Special - PlayStation 4 : Neuer Lebenskreis?

Andreas Philipp:

Okay, ja. Ich BIN gespannt, was die nächste PlayStation zu bieten haben wird. Allerdings bin ich nicht gerade ein fanatischer Verfechter von Sony-Plattformen und glaube auch nicht alles, was im Vorfeld so gemunkelt wird. Von daher lassen mich die Gerüchte eher kalt. Dass eine PS4 starke Hardware haben dürfte, ist ohnehin klar. Was mich allerdings in der Tat etwas überrascht, ist der Verzicht auf Abwärtskompatibilität. Das könnte allerdings einen ganz simplen Grund haben. Nämlich, dass Sony endlich mal die von vielen Entwicklern gescholtene Architektur der Konsole massiv umbaut und vielleicht entwicklerfreundlicher gestaltet. Was dann auch in Sachen Leistung einen Schritt nach vorn bedeuten würde, denn das hat die PS3 gegenüber der Konkurrenz trotz stärkerer Hardware immer wieder den Kürzeren ziehen lassen.

Die Kontobindung von Spielen? Ärgerlich, aber wohl unvermeidbar. Es könnte allerdings einige Spieler geben, die dann einfach weniger neue Spiele kaufen, weil sie selbige nicht über den Verkauf ihrer alten Schätzchen refinanzieren können oder zu viel Geld ins Aktivieren von Gebrauchtspielen stecken müssen. Spiele sind ja nicht gerade ein billiges Vergnügen. Viel spannender ist für mich aber die Frage, welche Konzepte schlussendlich mit einer PS4 umgesetzt werden und ob Sony sich endlich mal wieder auf alte Stärken besinnt. Denn mal ehrlich, in der Beziehung musste man bereits in den vergangenen Jahren einige Male verwundert den Kopf schütteln (Stichwort: PSP und PS Vita).

Jens Quentin:

Fünf Jahre sind genug! Ich wäre wirklich froh, wenn Weihnachten 2013 endlich eine neue PlayStation-Konsole unter dem Christbaum läge. Natürlich sieht das der Hardware-Hersteller selbst immer anders. Im Moment dürfte Sony sowieso genug damit zu tun haben, dass aus der PlayStation Vita in Europa keine Totgeburt wird. Vor allem dann nicht, wenn das Handheld wirklich auch als PS4-Controller fungieren soll. Das ganze Technik-Geprotze interessiert mich eher weniger, denn wenn wir eines inzwischen gelernt haben, dann die Tatsache, dass eine Super-Duper-Hardware ohne gute Spiele leider überhaupt nichts bringt. Da halte ich es mit David Cage von Quantic Dream, der auf der GDC meinte, „bedeutungsvolle Inhalte“ seien der wichtigste Aspekt der nächsten Hardware-Generation. Wobei eine konstante Bildwiederholungsrate von 60 Bildern pro Sekunde bei allen Spielen schon ganz nett wäre. Die 3-D-Technik reizt mich persönlich überhaupt nicht. Ich halte den ganzen 3-D-Krempel noch immer für den überflüssigsten Technik-Hype der letzten 20 Jahre.

Die nicht vorhandene Abwärtskompatibilität kratzt mich ebenfalls nicht. Ich will auf einer neuen Hardware auch neue Spiele spielen. Wenn ich unbedingt in PS3-Zeiten schwelgen will, stelle ich meine alte PlayStation halt einfach griffbereit in den Schrank statt in den Keller. Für mich ist es das eher das hoffnungsvolle Zeichen, dass nicht einfach nur ein neues Gehäuse mit mehr Power ansteht, sondern eine wirklich neu konzeptionierte Konsole auf uns wartet. Den Ansatz, alle Spiele auch als Download anzubieten, finde ich ebenfalls gut und konsequent. Erst Musik, dann Filme, jetzt Spiele: Die Zeiten, wo ich stolz irgendwelche Verpackungen im Regal vorzeigen musste, sind bei mir lange vorbei. Dazu kommt, dass die Downloads günstiger sein sollten als die Datenträger-Versionen.

Christian Kurowski:

Irgendwie kommt es mir ja so vor, als wären die Next-Gen-Konsolen gerade erst erschienen. Dabei ist das schon wieder so lange her. Und ich persönlich bin ja auch eigentlich noch zufrieden. „Eigentlich“ ist aber ein furchtbar dämliches Wort. Denn wenn ich dann mal wieder Battlefield 3 auf meiner PlayStation spiele, werde ich in die überaus bittere Realität zurück geholt: Der PC ist grafisch längst davongezogen. Ich will endlich mehr Details, schärfere Texturen und standardmäßig 60 Bilder pro Sekunde. Außerdem steh' ich tierisch auf so kleine Technikspielereien. Die Vita als Controller benutzen? Bin ich dabei. Ein brauchbares Online-Netzwerk mit Musik, Filmen, Serien und Dokumentationen? Immer her damit.

Die Interaktion mit anderen Spielern muss allerdings in der nächsten Generation ausgebaut werden. Packt eine Kamera und ein Mikrofon ins Gehäuse und lasst mich mit Freunden quatschen. Abends mit ein paar Leuten eine Runde Killzone 4 spielen und ihre Gesichter sehen, wenn sie sich eine Kugel einfangen. Das ist Schadenfreude 2.0! Im Zuge dessen könnte ich auch darüber hinweg sehen, dass Sony die Spiele an ein Konto binden wollen, um den Gebrauchtspielemarkt zu untergraben. Trotzdem bin ich skeptisch, was die Streichung der Abwärtskompatibilität angehen soll. Noch ist ja nichts in Stein gemeißelt, aber ich habe wenig Lust, immer die Konsolen umzustecken, nur um bestimmte Titel zu spielen. Aber vielleicht gibt es dann ja Super-High-Definition-Versionen von Uncharted und Gran Turismo 5.