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Special - PlayStation Vita : Wiedergeburt?

  • PSV
Von  |  |  | Kommentieren

Die PlayStation Vita hatte es in der letzten Zeit nicht leicht. Zwar konnte der Handheld stets mit seiner hochwertigen Verarbeitung punkten, in Sachen Verkaufszahlen hielt sich die Begeisterung jedoch in Grenzen. Zu teuer war das Gerät in seiner Standardausführung, um bei den Kunden großen Anklang zu finden. Zu klein die Software-Bibliothek, um einen Kauf des Gerätes zu rechtfertigen. Es folgte ein Teufelskreis: Manche Publisher entwickelten keine Titel mehr für die Plattform, da sich diese angeblich nicht verkaufte, Spieler wollten wiederum von der Vita nichts wissen, da es angeblich keine Software-Unterstützung seitens der Entwickler gab. Viele sahen die Zeit der Vita schon abgelaufen - und plötzlich kamen die Indies und eine TV-Box.

Sony macht schon seit einiger Zeit keinen Hehl daraus, dass man sich vermehrt um Indie-Entwickler bemüht. Auf der diesjährigen gamescom wurde dieser Standpunkt noch mal gefestigt. Über zehn Neuankündigung gab es für die Vita im Indie-Sektor zu verzeichnen, darunter stark gehandelte Titel wie Hotline Miami 2: Wrong Number, The Binding of Isaac: Rebirth und Fez. Mit der Indie-Offensive möchte Sony dafür sorgen, dass die Vita mit Spielen gefüttert wird, damit die Zielgruppe Gefallen an dem Gerät findet. Dieser Schachzug ist alles andere als dumm. Indie-Entwickler sehen sich mit der stark wachsenden Szene einer immer größer werdenden Konkurrenz konfrontiert.

„Du willst Lotto spielen? Dann entwickle für iOS“

Plattformen wie Steam oder der iOS-App-Store quellen heutzutage vor kleinen kreativen Titeln über. Als unabhängiger Entwickler gleicht es somit einem Glücksspiel, aus der Masse herauszustechen und durch virales Marketing Gehör zu finden. Sony gibt diesen Entwicklern eine frische Plattform und wirbt mit dessen Titeln aggressiv. Dadurch entsteht eine gegenseitige Befruchtung, wie sie besser nicht sein könnte. Unabhängige Entwickler erhalten eine Plattform, auf der ihre Titel beworben und schmackhaft gemacht werden. Sony erhält im Gegenzug für einen verhältnismäßig geringen Kostenaufwand hochwertige Titel für die PlayStation Vita, während Spieler, die über keinen PC verfügen oder diesen nicht für das Spielen nutzen, in den Genuss einzigartiger und vor allem günstiger Titel kommen.

Shahid Kamal Ahmad, Senior Business Development Manager bei Sony und Kopf hinter der Indie-Offensive, hat es bei den Kollegen von Polygon auf den Punkt gebracht: „Wenn du Lotto spielen willst, veröffentliche dein Spiel für iOS [iPhone, iPod Touch, iPad] – denn das ist genau dasselbe. Du hoffst, dass dein Titel entdeckt wird und die Leute darüber reden. Während auf der Vita jeden Tag nach neuen Inhalten geschaut wird und diese dann wie ein Wildbrand verbreitet werden.“ Das ist eine deutliche Ansage, die Indie-Entwickler gerne hören werden. Erste Resultate zeigen, dass sich der Aufwand für alle Parteien als lohnend erweist. „Immer mehr Entwickler fahren auf der Vita einen im Durchschnitt höheren Gewinn ein als auf anderen Plattformen. Wenn sich Spieler eine Vita besorgen, wollen sie auch Spiele kaufen“, so Ahmad.

Das Ass im Ärmel

Bevor wir auf die weiteren Aspekte der Vita eingehen, gilt es, noch ein Spiel zu erwähnen, das die meisten derzeit sträflich zu unterschätzen scheinen: Minecraft. Insgesamt 20 Millionen verkaufte Einheiten, zehn Millionen alleine auf mobilen Geräten. Der japanische Konzern hat es geschafft, die Gelddruckmaschine aus dem Hause Mojang für Sony-Plattformen zu gewinnen, und hat damit nicht weniger als eine Geheimwaffe in petto. Minecraft ist ein Phänomen, das von Spielern jeden Alters zelebriert wird. Selbst pädagogische Einrichtungen wie Schulen oder Jugendtagesstätten setzen mittlerweile auf den Titel. Was wäre, wenn es ein Vita-Bundle geben würde, das Konsole und Spiel beinhaltet? Erstmalig wäre es möglich, Minecraft mit voller Knopfunterstützung, vernünftigen Analog-Sticks und Full-HD-Bildschirm mitzunehmen und überall zu spielen. Ist der Erfolg programmiert? Abwegig ist das nicht.

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