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Test - Planet Zoo : So schön (und stressig) ist der Zoo-Simulator

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Frontier Development bleibt dem Simulationsgenre treu. Mit Planet Coaster lieferte das britische Entwicklerstudio aus dem Stand eine überzeugende Freizeitparksimulation ab, mit Jurassic World Evolution ließ es den Traum vieler Dino-Fans wahr werden. Nun also Planet Zoo, das bei dem ein oder anderen PC-Spieler sofort nostalgische Gefühle auslösen dürfte: Denn bereits Anfang der 2000er Jahre entfachte die Zoo-Tycoon-Reihe tierischen Business-Simulationsspaß. An diese Erfahrung kann Planet Zoo überzeugend anknüpfen - wenn man nicht gerade von der fummeligen Bauerei in den Wahnsinn getrieben wird ...

In Planet Zoo errichtet ihr euren eigenen Zoo und kümmert euch selbst um alle damit verbundenen Aufgaben. In der Kampagne ist das am Anfang noch ein überschaubares Unterfangen, weil Zoobesitzer Bernie Goodwin und seine rechte Hand Nancy Jones euch an die verschiedenen Aspekte nach und nach heranführen. Zumindest in den ersten Szenarien hantiert ihr an Zoos herum, die bereits hervorragend ausgestattet sind und gut bei den Besuchern ankommen.

Ihr baut eure ersten Gehege, wählt die Tiere aus und kümmert euch um ihr Wohlbefinden. Da es an finanziellen Mitteln nicht mangelt, geht das recht einfach. Ihr betreibt Veterinärforschung, um mehr über die verschiedenen Tiere zu lernen oder euch gegen Krankheiten wie der Schweinepest, Nilkrokodilpocken oder Botulismus zu wappnen. Aber falls ein Tier tatsächlich mal erkrankt, steht Nancy mit Rat und Tat zur Seite. Worauf ihr achten müsst, damit die Besucher mit einem glücklichen Lächeln den Nachhauseweg antreten, wird ebenfalls erklärt. Zumindest nach den ersten Kampagnenmissionen bleibt der Eindruck zurück, das Leben eines Zoodirektors sei ganz schön entspannt.

Die Tiere sind die Stars

Planet Zoo lullt euch am Anfang in dieser sorglosen Idylle ein: Die 76 verschiedenen Tierarten sind mit unglaublicher Liebe zum Detail gestaltet und verhalten sich äußerst authentisch. Stundenlang möchte man den putzigen, kleinen, roten Pandabären einfach nur bei ihrem Alltag zuschauen. Da vergisst man fast, dass Polarbären, Jaguare oder Koalabären aktuell fehlen. Nebenbei kommt der Lerneffekt nicht zu kurz: In der vorbildlichen Zoopedia findet ihr allerhand Informationen zu allen Tieren. Vom Sozialverhalten über die Ernährung bis hin zur Herkunft lassen sich zahlreiche wissenswerte Fakten nachschlagen, die euch auch im Spiel weiterhelfen.

Denn beim Planen eines Zoos müssen zahlreiche Faktoren berücksichtigt werden: So ist nicht nur wichtig, dass die Besucher einen möglichst guten Blick auf die Tiere haben, sondern ihr seid auch für das Wohl der tierischen Attraktionen verantwortlich. Dafür müsst ihr darauf achten, dass das Gehege entsprechend groß und mit der passenden Vegetation ausgestattet ist. Rückzugspunkte sind ebenfalls nicht zu vernachlässigen, sonst leiden eure Tiere irgendwann unter Stress. Falls eure Vierbeiner mal unzufrieden sind, seht ihr anhand der übersichtlichen Menüs und Diagramme, wo ihr Hand anlegen müsst. Und weil die Entwickler bei der Darstellung der Tiere einen so exzellenten Job geleistet haben, liegen einem deren Bedürfnisse sehr am Herzen.

