Test - Path of Exile : Kratzt an der Rüstung von Diablo III
- PC
Leben rot, Mana blau, bei jedem Klick fällt ein Monster: Das haben wir so schon in Dutzenden von Action-Rollenspielen gesehen. Path of Exile ist ein Free-to-play-Vertreter dieser Gattung und kocht auf den ersten Blick mit dem gleichen Weihwasser wie Diablo und seine Schergen, bietet aber ein völlig freies System zum Charakterbasteln und einen originellen Ansatz bei seinen Kampftalenten.
Der Kontinent Wraeclast, eine Art Dark-Fantasy-Australien, auf den unliebsame Gestalten, Galgenvögel und Kriminelle abgeschoben werden, ist ein malerischer, dramatisch beleuchteter Ort, auf dem es von Untoten, mutierter Gruselfauna und anderen feindseligen Bestien nur so wimmelt. In bester Action-Rollenspiel-Manier müsst ihr diesen Monstern im Hack-'n'-Slay Path of Exile zeigen, wo der Hammer hängt. Die Hintergrundgeschichte trägt diese Bezeichnung dabei völlig zu Recht.
Es geht wie in jedem Hack-'n'-Slay-Rollenspiel darum, die eigene Spielfigur zu einer bis an die Zähne bewaffneten Kampfwalze aufzurüsten, um immer mehr und immer gefährlichere Monster in die ewigen Jagdgründe zu befördern. Sein Kerngeschäft beherrscht Path of Exile gut: Die Suchtspirale, bei der man immer nach dem nächsten Levelaufstieg und dem nächsten tollen Beutegegenstand giert, läuft wie geschmiert. Auch optisch macht es einiges her und erinnert mit den halbwegs realistischen Proportionen seiner Figuren und den natürlich wirkenden Landschaften am ehesten an den Action-RPG-Kollegen Titan Quest.
Das Recht auf freie Entfaltung – jeder darf alles
Die sieben spielbaren Klassen in Path of Exile sind allesamt nahe Verwandte der üblichen Verdächtigen aus anderen Hack-'n'-Slay-Rollenspielen und bieten keine großen Überraschungen. Das liegt hauptsächlich daran, dass mit der Klasse nur das grobe Aussehen der eigenen Spielfigur sowie deren Grundaffinität zu den drei Heldenattributen Stärke, Geschick und Intelligenz bestimmt wird. Klassenspezifische Talente, Eigenheiten oder Fertigkeiten gibt es gar nicht, dafür aber auch keine Einschränkungen. Wer möchte, kann den auf purer Stärke basierenden hünenhaften Stammeskrieger-Marodeur als Feuerball schleudernde Pyromagier-Intelligenzbestie spielen – der Charaktergestaltung sind in Path of Exile keine Grenzen gesetzt.
Skills liegen als Edelsteine herum?
Zauber, Spezialangriffe, besondere Schuss- oder Blocktechniken – also die aktiven Fertigkeiten – sind das Salz in der Suppe von Path of Exile und die Zutat, mit der sich das Spiel von vielen Rivalen wie dem deutschen Sacred, dem quietschbunten Torchlight oder dem Oberdämon Diablo unterscheidet. Es gilt eine simple Regel: Jeder Charakter kann alles, da die aktiven Fertigkeiten nicht an die Figur gebunden sind, sondern in Form von Edelsteinen überall in der Welt gefunden werden können – als Beute, als Questbelohnung oder in Schatzkisten. Findet zum Beispiel ein versierter Magier einen Edelstein, der die Fähigkeit verleiht, einen brutalen Rundumschlagschwinger für Zweihandwaffen auszuführen, dann hindert ihn nichts daran, die Fähigkeit einzusetzen.
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