Test - Pokémon Mystery Dungeon: Erkundungsteam Dunkelheit / Zeit : Wenig Neues aus dem Pokémon-Dungeon
- DS(i)
Besser, aber noch nicht gut
So manche Mankos der 'Mystery Dungeon'-Reihe zehren am Spielspaß. Leider sind die Dungeons nach wie vor ziemlich öde ausgefallen. Natürlich darf man von zufallsgenerierten Levels kein super Design erwarten, aber etwas mehr Abwechslung dürfte schon sein. Darüber hinaus nervt es, dass ihr zwischen den Ebenen nicht hin- und herwechseln dürft, die Dungeons nicht verlassen könnt und nach dem Ableben häufig in der Gilde oder einem Speicherpunkt außerhalb der Dungeons neu beginnen müsst. Es versteht sich, dass ihr dabei Geld und Items verliert.
Umso ärgerlicher, dass das Kampfsystem nicht so viel motivierende Tiefe besitzt wie in den sonstigen 'Pokémon'-Episoden. Was wäre ein 'Pokémon'-Spiel ohne Sammelfunktion? Genau dieses Feature gibt es natürlich auch im vorliegenden Teil und ist sicher der Hauptgrund, weshalb Fans von Pikachu & Co. nach wie vor ihren Spaß haben. Besiegt ihr nämlich ein böses Pokémon oder rettet ein friedlich gesinntes Monsterchen, kommt das in euer Team oder aber steht in der Gilde auf Abruf bereit. Knapp 500 Pokémon gilt es zu entdecken.
Grundlegend Neues sucht man im Vergleich zu den Vorgängern vergeblich. In weiten Teilen spielt sich die neue Fassung gleich. Immerhin gibt es aber auch Steigerungen gegenüber dem letzten 'Pokémon Mystery Dungeon' zu berichten: Der Schwierigkeitsgrad ist nach wie vor hoch, insgesamt ist das Spiel trotz fehlenden Tutorials aber merklich einsteigerfreundlicher ausgefallen. Dazu zählt auch, dass es nun endlich, zumindest in einigen Dungeons, Speicherpunkte gibt.
Überdies weiß die Story wirklich zu gefallen. Ihr müsst euch zwar oft gedulden, bis die eigentliche Handlung vorangetrieben wird, aber die kinderfreundliche Geschichte ist spannend, punktet mit guten deutschen Dialogen und wird hübsch präsentiert. Solche Story-Schauplätze sind die visuellen Highlights, die Dungeons dagegen wirken grafisch furchtbar hässlich. Überhaupt ist die 2D-Grafik zu schlicht - anstatt auf DS-Niveau ist sie abseits der erhöhten Farbpalette höchstens auf einem durchschnittlichen GBA-Level anzusiedeln. Ähnliches beim Sound: Die etwas oberflächlich klingenden, insgesamt aber hübschen Melodien gehen in Ordnung, die Soundeffekte dagegen erinnern mehr an frühere Game-Boy-'Pokémon'-Zeiten - so viel Nostalgie muss nicht sein.
Wie gehabt kommt auch dieses 'Pokémon'-Spiel in zwei verschiedenen Versionen in den Handel, nämlich als 'Pokémon Mystery Dungeon: Erkundungsteam Zeit' und 'Pokémon Mystery Dungeon: Erkundungsteam Dunkelheit'. Die Unterschiede zwischen den Varianten sind ebenfalls wie üblich höchst marginal. Ihr trefft nicht auf alle Pokémon, wenn ihr nur eine Version besitzt, außerdem bekommt ihr nicht alle Items und Angriffsmanöver zu Gesicht. Ein Tauschhandel mit Gegenständen einer anderen Version ist aber natürlich möglich.
S.O.S.
Ein nettes Feature ist der Zweispielermodus. Ihr dürft zwar nicht gleichzeitig loslegen, sterbt ihr aber in einem Dungeon, könnt ihr an einen Kumpel per lokalen Datenaustausch oder online über das Wi-Fi-System einen Hilferuf aussenden. Hat euer Kollege dasselbe Dungeon schon gemeistert, kann er euch retten, sodass ihr keine Gegenstände verliert und weiterzocken dürft. Allerdings braucht es Geduld, denn bis ihr gerettet werdet, könnt ihr nicht viel mehr machen, als auf einer Insel Däumchen drehen. Trotzdem eine nette Community-Idee. Weniger originell fällt der standardmäßige Tausch von Items und Teams beziehungsweise Pokémon-Wesen aus.
Kommentarezum Artikel