem virtuellen Friedhof landet. Sterben könnt ihr nicht in Prince of Persia, diesen Aspekt hat sich Ubisoft zu Gunsten eines reibungslosen Spielflusses komplett gespart. Einzige Strafe: Gegner heilen sich um einige Prozente, wenn ihr im Kampf „getötet" werdet.

Das mag dem einen gefallen, dem anderen nicht. Ja, das Spiel ist dadurch im Grunde sehr simpel und bietet nicht das, was ein gestandener Gamer unter Herausforderung versteht. Das Gute daran ist wiederum, dass der Titel dadurch nie frustrierend wird und euch ungestraft experimentieren lässt. Der Spielfluss wird stets aufrechterhalten, und das ist gut so. Prince of Persia erreicht genau dann nämlich seinen größten Reiz, wenn es richtig im Fluss ist, ihr eure Manöver ohne Zögern und Überlegen ausführt, die Animationen von Sprüngen und Klettereien nahtlos ineinander übergehen.

Märchenwelt aus dem Malkasten

Ein hohes Maß an Faszination bewirken die Umgebungen. Mal korrumpiert in Grautönen mit waberndem bösartigem Schleim oder Tentakeln an den Wänden. Dann, nach der Heilung, in satten grünen Farben mit gänzlich neuen Wegen durch die Beseitigung des Bösen. Und es gibt gute Gründe, nach der Heilung die Levels nochmals zu durchstreifen. Ihr müsst nämlich Lichtsamen sammeln, um für Elika neue Kräfte zu aktivieren und damit neue Levelabschnitte freizuschalten.

Die nachträglich veröffentlichte PC-Version hinterlässt nicht nur hinsichtlich der Steuerung einen guten Eindruck. Die Grafik sieht prima aus, die Portierung ist gut gelungen und über die Performance kann man nicht meckern. Selbst mit voll zugeschaltetem Antialiasing gab es auf unserem Testrechner absolut keine Probleme.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Im Grunde ist Prince of Persia fast schon weniger ein Spiel als eine visuelle Erlebnisreise in einer orientalischen Märchenwelt, die 1001 Nacht alle Ehre machen würde. Sicherlich wird der wie gemalt wirkende Grafikstil nicht jedem gefallen, ebenso wie die eingängige, aber stark automatisierte Steuerung. Während Mirror's Edge mit dem Zwang zur Präzision arbeitet, verzeiht Prince of Persia vieles und stellt das Erlebnis an sich in den Vordergrund, bietet aber einen durchaus nicht unähnlichen Flow, wenn man das Prinzip verstanden hat und nahtlos durch die Levels turnt. Prince of Persia zieht einen durch die wundervollen Umgebungen, die interessanten Kämpfe, die überzogenen, aber ungemein geschmeidigen Sprung- und Kletteranimationen und das grandiose Zusammenspiel zwischen Prinz und Elika in seinen Bann. Hier geht es nicht darum, sich mit knallharten Bossmonstern herumzuschlagen oder frustrierende Stürze in Polygon-Abgründe zu absolvieren, sondern sich ein paar Stunden lang von einer virtuellen Märchenstunde verzaubern zu lassen. Das klingt alles fast zu schön, um wahr zu sein. Ist es auch, denn eine Schwäche zeigt sich schon recht schnell: Wiederholung. Im Grunde besteht das Spiel aus einer Aneinanderreihung von immer denselben Abläufen und tapst damit in dieselbe Falle wie Assassin's Creed. 24 Mal Level auswählen, rumklettern, Boss umhauen, Lichtsamen einsammeln, fertig. Der nächste bitte. Etwas mehr spielerische Vielfalt und Einfallsreichtum hätte ich mir da doch gewünscht. Nachtrag: Die nachträglich veröffentlichte PC-Version überzeugt mit sinnvoller Steuerung und guter Performance, daher auch hier die gleiche Wertung.

Überblick

Pro

  • toller künstlerischer Grafikstil
  • gute Sprecher
  • Elika als klasse Sidekick
  • simple, eingängige Steuerung
  • einige bildschöne Levelabschnitte
  • interessantes Kampfsystem
  • einige spektakuläre Kämpfe
  • detailreiche Grafik
  • geschmeidige Animationen
  • erstklassige Begleiter-KI

Contra

  • Prinz kommt unsympathisch rüber
  • Gameplay wiederholt sich stark
  • kaum echte Rätsel oder Fallen
  • Steuerung wirkt teilweise zu stark automatisiert
  • Kamera im Kampf nicht justierbar

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