Test - DualSense Edge : Sonys Luxus-Controller für die PS5
- PS5
Ihr wollt das Quäntchen mehr Kontrolle? Präzisere Eingaben und frei belegbare Tasten? Das bietet euch Sonys DualSense Edge auf jeden Fall. Doch angesichts seines stolzen Preises von 239,99 Euro sollte der Controller besser noch einige Funktionen drauflegen. Wie sieht es beispielsweise mit einer asynchronen Positionierung der Sticks aus?
Damit wären wir direkt bei der schlechtesten Nachricht: Die klassische Anordnung lässt sich nicht verändern. Das Digikreuz bleibt also links oben im Gehäuse verankert, während die beiden Analogsticks wie beim gewöhnlichen DualSense mittig nebeneinander liegen. Ein Austausch der beiden Stick-Module ist zwar möglich, allerdings nur gegen einen gleichwertigen Ersatz, der rund 25 Euro kostet. Das kann man auf zwei Arten sehen: Entweder als guten Service seitens Sony oder als Eingeständnis, dass ihre kleinen Analog-Knüppel im Dauerbetrieb nicht allzu lange durchhalten.
Apropos Sticks: In der ausgesprochen stabilen Transportschale des DualSense Edge befinden sich zwei verschiedene Paar konvexe Modelle mit Längen von 1,0 Millimetern und 1,5 Millimetern. Diese dürft ihr gegen die standardmäßigen konkaven Aufsätze austauschen. Besonders leichtgängig gelingt der Wechsel jedoch nicht, daher müsst ihr die Kappen mit ein wenig Kraft abziehen. Doch keine Sorge: Der Controller verträgt das, denn die Verarbeitung fällt dank eines robusten Gehäuses, klaren Druckpunkten und idealen Spaltmaßen insgesamt hervorragend aus.
Zudem verfügt der Edge gegenüber dem normalen DualSense über einige gelungene Anpassungen. Die Unterseite der Griffe wurde ebenso mit einer leichten Struktur versehen wie die Enden beider Trigger. Buchstäblich stärker ins Gewicht fallen die 335 Gramm, die den Edge 55 Gramm schwerer machen als das Standardmodell. Dennoch fühlt sich das Pad niemals wuchtig oder unhandlich an, im Gegenteil: Aufgrund seiner unten abgerundeten Griffe liegt es sogar angenehmer in den Händen als der DualSense mit seinen dezenten Kanten.
Alles Einstellungssache
Erfreulich unkompliziert fällt die Verwaltung der Funktionen aus: Die PS5 erkennt den Controller automatisch und schaltet daraufhin unter dem Zubehör-Menüpunkt verschiedene Optionen frei. Ihr könnt die Tastenbelegung für sämtliche Buttons, Trigger und die beiden hinteren Zusatztasten personalisieren, die Empfindlichkeit und Deadzone beider Sticks justieren, die Deadzone der Trigger anpassen und an der Vibrationsintensität von Controller und Schultertasten drehen.
Für die Analogsticks stehen fünf vorgefertigte Optionen zur Wahl: “Standard”, “Schnell”, "Präzise", "Stetig", “Digital” und “Dynamisch”. Die ersten drei sorgen für ein normales bis sehr zügiges Ansprechverhalten. “Stetig” begrenzt die Eingabe auch bei starken Neigungen, “Digital” ahmt das Digikreuz nach und “Dynamisch” reduziert die Eingabe schwacher wie starker Neigungen, verbessert dafür aber die Genauigkeit im mittleren Bereich. Bereits in ihrer Grundeinstellung unterscheiden sich die Stick-Optionen spürbar voneinander. Schraubt ihr dann noch an den Werten für Deadzone und Empfindlichkeit, könnt ihr die Abfrage genau auf eure Bedürfnisse zuschneiden.
Seid ihr vorwiegend im Action- und Shooter-Genre unterwegs, dürfte die Wahl auf eine Kombination aus Schnelligkeit und Präzision fallen. In Verbindung mit den beiden rückseitigen Tasten habt ihr etwa in Destiny 2 oder Call of Duty: Modern Warfare 2 spürbar mehr Kontrolle, weil das Zielen so genau wie flott gelingt und ihr beispielsweise nachladen könnt, ohne dafür den Daumen vom rechten Analogstick nehmen zu müssen.
Dabei wurden die Rücktasten genau richtig positioniert: Sie lassen sich leicht betätigen, ohne dabei ständig versehentlich ausgelöst zu werden. Überdies könnt ihr zwischen langen und sehr kurzen Tasten wählen – sie werden einfach in die entsprechenden Aussparungen eingeklinkt. Vor allem in PvP-Modi wollt ihr die Vorteile des Edge bald nicht mehr missen. Schnell nutzt ihr den Controller so, als hättet ihr nie einen anderen in den Händen gehalten – das spricht eindeutig für seine erstklassige Haptik und Ergonomie.
Eure Konfigurationen speichert ihr unter verschiedenen, frei benennbaren Profilen ab. Bis zu drei davon verknüpft ihr für den Schnellzugriff mit den Buttons. Dreieck bleibt allerdings stets dem Standardprofil vorbehalten – eine unverständliche Einschränkung, die sich nicht aushebeln lässt. Über eine der beiden Funktionstasten an der Vorderseite des Edge ruft ihr fortan jederzeit ein kleines On-screen-Menü auf und verändert euer Profil. Außerdem können dort die Kopfhörerlautstärke und die Audiobalance für Chat und Spiel angepasst werden.
Manuell einstellen müsst ihr am DualSense allein die Trigger-Länge, und zwar mittels zweier Schieberegler auf der Rückseite. Der sehr kurze Anschlag eignet sich natürlich perfekt für Shooter und andere Actiontitel, in denen ihr die Waffe sowieso stets im Anschlag habt. Die mittlere Einstellung lässt die Trigger auf halbem Weg anschlagen, während ihr bei der standardmäßigen langen Variante L2 und R2 komplett durchdrücken könnt.
Zeit zum Nachladen
Eher mittelmäßig fällt die Laufzeit des fest verbauten Akkus aus, der eine Kapazität von 1500 Milliamperestunden besitzt. Bei unserem Test benötigte der Edge nach etwa acht Stunden eine frische Ladung. Diese besorgt ein knapp drei Meter langes USB-C-Kabel, das mittels einer Arretierung fest mit dem Pad verbunden werden kann. Die Notwendigkeit dieses Extras sahen wir im Test jedoch nicht, denn das Kabel saß auch ohne Einsatz der Vorrichtung fest im Controller.
Möchtet ihr den DualSense Edge über eine Ladestation mit frischer Energie versorgen, dann muss es das Sony-Modell sein. Mit den Alternativen von Fremdherstellern ist der Controller dagegen nicht kompatibel, weil dessen Funktionstasten verhindern, dass die für den Ladevorgang notwendigen Kontakte berührt werden.
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