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Test - Prey : Prey

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Eine wichtige Rolle spielen auch Portale, die euch in der Art eines Teleporters von einem Ort zum anderen bringen. Das reicht euch immer noch nicht? Kein Problem, denn was wäre ein richtiger Indianer ohne mystische Kräfte? Tommy erlernt von seinem Großvater schon zu Beginn des Abenteuers, wie sein Geist den Körper verlassen und somit Energieschirme und andere Hindernisse durchqueren kann. Auf Knopfdruck schwebt ihr als Geistererscheinung durch die Gänge, was auch optisch schick präsentiert wird. Der Spirit Walk und die bereits erwähnten Wandgänge sowie die Portale greifen teilweise ineinander und machen einen Großteil der Rätsel aus. Das sorgt für reichlich Abwechslung neben den Feuergefechten. Allerdings wirkt gerade der Spirit Walk etwas unausgegoren bzw. oberflächlich. Zwar könnt ihr in Geisterform mit einem Bogen schießen, doch man hätte deutlich mehr aus dieser Idee rausholen können. Hinzu kommt die Tatsache, dass der Level- und Rätselaufbau ziemlich linear geraten sind.

Prey – Multiplayerbericht

Wir haben uns bei der Bewertung des Multiplayer-Parts von 'Prey' etwas mehr Zeit gelassen, um auf eine größere Auswahl von Servern für Internet-Partien zurückgreifen zu können. Doch hier gibt es leider schon die erste kleine Enttäuschung. Selbst einige Tage nach dem Release ist die Liste der verfügbaren Server recht überschaubar – hoffentlich ändert sich das in den kommenden Wochen noch.

Der Multiplayer-Part von 'Prey' fällt prinzipiell recht karg aus: Bis zu acht Spieler jagen sich im Deathmatch bzw. Team-Deathmatch durch die Aliengewölbe. Vergeblich sucht ihr andere Spielmodi, wie etwa Capture the Flag oder kooperative Schlachtfeldvarianten. Ok, für Letztere ist 'Prey' tatsächlich nicht ausgelegt, dennoch ist die Ausstattung etwas mager. Insgesamt stehen euch acht Maps für eure Partien zur Auswahl, die allesamt einen ordentlichen Eindruck machen. Teilweise stammen diese mehr oder weniger direkt aus dem Solopart des Spiels oder sind zumindest in Bezug auf Architektur und Style an das Alienraumschiff angepasst. Zwei Karten bieten euch zudem die Möglichkeit, in ein Shuttle zu steigen und packende Dogfights auszutragen. Dass die Gefechte, insgesamt gesehen, dennoch einen gewissen Reiz haben, liegt vor allem an den Wandgängen. Ihr solltet stets die Augen offen halten, denn Gefahr droht bei den Deathmatch-Runden von überall – selbst von oben. Gerade Verfolgungsjagden quer über die Karte und an der Decke eines Raumes entlang sind schon ein ganz besonderes Ereignis. Ebenso erfreulich ist die Performance der Multiplayer-Partien. Selbst auf der Xbox 360 laufen Online-Scharmützel ohne nennenswerte Ruckler oder Lags ab, die schon für so manch anderen First-Person-Shooter der Todesstoß waren.

Insgesamt kommt der Multiplayer-Part von 'Prey' gerade noch über den Durchschnitt hinaus. Ja, die Karten sind recht gut gelungen und vor allem die Märsche an Wand und Decke bringen die nötige Würze ins Spiel. Der Umfang ist jedoch etwas mager und Deathmatch-Gefechte zaubern andere Shooter einfach besser auf den Bildschirm. Somit lautet das kurze Fazit: Nett, mehr aber nicht.

Ungewohnter Anblick

Wie eingangs bereits erwähnt, basiert 'Prey' auf einer modifizierten Variante der 'Doom 3'-Engine. Diesen Ursprung kann das Spiel auch nicht wirklich verbergen, denn immer wieder trifft man auf die bekannten Bump Mappings, Metall- und Spiegeleffekte. Dennoch versprüht 'Prey' ein eigenes Flair, was primär am gelungenen Leveldesign liegt. Immer dann, wenn ihr beginnt, euch über Laborgänge aufzuregen, landet ihr in einem gänzlich anderen Sektor. Etwas mehr Abwechslung hätte es jedoch beim Monsterdesign geben dürfen. Gerade mal etwas mehr als ein Dutzend Gegnertypen stellen sich euch in den Weg, die zwar ebenso schick wie fremdartig aussehen, doch das gewisse Etwas fehlt ihnen. Das kann man über die Waffen- und Spezialeffekte nicht reinen Gewissens sagen. Ständig kracht, blitzt und flackert etwas, sodass euer Rechner schon mal gehörig ins Schwitzen gerät. Gerade die Bossfights sind packend inszeniert.

Ein Spiele-Oscar gebührt der Soundkulisse von 'Prey'. Sowohl die Waffeneffekte als auch die englische Sprachausgabe sind grandios. Ein echter Lacher: Die Radiosendung mit Art Bell, die ihr immer wieder zu hören bekommt, beweist den Humor von Human Head. Untermalt wird das Geschehen von einem dynamischen Soundtrack aus der Feder von Jeremy Soule ('Oblivion', 'Guild Wars: Faction'), der von besinnlichen Klängen bis hin zu treibenden Rhythmen alles zu bieten hat, was ein Spiel in Richtung Cineastik führt – exzellent.

Fazit

André Linken - Portraitvon André Linken
Es ist verdammt schwer, sich bei 'Prey' auf harte Fakten zu konzentrieren. Selten zuvor hat mich ein Shooter dermaßen vor den Monitor gebannt wie dieses Spiel. In Sachen Atmosphäre, Storyführung und Dramatik hat 'Prey' einen Sonderpreis verdient, was durch die gelungene Optik und den famosen Soundtrack nur noch verstärkt wird. Mit rund zehn Stunden Spielzeit ist die Alienhatz auch nicht zu kurz geraten. Allerdings gibt es den ein oder anderen Haken: Die Shootouts sind zu statisch, es gibt zu wenig Gegnertypen und die KI ist alles andere als berauschend. Aus dem Spirit Walk hätte man ebenfalls mehr machen können und müssen. Das kratzt am Spielspaß, geht jedoch in der exzellenten Präsentation der Ereignisse sowie den coolen Ideen (Portale, Wandgänge) fast schon unter. Hach, und diese Gags am Rande ... Wer die aufgezählten Mängel verschmerzen kann, bekommt einen grandios inszenierten Shooter serviert.

Überblick

Pro

  • packende Atmosphäre
  • gutes Leveldesign
  • frische Ideen (Portale, Spirit Walk etc.)
  • grandioser Soundtrack
  • intensive Präsentation

Contra

  • Shootouts zu statisch
  • Gegner-KI ist dumm
  • Aufbau zu linear

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