Test - Picross e3 : Ein Picross mit Pfiff
- 3DS
Das schlichte Denkspielkonzept bevölkert die Welt der Handheld-Systeme bereits seit 18 Jahren. Die meisten Versionen sind sich inhaltlich sehr ähnlich und dürften selbst vom eingefleischten Genre-Fan nur schwer zu unterscheiden sein. Umso größer ist die Überraschung, dass Picross e3 trotz des fairen Preises eine echte Innovation im Gepäck hat.
Sollte es in der Tat noch jemanden geben, der noch nie ein Picross gesehen hat, hier die Funktionsweise: Auf dem Bildschirm seht ihr eine weiße, karierte Fläche, deren Kästchen ihr einzeln ausmalen könnt. Sowohl am linken als auch am oberen Rand stehen Zahlen geschrieben, die angeben, wie viele Felder am Stück in der betreffenden Spalte oder Zeile schwarz sein sollen. Kombiniert ihr die Angaben korrekt, dann entsteht ein kleines Bild.
Picross e3 funktioniert auf den ersten Blick nach dem gleichen Prinzip und bietet 120 klassische Rätsel in den unterschiedlichsten Schwierigkeitsgraden. Während die leichten der Einübung dienen und innerhalb von wenigen Minuten gelöst sind, grübelt selbst der versierte Denkspiel-Crack gut eine halbe bis eine ganze Stunde an den schwierigen Bildern.
Bis hierhin stellt das Spiel keine Besonderheit dar und wäre - abgesehen vom günstigen Preis von 5 Euro - nur schwer als Alternative zum alten Picross DS von Nintendo zu empfehlen. Die Touchscreen-Steuerung ist gar dezent misslungen, weil die Felder sehr klein sind und sich nicht heranzoomen lassen. Zum Glück gibt es eine alternative Benutzerführung ohne Probleme, in der das Digikreuz verwendet wird.
Unerwartet innovativ
Der eigentliche Clou versteckt sich im Hauptmenü unter der Option “Mega Picross“: Dort befinden sich 30 weitere Rätsel, bei denen ein zusätzliches Spielelement für einen interessanten Kniff sorgt. So sind am Rand Zahlen zu sehen, die sich über zwei Spalten oder zwei Zeilen strecken. Diese geben ein Muster an, das in dem betreffenden Bereich liegt und aus mehreren zusammenhängenden Feldern besteht. Die jeweilige Zahl gibt folgerichtig an, wie viele Felder am Stück ausgemalt werden sollen.
Dazu ein kleines Beispiel: Links am Rand steht die Ziffer 4, die sich über zwei Zeilen streckt. In den Reihen rechts daneben liegt demnach ein Muster, das der Form eines Tetris-Steins ähnelt, beispielsweise einem Winkelstück, einem “T“ oder einem Quadrat. Entscheidend ist, dass nicht mehr und nicht weniger als vier ausgemalte Felder lückenlos nebeneinanderliegen.
Diese eigentlich sehr simple Idee sorgt für überraschend viel Wirbel. Alte Picross-Hasen wird diese neue Form der Herausforderung sicherlich freuen, weil sie einerseits das Austüfteln neuer Taktiken erfordert und andererseits das Spielkonzept nicht allzu sehr verkompliziert.
Einsteiger wiederum werden dank der zahlreichen Hilfsoptionen schnell mit dem Spielprinzip zurechtkommen. So geben beispielsweise auf Wunsch blau gefärbte Zahlen an, welche Reihen oder Spalten ihr euch als Nächstes anschauen solltet.
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