Nachhaltigkeit und Artenschutz

Dementsprechend dürft ihr die Futterqualität manuell anpassen oder im Terrarium die Temperatur sowie die Luftfeuchtigkeit einstellen. Planet Zoo geht aber noch einen Schritt weiter und bietet euch die Möglichkeit, Tiere zu züchten und sie später in die Freiheit zu entlassen. Das beschert euch Artenpunkte, die ihr für den Tierhandel braucht. Bei der Zucht spielt die Genetik für den Nachwuchs eine entscheidende Rolle. Allerdings ist es nicht ganz einfach, dauerhaft einen Überblick über die Züchtung zu behalten.

Zwar zeigt euch das Spiel an, welches Genpotenzial der Nachwuchs von den Eltern erbt, aber es fehlt ein richtiges Zuchtbuch, das euch den Familienstammbaum anzeigt, damit sich Inzest einfacher vermeiden lässt. Das wirkt sich nämlich nachteilig auf die Gene aus. Und je besser die Gene, desto höher fällt die Bewertung des Tieres aus, was wiederum positiven Einfluss auf die Besucherzahl hat.

Stattdessen müsst ihr euch irgendwie anders behelfen, indem ihr zum Beispiel händische Notizen anfertigt oder euren Tieren passende (Nach-)Namen verleiht. Dieses Credo zieht sich quasi durch das ganze Spiel: wo es an bequemen Optionen mangelt, muss der eigene Einfallsreichtum zum Einsatz kommen.

Kreativität ist gefragt

So schön die bereitgestellten Anlagen in der Kampagne auch sein mögen, bis ihr selbst solche Prachtbauten zimmert, trainiert ihr fleißig an eurer Frustresistenz und werkelt an eurem feinen Händchen. Wie auch schon bei Planet Coaster verkommt das Bauen oder platzieren von Wegen bisweilen zur anstrengenden Geduldsprobe, die sich gerne bis spät in die Nacht fressen kann. Das passiert nunmal, wenn den Spielern quasi jede Freiheit gelassen wird, Objekte so zu platzieren, wie sie es möchten.

Quasi jedes Objekt lässt sich nach allen Regeln der Kunst verschieben und drehen, kopieren, versetzen und miteinander verschmelzen. Bis man da den Durchblick und den Bogen raus hat, vergehen einige Stunden. Neueinsteiger dürften sich schnell überfordert fühlen. Schön, dass die Einbindung der Community-Gebäude via Steam Workshop dafür so einfach vonstattengeht.

Der Management-Aspekt abseits von Gehegebau und Zucht fällt dafür deutlich überschaubarer aus. Zwar könnt ihr zahlreiche Einstellungen bis hin zu den Preisen für Speisen, Getränke und Eintrittskarten selbst vornehmen, einen Kredit aufnehmen, wenn ihr mal knapp bei Kasse seid, und sogar verschiedene Werbeanzeigen starten, um mehr Besucher anzuziehen. Wenn ihr jedoch mal den Bogen raus habt, spielt Geld irgendwann keine Rolle mehr und euer Zoo läuft wie von selbst. Eine knallharte Wirtschaftssimulation ist Planet Zoo nicht.

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Käfer der unschönen Art

Das Spiel bietet akribischen Planern jedoch auch Hilfsmittel an, die das Verwalten des Parks teilweise automatisieren. So lassen sich etwa Tierpfleger einstellen und bestimmten Gehegen zuteilen, um dort die Fütterungen der Tiere übernehmen. Jedoch füllen sie die Futterstellen ausschließlich erst dann, wenn die Tiere bereits hungrig sind, und nicht, wenn der ideale Zeitpunkt gekommen ist.

Ebenfalls nervig: Wenn ihr Tiere in ein Gehege transportiert, entspringen sie aus Kisten. Manchmal passiert es jedoch, dass die Tiere wieder in die Kisten zurückkehren. Dadurch sinkt ihre Lebensqualität rapide, was irgendwann Tierschutz-Demonstranten auf den Plan ruft. Manchmal reinigen eure Zoo-Mitarbeiter auch nicht die Gehege, besonders wenn sich die Ausscheidungen der Tiere im Wasser befinden. Dann müsst ihr von Hand das Wasser aus dem Gehege entfernen. Letztendlich sind das aber alles Probleme, die per Update schnell behoben werden können.

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